Hinter jeder Sportlerin steht ein strenger Trainer
Von Steffi Graf wusste man es. Es war ihr Vater, der sie zu Höchstleistungen angetrieben hat. Und wenn sie nicht spurte, setzte es Prügel. Doch es sind nicht nur ehrgeizige Eltern, die Spitzensportlerinnen zu dem gemacht haben, was sie geworden sind. Oft steht auch einfach nur ein Trainer dahinter, der freie Hand hatte.
Man konnte es in der Zeitung lesen: Steffi hatte keine einfache Jugend. Ihr Vater wollte etwas aus ihr machen. Er wollte viel Geld mit ihr verdienen und er hat ganz offensichtlich kein Mittel gescheut, um sein Ziel zu erreichen. Beobachter berichteten, dass sie sich mehr als einmal eine saftige Ohrfeige von ihm einfing, wenn sie sie sich nicht konzentrierte und nicht die Erwartungen ihres Vaters erfüllte. Sie erzählten auch, dass sie geradezu Angst vor ihm hatte. War es ein schlechter Tag und das Training war schlecht, schien sie geradezu zu zittern, wenn sie ins Auto stieg, um nach Hause zu fahren.
Vermutlich hatte sie allen Grund dazu. Denn wer seine Tochter in aller Öffentlichkeit zurechtweist, der setzt hinter den Mauern seines Hauses noch ganz andere Mittel ein, um sie zu disziplinieren. Die junge Steffi war als ein fleißiges Mädchen bekannt und das sowohl in der Schule als auch auf dem Tennisplatz. Aber der Lederriemen soll im Hause Graf ständig in Aktion gewesen sein. Das sollen zumindest die Nachbarn erzählt haben. Ob es stimmt, weiß man natürlich nicht so genau. Aber die Wahrscheinlichkeit ist doch sehr hoch.
Bei Serena Williams war es nicht viel anders. Sie wirkte geradezu verbissen beim Spiel und schien mit jeder Faser ihres Körpers auf Sieg, Sieg, Sieg getrimmt zu sein. Auch sie wurde schon in jungen Jahren auf den Tennisplatz geschleppt. Auch sie hatte einen Vater, der als Verfechter einer strikten Erziehung bekannt war. Sie stammte aus einer streng religiösen Familie, in der man die Bibel sehr wörtlich nahm und die Rute der Zucht stets griffbereit war.
Serena hatte einen ausgeprägten Hintern, wie es typisch für eine Schwarze ist. Man kann davon ausgehen, dass es für einen strengen Vater geradezu eine Herausforderung, diesen Körperteil nackt zu machen, um die traditionelle Rute anzuwenden oder den Lederriemen heiß durch die Luft zischen zu lassen. Wobei es in einer amerikanischen Familie vermutlich ein hölzernes Paddel war, das in Aktion kam, wenn es Grund dafür gab.
Ein Paddel wird in bestimmten amerikanischen Bundesstaaten noch heute in der Schule angewandt. Auch in vielen Familien zählt es nach wie vor zu den beliebtesten Züchtigungsmitteln. Ein Paddel tut mächtig weh, ohne bleibende Spuren oder gar Verletzungen zu hinterlassen. Aber wenn es um eine richtig strenge Bestrafung geht, wird die Haut eine knallrote Färbung annehmen, die Tage später alle Farben des Regenbogens annimmt. Ein Teenager, dessen Hintern mit dem Paddel bearbeitet worden ist, wird daher noch mehrere Tage später daran erinnert werden, dass es bestraft worden ist. Jedes Mal, wenn sie auf einem Stuhl Platz nimmt.
Zu sportlichen Höchstleistungen gehören Entschlossenheit, eiserne Selbstdisziplin und eine gehörige Portion Verbissenheit. Eigenschaften, wie sie dem weiblichen Geschlecht im Allgemeinen nicht zugesprochen werden. Daher kann mit aus gutem Grund davon ausgehen, dass hinter jeder herausragenden Athletin auch ein Trainer steht, der sie gewissermaßen zum Sieg geprügelt hat.
