Wovon so mancher Chef träumt

Millionen von Arbeitslosen sitzen auf der Straße. Doch wenn man mit unterschiedlichen Unternehmen zu tun hat, hört man immer wieder, wie schwierig es ist, gute Mitarbeiter zu finden. Ganz besonders wenn es sich um Mitarbeiterinnen handelt.

Oftmals lassen schon die Bewerbungsschreiben Schlimmes erahnen und wenn man sich dann für einen Mitarbeiter entschieden hat, zeigt sich nicht selten bereits in der Probezeit, dass es besser ist, ihn wieder ziehen zu lassen.

Ein Grund dafür ist die veränderte Arbeitswelt. Früher gab es noch die kleine Tippse, deren einzige Fähigkeit darin bestand, einen diktierten Text fehlerfrei aufs Papier zu bringen. Heute schreibt der Chef seine eMails selbst. Oder er sagt einfach seiner Assistentin, worum es geht, und erwartet von ihr, sich darum zu kümmern. Dafür braucht man kein Weib, das lediglich das Vorzimmer schmückt und Kaffee kocht. Dafür ist eine gefragt, die mitarbeiten, mitmachen, mitdenken kann. Aber so ein Exemplar ist eben nur recht selten im Angebot.

"Was die Volks- und Realschulen abwerfen, ist faktisch nicht zu gebrauchen", vertraute mir einmal ein Personalchef an. Doch auch von den Hochschulabsolventen war er nicht gerade begeisterrt: "Die machen einen auf Business Women und fühlen sich für Höheres berufen. Also basteln sie an der Karrriere, anstatt einfach ihren Job zu tun, und halten nebenbei nach dem Mann Ausschau, der als beste Partie in der Firma gilt."

Dazu der Originalton eines Ausbilders in einer norddeutschen Maschinenfabrik: "Wir müssen hier viel von dem nachholen, was Schule und Elternhaus mden jungen Leuten nicht mitgegeben haben. So mancher jungen Schnepfe würde ich am liebsten höchstpersönlich den Arsch versohlen und das nachholen, was ihr Vater offensichtlich versäumt hat."

Dazu passt eine Szene, die ich in einem mittelständischen Unternehmen im Frankfurter Raum erlebt habe. Herein kam eine hübsche Blondine und servierte Kaffee und Kekse. Hübsches Ding, dachte ich mir dabei und beobachtete unauffällig die ansehnlichen Rundungen, die sich deutlich unter ihrem anthrazitfarbenen Kostüm abzeichneten. "Kaffe kochen kann sie", meinte ihr Chef, als sie wieder durch die Tür verschwunden war. "Einen geilen Arsch hat sie auch. Aber leider ist sie nicht zum Ficken hier, sondern zum Arbeiten. Und das ist nicht gerade ihre Stärke." Es war eine Branche, in der man die Sorte Mann findet, die ordentlich zupackt und die Dinge beim Namen nennt.

Ich habe die Erfahrung gemacht, es gibt im Wesentlichen zwei Sorten Frauen im Business: die Mäuse und die Gänse. Ersteren sind extrem unselbstständig. Man muss ihnen ganz genau sagen, was sie zu tun haben und sie werden danach auch nur genau das tun, was ihnen gesagt wurde und keinen Handgriff mehr. Die anderen sind die Einbildung in Person. Sie geben sich überheblich gegenüber allen, die auf ihrer Stufe oder gar darunter stehen und übertönen jede Besprechung mit ihrer Besserwisserei, ohne wirklich etwas zum Thema beizutragen. Erstere sind fügsam wie Knete, aber man hat manchmal das Bedürfnis, sie übers Knie zu legen, weil sie einfach nicht mitdenken können und den größten Blödsinn machen, ohne dass es ihnen auffällt. Bei Letzteren habe ich das Gefühl, dass ihnen einfach der richtige Mann fehlt. Entweder sind sie völlig ungefickt und haben keinen, weil es ganz einfach keiner mit ihnen aushält. Oder es ist einer, der sie einfach nicht zu nehmen weiß. Ich stelle mir manchmal vor, wie so eine wohl auftreten würde, wenn sie vergangene Nacht ein paar deftige Striemen bezogen hätte, die jetzt gnädigerweise unter ihrem teuren Designeranzug verborgen bleiben. Und in meiner Fantasie versetze ich mich manchmal in eine Zeit, in der Männer wieder das Sagen haben und jede Frau zittert, wenn sie ins Büro ihres Chefs gerufen wird.

Vermutlich hegt auch so mancher Abteilungsleiter, Manager oder Direktot dieselben Gedanken wie ich. Männer und Frauen am Arbeitsplatz sind eben immer auch Männer und Frauen und ein Mann macht sich so seine Gedanken, wenn er sich tagtäglich über die Unzulänglichkeiten einer Mitarbeiterin ärgern muss. Und err denkt sich vielleicht, dass sie ganz bestimmt hervorragende Arbeit leisten würde, wenn er das Recht hätte, sie von Zeit zu Zeit richtig ranzunehmen. Aber so etwas spricht man natürlich nicht aus. Das behält Mann für sich. Für die Augenblicke, in denen er seiner Frantasie freien Lauf lassen kann.