Wenn sie genau weiß, was ihr blüht



Erziehung war über Jahrhunderte, ja eigentlich Jahrtausende hinweg eigentlich eine ganz einfache Angelegenheit. Kinder wussten von Anfang an, dass sie die Kleinen sind und das es Große gibt, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen. Sie wussten, dass man schweigt, wenn Erwachsene reden, und dass Eltern mit weit reichenden Rechten ausgestattet sind. Sie wussten es, denn in jedem Haus gab es ein Instrument, mit denen ihnen auf schmerzhafte Art und Weise klar gemacht wurde, welche Folgen es hat, sich aufzulehnen und die Regeln des Lebens zu missachten.

Noch vor zwei Generationen galt auch in europäischen Familien die allgemein anerkannte Regel „spare die Rute und du verdirbst das Kind“. Wobei kleine Kinder eher Mutters flache Hand zu spüren bekamen und Vater erst später die Initiative ergriff, die Erziehung seines Nachwuchses selbst in die Hand zu nehmen. Dann nämlich, wenn sich der junge allmählich in einen jungen Mann entwickelte und die Tochter unübersehbar weibliche Züge annahm.

Und Väter zogen es vor, dafür das Instrument zur Hand zu nehmen, das schon immer zur Familientradition gehörte. Einen alten, zerschlissenen Lederriemen zum Beispiel. Der fetzt ordentlich und ist noch Stunden später zu spüren, wenn der Sohn oder die Tochter im Bett liegt und das Fehlverhalten bitter bereut. Oft war es auch der gute alte Rohrstock, der zum Einsatz kam, wenn Vater die gefürchteten Worte aussprach: „Geh auf dein Zimmer und mach dich bereit!“. Oder hatte die berüchtigte Weidenrute in Griffweite, die jeden nackten Hintern in ein Meer feiner Striemen verwandelt, aus denen nicht selten winzige Blutstropfen hervortreten. Denn nackt musste er sein, der Körperteil, dem seit jeher die Aufmerksamkeit jeder Mutter, jedes Vaters, jedes Erziehers galt.

Es ist ein Gerücht, dass Mädchen dabei besser wegkamen als die Jungs. Nein, die jungen Damen bezogen genauso ihre Dresche, auch wenn dies besonders im vorgerückten Alter hinter verschlossenen Türen geschah. Ein Mädchen entblößt man eben nicht, wenn männliche Augen in der Nähe sind.

Aber auch ein jammernder Backfisch hatte kein Recht auf Scham, wenn er Strafe verdient hatte. Also hieß es gnadenlos, den Rock hochschlagen, das Höschen ausziehen und sich über den Küchentisch, die Sessellehne oder das Bettende beugen. Denn schon unsere Vorfahren wussten, dass die Natur ganz besonders bei den jungen Mädchen darauf geachtet hat, dass die hinteren Rundungen besonders üppig ausgeprägt sind. Natürlich bekam der strenge Vater dabei mehr zu sehen als nur elastisch festes Fleisch. Aber der eine oder andere unschickliche Einblick gehörte eben zu seinen Vorrechten. Denn kein Mädchen ist allzu lange in der Lage, seine Schenkel züchtig zusammenzupressen, wenn ihr Hintern unter der Wucht strafender Hiebe zu tanzen beginnt.

Wobei es da einen interessanten Zusammehang gibt: Eigentlich müsste doch ein Mädchen zu einer jungen Frau heranwachsen, die einen abgrundtiefen Hass auf die Männer hat. Immerhin war der allererste Mann in ihrem Leben derjenige, der sie gedemütigt hat. Vor ihm musste sie sich entblößen, ob sie sich dafür schämte oder nicht. Er hat ihr wieder und wieder den Hintern verstriemt und sie dann in ihren Qualen zurückgelassen. Ihm hatte sie ihre Muschi zeigen müssen, die ein pubertierender Teenager doch eigentlich am liebsten vor aller Welt versteckt. Und nicht selten hatte sie ihm sogar dafür danken müssen, dass er sie zurechtgewiesen hat. Dennoch entwickeln nur die allerwenigsten Töchter einen Hass auf ihren Vater. Ganz im Gegenteil, Daddy bleibt immer der Größte und auch wenn sie längst verheiratet sind und selbst Kinder haben, begegnen sie ihm mit ganz besonderem Respekt. Das sollte uns doch eigentlich einiges über die Psyche des Weibes sagen ...

Die Ächtung der körperlichen Züchtigung ist ein recht junges Phänomen und es ist durchaus eine Diskussion wert, ob es sich dabei wirklich um eine Errungenschaft handelt. In eher konservativen Österreich wurde diese seit Jahrtausenden gepflegte Erziehungsmethode nur sehr zögerlich abgeschafft. Die ersten zaghafte Einschränkungen des Rechts von Eltern, ihre Kinder auch körperlich zurechtzuweisen, gab es erst 1975. Bis zu einem ausdrückliches Verbot vergingen dann noch mehr als 20 Jahre, bis es 1989 in das bürgerliche Gesetz aufgenommen wurde. In Deutschland dauerte es sogar bis zum Jahr 2000. Damals wurde das Bürgerliche Gesetzbuch geändert und es trat ein neue Regelung in Kraft, die als "Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung" in die Geschichte einging.

