Auch das war sie, die gute alte Zeit

Wenn es um die Vergangenheit geht, geraten ja viele Menschen ins Schwärmen. Eine richtig schöne Zeit sei es gewesen. Damals, als der Vater vom Großvater noch lebte. Die Welt war in Ordnung, die Kinder waren gehorsam und die Frauen noch so, wie man sich Frauen vorstellt. Dass das Leben viel härter war, wird dabei gerne verdrängt und dass die Ordnung das Ergebnis drakonischer Strafen war, wissen nur noch die, die sie gespürt haben.

Ein Herr ist ein Herr und ein Knecht ist ein Knecht. Das wusste zu Kaisers Zeiten jeder Bauer und war sich durchaus seiner privilegierten Stellung bewusst. Besonders was die Mägde anging, nahm er sich gerne Rechte heraus, von denen der Landwirt von heute nur noch träumen kann. Eine Magd war damals Teil des Haushalts und unterlag denselben Regeln wie alle anderen auch. Die Älteren hatten das irgendwann verinnerlicht und taten schweigsam, was man von ihnen verlangte. Ganz anders sah es jedoch mit den jungen Mägden aus. 

Eine junge Magd war nicht selten ein uneheliches Kind, das man aufs Land geschickt hatte, damit sein Dasein den Menschen nicht peinlich werden konnte, die an seiner Geburt beteiligt waren. Hatte der junge Herr eine Zofe geschwängert wurde keine Rücksicht genommen und die Ärmste musste das Haus der Schande verlassen. Meist landete dann das Kind im Waisenhaus und die Mutter war wieder in der Lage, sich eine neue Anstellung zu suchen. Die Waisenhäuser wiederum entledigten sich der unerwünschten Brut gerne, indem sie hübsche junge Mädchen in die Obhut spezieller Damen gaben, deren Aufgabe darin bestand, lüsterne Männer mit Frischfleisch zu versorgen, das sich willig zeigte und zu den Handlungen bereit war, die ein ehrbarer Bürger von seiner Ehefrau nie erwarten würde.

Die Mädchen wurden nicht selten in dieses Handwerk eingeführt, sobald sich Blut in ihrer Unterwäsche zeigte und damit der Nachweis erbracht war, dass sie sich vom Mädchen zur Frau entwickelt hatten. Sie galten damit als herangereift und bereit für eine Aufgabe, die allgemein bekannt war, aber unter dem Mantel der Verschwiegenheit stattfand. 

Man kann davon ausgehen, dass ein Waisenhaus kein Hort der Liebe und Fürsorge war und die dortigen Kinder einer strengen Zucht unterworfen wurden. Die Rute galt seinerzeit als das wohl beliebteste Zuchtmittel und es gab wohl kein junges Mädchen, das sie nicht schon unzählige Male zu spüren bekommen hatte. Sie war ein Standard-Utensil, das nicht nur im Waisenhaus schnell zur Hand war, sondern auch in keiner Familie fehlen durfte. Wie sollte man auch sonst Zucht und Ordnung aufrecht erhalten, wenn Kinder im Haus waren oder das Gesinde zum Fleiß angehalten werden musste?

Wobei die Meinungen auseinandergingen, was die beste Form der Rute war. Die einen schwörten auf den Haselnussstrauch, der an jedem Ortsrand wuchs. Er lieferte schön dünne, Zweige, die ausgesprochen hart waren und hervorragende Wirkung zeigten. Da sie selbst von allen Blättern befreit nie ganz frei von spitzen Stellen waren, war es nicht selten, dass ein derart bestraftes Mädchen blutige Spuren am Körper trug, weil die Rute mit jedem Hieb die Haut aufgeritzt hatte. Aber Strafe muss sein und je einprägsamer das Ergebnis, desto besser die erzieherische Wirkung.

In anderen Kreisen galt die Trauerweide als der beste Lieferant für eine wirksame Rute. Die Zweige der Weide waren dünn und äußerst schmiegsam. Lagerte man sie in einer mit Wasser gefüllten Vase, behielten sie letztere Eigenschaft auch über längere Zeit bei. Vorteil der Weidenrute war, dass sie sich geradezu hervorragend an die Kontur des unaussprechlichen Körperteils anschmiegte. Ein Hieb auf den Allerwertesten genügte und die Striemen zogen sich bis weit über beide Hinterbacken hin. Wobei man bei ganz jungen Mädchen meist drei dünne Weidenruten bündelte, um die Sünderin zum Kreischen zu bringen, während es bei einer heranwachsenden Tochter durchaus auch ein Dutzend sein konnte, die ihr schmerzhaftes Werk verrichteten. Gründlich von allen Blättern befreit, präsentierte sich eine Weidenrute mit äußerst glatter Oberfläche und sorgte für sehr dünne, aber dafür kräftig anschwellende Striemen. 

Weise Familienoberhäupter passten die Zusammenstellung einer Weidenrute genau dem Körperteil an, auf den sie angewandt werden sollte. Bei einem jungen Mädchen genügten, wie gesagt, schon drei besonders dünne Ruten. Der ausgeprägte Hintern einer Magd hingegen konnte durchaus auch eine kräftigere Züchtigung vertragen und war in der Lage, mit seinem üppigen Fleisch auch den Biss dickerer Weidenruten aufzunehmen. 