Eine koreanische Sprinterin ist dafür ein typisches Beispiel. Ihren Namen konnte ich mir nie merken, aber er tauchte eine gewisse Zeit bei jeder Olympiade auf. Ja, sie hätte ihren Erfolg vor allem der Unnachgiebigkeit ihres Lehrmeisters zu verdanken, berichtete sie bei einem Interview und jeder Asiate wusste nur allzu gut, was das zu bedeuten hatte. Eigentlich war sie ein eher zierliches Wesen, aber ständiges Training hatten ihr feste Schenkel und eine ausgeprägte Muskulatur im Gesäßbereich verliehen. Ideale Voraussetzungen also, um die Auswirkungen einer strengen Zucht zu spüren zu bekommen.
Gerade asiatische Eltern sind gerne bereit, ihre Tochter in die Hände eines erfahrenen Lehrmeisters zu geben, der dafür bekannt ist, genau die Leistungen aus ihr herauszuholen, die sich ihre Eltern wünschen. Meist lebt sie dann auch fern von zu Hause und ist voll und ganz ihrem Meister ausgeliefert. Dass er dieselben Rechte besitzt wie ihr Vater, gehört in Asien dazu. Und dass er alles tun wird, um seinem Ruf gerecht zu werden und alles aus dem Mädchen herauszuholen, ist eine Tatsache.
Man kann sich also gut vorstellen, wie das Training mit so einem strengen Meister aussieht. Und nicht nur ihr Vater weiß, dass sie eine harte Schule durchlaufen wird, und der von der Natur dafür vorgesehene Körperteil nahezu täglich das Feuer des Paddels zu spüren bekommt, wenn der Eifer nachlässt oder die Leistungen zu wünschen übrig lassen. Es ist übrigens keine Ausnahme, dass besonders erfolgreiche Sportlerinnen irgendwann den Lehrmeister heiraten, an dessen strenge Führung sie sich bereits gewöhnt haben.
Vor Jahren gab es eine Reportage über Ballettschülerinnen in China. Ballett genießt in diesem Land hohes Ansehen und viele Eltern träumen davon ihre Tochter eines Tages als Ballerina auf der Bühne bewundern zu dürfen. Die Reportage zeigte, dass das Training dafür schon im führen Alter beginnt. In jungen Jahren ist der Körper noch formbar und lässt sich an Grenzen bringen, die man ihm später nicht mehr antrainieren kann.
Die Reportage zeigte einen Trainer im weißen Outfit und ein junges Mädchen, das unermüdlich mit bestimmten Dehnübungen beschäftigt war. Sie trug lediglich ein dünnes Röckchen, unter dem ein weißes Höschen hervorblitzte. Und sie sah alles andere als glücklich aus. Was auch nicht verwunderlich war, denn ihr Trainer meinte es ernst mit ihren Übungen. Und um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, hielt er ein leichtes Paddel in der Hand, das nur auf eine Gelegenheit wartete, eingesetzt zu werden.
Diese Mädchen leben in einem Internat und ihr gesamter Tagesablauf besteht aus Training, Training, Training. Bis sie den Weg auf die Bühne gefunden haben, hat sich ihr kleiner Po daran gewöhnt, für jeden Fehler, jede Ungenauigkeit, jede Abweichung von der Perfektion mit brennenden Schmerzen büßen zu müssen. Das ist eben das Schicksal einer Ballerina und es ist sicher kein Zufall, dass die Chinesen nicht nur in dieser Disziplin Weltspitze zählen.
Man muss ein Weib nur von frühester Kindheit einer strengen Erziehung unterwerfen und aus dem Mädchen wird genau die Frau werden, die den Vorstellungen seiner Eltern entspricht. Das mag im Westen Empörung hervorrufen, aber andere Länder, andere Sitten und irgendwie ist es immer der Erfolg, der über falsch und richtig entscheidet.