Doch die beiden Länder in der Mitte Europas sind nicht der Nabel der Welt. Man muss nur über die nächste Grenze gehen und die Welt sieht völlig anders aus. Kürzlich erst konnte man einen Bericht im Fernsehen sehen, in dem Eltern aus der Tschechischen Republik befragt wurden. Die Kinder spielten brav im Hintergrund, während die Mutter den Rohrstock hervorholte, der ganz selbstverständlich für deren Erziehung benutzt wurde. Nein, ohne den ginge es nicht, war die einhellige Meinung der Tschechen. Wobei auch hier zwischen Mädchen und Jungs kein Unterschied gemacht wurde.

Weshalb auch? Die Frau wird zwar nach wie vor als das „schwache Geschlecht“ gesehen. Aber die meisten Frauen halten ein-, zwei- oder sogar mehrmals im Leben eine Geburt aus, die mit gewaltigeren Schmerzen verbunden ist, als sie sich ein Mann überhaupt vorstellen kann. Dennoch ist hinterher alles vergessen und sie lächeln glücklich, wenn der erste Schrei des Neugeborenen zu hören ist. Es spricht also nichts dagegen, auch bei einem jungen Mädchen den Rohrstock zur Hand zu nehmen, wenn es Strafe verdient hat. Denn, wie sagt doch der Volksmund, eine Tracht Prügel hat noch niemand geschadet.

Männer mit Durchblickh haben längst erkannt, dass die besten Frauen noch immer diejenigen sind, die eine strenge Erziehung hinter sich haben. Eine Muslima zum Beispiel mag vielleicht nicht Jedermann Sache sein. Aber sie hat schon als kleines Kind ihrer Mutter zur Hand gehen müssen, während ihre Brüder draußen spielten. Und muslimische Mütter können geradezu rabiat sein, wenn ein Mädchen widerspenstig ist. Ganz zu schweigen von muslimischen Vätern, die alles, aber auch wirklich alles tun, um die Jungfräulichkeit ihrer Töchter zu gewährleisten.

Sie kam heute auffallend spät von der Schule nach Hause? Dafür muss sie verdammt gute Gründe haben, oder er wird mit ihr nach nebenan gehen, um ihr zu zeigen, dass sich ein anständiges Mädchen nicht auf der Straße herumtreibt. Sie hat sich mit einem Kollegen nach der Arbeit schnell auf einen Trink getroffen. Wenn es herauskommt, wird man sie am Abend laut kreischen und die Nacht über leise wimmern hören. Muslimische Väter haben nämlich für solche Fälle eine kurze Lederpeitsche, die bei jedem Hieb genau der Körperkontur der Missetäterin folgt. Das arme Mädchen wird danach bedauernswert aussehen. Und es wird ganz bestimmt alles tun, um eine solche Behandlung nie wieder erdulden zu müssen.

Besonders unter Engländern hat sich herumgesprochen, dass indische Mädchen hervorragende Ehefrauen abgeben. Davon gibt es auf der Insel sehr viele, was wohl darauf zurückzuführen ist, das Indien vor langer Zeit eine Kolonie Großbritanniens war. Inderinnen sind meist sehr hübsch. Vor allem aber haben sie ein auffallend sanftes und devotes Wesen, wie es jeder Mann zu schätzen weiß.  Doch auch hier zeigt sich dieselbe Beziehung zwischen Ursache und Wirkung. Streng erzogene Mädchen wachsen eben zu gehorsamen Frauen heran und genau die werden in unserer Welt der Emanzipation und Selbstverwirklichung immer mehr zur gesuchten Rarität.

Wobei gerade in Verbindung mit Inderinnen von einem weiteren interessanten Aspekt berichtet wird. Zeigt sich ein Mann unzufrieden mit seiner frisch angetrauten Frau, dann sollte er nicht zögern, sich umgehend bei ihren Eltern darüber zu beschweren. Was danach folgt, ist Teil einer Tradition, wie es sie vermutlich nur in Indien gibt. Die Braut wird von ihrem Vater abgeholt und verbringt danach einige Tage in ihrem Elternhaus. Englische Männer berichten, dass sie dieses Vorgehen zwar zunächst befremdet hat. Doch wenn die junge Frau schließlich wieder zu ihrem Ehemann zurückkehrte, war stets wie verwandelt. Sie erschien mit gesenktem Blick und bat ihn demütigst um Vergebung. Und sie war fortan die gehorsamste, ergebenste, fleißigste Ehefrau, die sich ein Mann wünschen kann. Eine wundersame Wandlung, die sich vermutlich durch die Spuren erklären ließ, die sie am Körper trug und die davon zeugten, dass sie offenbar selbst als Ehefrau nicht völlig frei von der gewöhnten elterlichen Zucht ist.

Anderswo sieht man sich eben selbst in unserer modernen Welt den uralten Traditionen verpflichtet. Doch auch hierzulande gibt es Eltern, die sich nicht alles vorschreiben lassen. Meist sind es sehr religiös motivierte Eltern, die die Worte der Bibel sehr wörtlich nehmen. Und darin wird schließlich unmissverständlich dazu aufgefordert, die Rute der Zucht anzuwenden, wenn sich im eigenen Nachwuchs Rebellion und Ungehorsam zeigen. Und Gottes Worte sind höher als jedes menschliche Gesetz.