Wobei allgemeiner Konsens darin bestand, dass eine Rute nach einem entblößten Hintern verlangte. Strafe muss man spüren können und da das Weibervolk damals nicht selten mehrere Röcke übereinander trug, war es widersinnig, diese Polsterung mit dünnen Weiden- oder Haselnusszweigen durchdringen zu wollen. Also galt es, bei der Bestrafung keine falsche Scham zu zeigen und den betreffenden Hintern gnadenlos freizulegen. Ein Mädchen, das gesündigt hatte, hatte kein Recht auf Scham und ein strenger Vater sah es als sein Vorrecht an, seine Tochter, sein junges Zimmermädchen oder auch seine Frau zur Züchtigung in dem Zustand zu sehen, in dem Gott sie erschaffen hatte.

Das änderte sich zumindest teilweise, als zunehmend der Stock in Mode kam. Er wurde besonders in den Schulen zur Aufrechterhaltung der Disziplin eingesetzt, fand aber im Laufe der Zeit vor allem bei nicht mehr ganz so jungen Mägden, Zofen und Dienstmädchen Anwendung. Je jünger das Fleisch war, desto größer war jedoch auch weiterhin die Wahrscheinlichkeit, dass die Betreffende ihre Röcke hochraffen und sich ihrem Herrn bis zur Taille nackt präsentieren musste. Da dies in aller Regel in der Abgeschiedenheit eines extra dafür eingerichteten Strafraumes oder aber im Studierzimmer des Hausherrn geschah, kann man sich unschwer vorstellen, dass der Hausherr die sich bietende Gelegenheit auch dafür nutzte, sich der weiblichen Reize seiner Untergebenen zu bedienen. Auch wird berichtet, dass so mancher Herr nach einer notwendigen Züchtigung nach seiner Ehefrau verlangte, um diese zu einem besonders stürmischen Beischlaf zu zwingen. 

Hausangestellte wussten natürlich, dass es das unausgesprochene, aber von jedem Richter tolerierte Recht ihres Herrn war, über ihren Körper zu verfügen. Genauso wie sich Ehefrauen bewusst waren, dass es eine heilige Pflicht war, sich ihrem Ehemann hinzugeben, wenn dieser den Wunsch danach verspürte. Auch sie konnten schließlich der häuslichen Zucht unterzogen werden, wenn sie sich ungehorsam gezeigt oder sich gar dem Wunsch ihres Herrn widersetzt hatten. Auch das war im Gesetz so geregelt, denn alles musste seine Ordnung haben und die konnte man nur aufrecht erhalten, wenn die Herren die Möglichkeit hatten, ihrem Willen auf schmerzhafte Weise Geltung zu verschaffen. 

Aber um auf die jungen Mädchen zurückzukommen, die in den Freudenhäusern des Kaiserreiches ihrer verborgenen Tätigkeit nachgingen. Sie waren es ja von Kindheit an gewohnt, den Rock hochgehoben zu bekommen und ein paar Hiebe mit der Rute aufgezählt zu bekommen. Vermutlich trugen viele von ihnen ständig Spuren am Körper, die auf ihre strenge Erziehung hinwiesen. Eine Tradition, die natürlich auch in den Häusern gepflegt wurde, in denen junge Mädchen dazu angehalten wurden, Begeisterung und Hingabe zu zeigen, wenn ein Gast nach ihren Liebesdiensten verlangte. Taten sie das nicht, dann genügte eine Beschwerde und man konnte das Wimmern, Heulen und Kreischen der Betreffenden hören - zur Zufriedenheit der Gäste und zur Warnung der übrigen Mädchen. 

In einigen Etablissements war die Züchtigung fauler Liebesdamen auch ein wöchentliches Ereignis, zu dem vor allem Stammgäste eingeladen wurden. Sie konnten dann bei einer guten Zigarre das Schauspiel genießen, wie eine Rute die rundlichen Körperparteien eines Mädchens zum Glühen brachte, während die Betreffende in ein Winseln und Betteln verfiel. So mancher Herr wurde dabei so erregt, dass er darauf bestand, die Betreffende umgehend mit aufs Zimmer zu nehmen, um sie auf ganz praktische Art an ihre Pflichten zu erinnern. 

Die gute alte Zeit hatte also durchaus vieles für sich - wenn man ein Mann war und zu den oberen Ständen zählte. Aber sie war eine äußerst schmerzhafte Zeit für Kinder strenger Eltern, Mägde und Dienstmädchen ohne Rechte und Ehefrauen, die keinen Eifer zeigten, sich ihrem Gemahl gegenüber unterwürfig und bereitwillig zu zeigen. 

Das alles ist nu schon einige Generationen her. Aber es ist durchaus nicht aus der Welt verschwunden, sondern zählt fast überall auf dieser Erde noch immer zu den alltäglichen Praktiken, mit denen sich energische Männer den Gehorsam ihrer weiblichen Untertanen sichern.