Richtig erzogene Töchter: Es gibt sie noch.

Ein Video ging kürzlich viral und löste heftige Kontroversen aus. Eine zehnjährige Schülerin hatte wiederholt andere Schüler gemobbt und durfte deshalb für ein paar Tage nicht mit dem Schulbus fahren. Ihr Vater zog die Konsequenzen und ließ seine Tochter die 8 Kilometer zur Schule zu Fuß laufen. Eine ganze Woche lang.

Das Ganze spielte sich in Ohio ab, also in den USA und damit in einem Land, in dem man das mit der Erziehung sehr differenziert sieht. In einigen Bundesländern ist jede Form von Gewalt bei der Kindererziehung tabu und kann strafrechtlich verfolgt werden. In anderen gibt es in jeder Schule ein hölzernes Paddel, und das bekommen Schüler und Schülerinnen zu spüren, wenn sie wiederholt eine Regel übertreten haben.

Die Kleine hatte großes Glück, dass sie nicht in den Staaten des Bible Belt lebte. Dort ist man nämlich sehr religiös und denkt entsprechend traditionell. Traditionell auch in dem Sinne, dass eine Tochter, die sich danebenbenommen hat, ganz selbstverständlich mit ihrem Vater zu tun bekommt. Und wenn es um die Erziehung ihrer Sprösslinge geht, kennen religiös motivierte Väter nur ein Mittel.

Als ich mich vor Jahren öfter in den Staaten aufhielt, konnte ich einen davon näher kennenlernen. Er hatte drei Kinder und zwei davon waren Mädchen. Eine davon dürfte wohl so alt gewesen sein, wie die Schülerin aus Ohio, von der hier die Rede ist. Die andere war schon siebzehn. Aber beide wussten schon von klein auf, was es bedeutete, von Vater ins Wohnzimmer zitiert zu werden.

„Ich nehme entweder den Ledergürtel oder das Paddel,“ verriet er mit und ging auch gleich ins Detail: „Sie sind beide längst dem Alter entwachsen, in dem man mit einem einfachen Spanking etwas erreichen kann. Also fordere ich sie auf, sich bis zum Bauchnabel nackt zu machen und sich in diesem Zustand erst einmal eine Strafpredigt anzuhören. Danach fordere ich sie auf, sich vor dem Sofa hinzuknien und ein stilles Gebet zu sprechen, um den Herrn um Vergebung zu bitten.“

Wie gesagt, Religion spielt im Leben dieser Leute eine große Rolle. Da wird nicht nur gemeinsam gegessen, wie es sich für eine Familie gehört. Es wird auch vor jeder Mahlzeit gebetet, was natürlich Aufgabe des Familienoberhauptes, also des Mannes ist. Auch eine Bestrafung erfolgt irgendwie im Namen Gottes. Der muss schließlich erst einmal um Vergebung gebeten werden, bevor Vater in seinem Auftrag die fällige Strafe appliziert.

„Die Kleine schreit jedes Mal, als ob ich sie umbringen wollte,“ schilderte er die in seinem Haus übliche Vorgehensweise. „Sie strampelt natürlich heftig und will sich ihrer gerechten Strafe entziehen. Aber dich drücke sie mit eisernem Griff in den Sessel und sie bezieht mindestens ein Dutzend Hiebe, die sie mindestens für eine Woche davon abhalten werden, weitere Dummheiten zu machen.“

Interessant war die Unterscheidung, die er vornahm. Auch sein Sohn, der altersmäßig genau zwischen den beiden Mädchen lag, wurde natürlich gezüchtigt, wenn er etwas ausgefressen hatte. Aber im Gegensatz zu den Mädchen musste er sich dafür nicht entblößen, sondern bezog seine Prügel mit einem Rohrstock auf die strammgezogenen Jeans. „Es gehört sich einfach nicht, einen angehenden Mann seine Würde zu nehmen. Aber der Stock zieht mindestens genauso durch wie der Lederriemen oder das Paddel.“

Die größere der beiden Töchter hatte schon ausgeprägt weibliche Formen, wie ich mich selbst überzeugen konnte. Für sie war das hölzerne Paddel gedacht, bei dem es sich um ein beeindruckend großes und schweres Exemplar handelte. „Sie hat schon einen richtigen Arsch und der verlangt einfach nach strengeren Maßnahmen,“ lautete der Kommentar meines Gesprächspartners. „Wenn ich mit ihr fertig bin, kann sie drei Tage nicht mehr sitzen, ohne an ihre Züchtigung erinnert zu werden,“ stellte er zufrieden fest. „Wobei es mir bei ihr ein besonderes Vergnügen ist, sie dabei zu beobachten, wie sie sich unter meinen Schlägen windet und wild mit den Beinen zappelt.“

Das Video des eingangs genannten Vaters stieß vor allem in den Nordstaaten auf Ablehnung. Von dort kamen vor allem entrüstete Kommentare von Helikoptermüttern, die es für absolut unverantwortlich hielten, ein „kleines Mädchen“ unbehütet auf die Straße zu schicken. So einem unverantwortlichen Vater solle man den Prozess machen, wurde da gefordert. Die Südstaatler sahen das jedoch ganz anders. „Klar doch, zeige ihr, dass es Folgen hat, wenn sie sich nicht zu benehmen weiß,“ lautete eine der eher zurückhaltenden Stimmen. „Meine Tochter hätte ich erst mal mit in die Scheune genommen,“ äußerte sich ein Farmer und wurde dann sehr deutlich: „Ausziehen, aufhängen und auspeitschen ist hier die einzig wirksame Methode. Aber in Ohio hat man als Vater vermutlich keine geeignete Peitsche zur Hand.“

Die Erziehung junger Mädchen trifft eben auch heute noch auf sehr unterschiedliche Meinungen.