Mädchen schlägt man einfach nicht. Oder doch?



Nein, das tut man nicht. Das lernt klein Hannes schon im Kindergarten und wenn sein Vater kein Typ ist, der sich nicht an diese Regel hält, wird er es ein Leben lang im Hinterkopf behalten. Wenn klein Erna ihn also haut, dann haut er nicht zurück, sondern läuft zur Kindergärtnerin. Oder er tut es heimlich und streitet alles ab, wenn sie sich lautstark beschwert.

Die dahinter stehende Denke ist eigentlich nicht falsch. Sie ist, genau genommen, sogar völlig richtig. Sie ist irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg aufgekommen, als die Emanzipation Fortschritte machte und die neu entstandene Klasse der Soziologen die Erkenntnis verbreitete, dass Gewalt generell schlecht und Gewalt gegen Frauen besonders mies sei. Sogar Kinder dürfe man nicht schlagen, lautete seither die Botschaft und wer heute seiner Tochter eine Ohrfeige verpasst, weil sie sonst einfach nicht Ruhe gibt, erntet dafür bitterböse Blicke.

Dabei gehören viele, die heute für eine gewaltfreie Erziehung sind, zu einer Generation, in der es noch gang und gäbe war, dass es für Faulheit, freche Widerreden, schlechte Noten oder zu spät nach Hausse kommen kurzerhand eine Tracht Prügel setzte. Damals musste ein junges Mädchen sogar damit rechnen, von einem völlig Fremden eine Ohrfeige zu beziehen, wenn sie sich daneben benommen hatte. In der Öffentlichkeit rauchen? Unerhört! An den Ecken stehen und knutschen? Skandalös!
All das ist vorbei und es gibt heute Mädchen, die es bis zur erwachsenen Frau schaffen, ohne je einen Klaps erhalten oder gar einen Stock gespürt zu haben. Von einer ausgewachsenen Tracht Prügel ganz zu schweigen. So etwas kennen sie nur aus Erzählungen ihrer Großeltern.

Dennoch leben sie mitten unter uns. Mädchen, die mit Schlägen groß geworden sind und auch als erwachsene Frauen nicht davor sicher sein können. Die Rede ist hier nicht von Muslimas, die unter einem strengen Vater zu leiden haben. Gemeint ist das Heer junger Mädchen, die an den Ausfallstraßen der großen Städte stehen und auf Freier warten. Oder die man in einem Bordell eingesperrt hat, damit sie dort für ihre Besitzer anschaffen, bis sie abgenutzt sind.

In diesem Milieu heißt es nicht, ein Mädchen schlägt man nicht und einer Frau begegnet man höflich und zuvorkommend. Hier sind die Männer die Herrscher und Frauen nichts anderes als Besitz. Sie sind nicht viel mehr als Sklavinnen und mit einer Sklavin kann ein Mann umgehen, wie es ihm beliebt. Wenn sie nicht pariert, dann setzt es eben was. Wenn sie sich auflehnt, wird es Zeit, ihr mal wieder eine Lektion zu erteilen. Wenn sich ein Freier beschwert, dann muss man sie eben daran erinnern, wozu sie auf der Welt ist.

Wobei Männer dieses Schlags schon immer wussten, wie man eine Frau zurechtweist, ohne dabei bleibende Spuren zu hinterlassen. Sie wussten nur allzu genau, dass so ein Weiberarsch nicht nur ein geiler Anblick ist, sondern dass sein elastisches Fleisch auch ideale Voraussetzungen bietet, um kräftige Schläge abzufedern, die an anderer Stelle schnell zu Verletzungen führen würden. Außerdem muss sie dabei nackt sein, was ihre Hilflosigkeit zusätzlich unterstreicht und ihr deutlich macht, dass ihr Besitzer jedes Recht über sie hat.

Das ist natürlich alles illegal. Es ist strafbar und gegen alle Gesetze einer zivilisierten Gesellschaft. Doch junge Mädchen aus dem Osten sind mit Schlägen groß geworden und ihre neuen Besitzer setzen nur das fort, was ihre Eltern begonnen haben. Außerdem nutzen Gesetze wenig, wenn es niemand gibt, der ihnen Geltung verschafft. Genau das aber kann man von einer Justiz nicht erwarten, die selbst zu den Stammgästen der einschlägigen Etablissements zählt. Oder von einem Polizisten, der sein karges Gehalt aufbessert, indem er wegsieht.

Gesetze sind eben nur etwas für brave Bürger. Und selbst die richten sich nur zu Hause danach, wo es wichtig ist, den Schein zu wahren und auf ein gutes Ansehen zu achten. Und so würde so mancher Familienvater nie seine Tochter anfassen, um sie nach alter Väter Sitte zu bestrafen. Aber er findet nichts dabei, sich an konspirativen Orten von einer rassigen Rumänin bedienen zulassen, die nur deshalb seinen Schwanz in den Mund nimmt, weil hinter ihr ein Landsmann steht, der sie zum Kreischen bringen wird, wenn sie nicht gehorcht. Und der genau weiß, dass letztendlich jeder Mann dasselbe tun würde, wenn er die Gelegenheit dazu hätte.