Späte Erziehung für eine Obdachlose
Ich sah sie fast jedes Mal, wenn ich mal wieder bei Lidl war, um meine Vorräte fürs Wochenende aufzufüllen. Sie stand direkt neben der automatisch öffnenden Glasschiebetür und verkaufte die „Hinz und Kunz“. Der Verkauf lief schlecht. Ich habe nicht ein einziges Mal gesehen, dass ihr jemand ihr eine Zeitschrift abkaufte. Aber sie hatte ein hübsches Lächeln drauf und grüßte mit verhaltener Stimme jeden, der ihren Standort passierte.
Eigentlich sah sie garnicht wie eine Obdachlose aus. Sie war zwar ärmlich aber doch irgendwie nett gekleidet. Und wenn man sich die Mühe machte und näher hinsah, erkannte man unter der wenig versprechenden Hülle durchaus ein hübsches Mädchen. Viel zu hübsch, um hier zu stehen und von den einkaufenden Rentnern ignoriert zu werden. Und viel zu freundlich, um einfach ignoriert zu werden.
Manchmal kaufte ich ihr ein Heft ab. Nicht, weil mich der Inhalt interessierte, sondern einfach, um ihr etwas Gutes zu tun. Ich kramte etwas von dem Wechselgeld hervor, das ich in der Eile einfach in die Hosentasche gesteckt hatte und reichte es ihr. Auch aus der Nähe machte einen durchaus passablen Eindruck. Ihre Haut war jugendlich frisch und von ungeschminkter Natürlichkeit. Ein Besuch beim Friseur und ein paar schickere Klamotten und die Männer würden ihr nachsehen.
Ich habe ja ein Faible für Freuen, deren Schönheit sich einem erst auf den zweiten Blick erschließt, und diese war ganz bestimmt ein typisches Beispiel dafür. Ich wollte lieber nicht wissen, in welchem Zustand ihre Unterwäsche war, aber ihr Körper schien durchaus das zu bieten, was man von einem Weib erwartet.
Es war Herbst und die Tage konnten schon richtig kalt werden. Sie trug daher heute eine gefütterte Jacke aus wasserabweisendem Stoff. Die stammte zwar vermutlich aus der Kleidersammlung, aber sie war sauber und hatte einen Kragen aus wärmendem Teddyfell. Da es heute nicht ganz so kalt war, hatte sie den Reißverschluss geöffnet. Darunter trug sie ein graues Sweatshirt. Wenn man genauer hinsah, konnte man die Konturen ihres Busens erkennen, der von durchaus beachtenswerter Größe war. Und wer eher auf den Po einer Frau fixiert ist, fand weiter unten ein recht ausgeprägtes Exemplar, das in einer braunen Cordhose steckte.
Irgendwie schien sie keine wirkliche Obdachlose zu sein, denn dafür wirkte sie bei aller Bescheidenheit irgendwie eine Spur zu gepflegt. Zählte sie zu den Mädchen, die etwas Gutes tun wollten und sich aus reinem Idealismus für Obdachlose engagierte? Oder hatte sie einfach das Leben in eine aussichtslose Situation gebracht und sie versuchte sich einfach ein paar Euro zu verdienen, weil das Geld vom Amt hinten und vorne nicht reichte?
Ich wusste es nicht, aber mit jeder flüchtigen Begegnung wuchs der Wunsch, es herauszufinden. „Hallo,“ rief ich ihr eines Tages nach. Sie hatte wohl gerade ihren Standort verlassen und ging langsam über den großen Parkplatz. Langsam, wie es Menschen tun, die unendlich viel Zeit haben. Und irgendwie demütig, wie es typisch für all diejenigen ist, die genau wissen, dass sie zu den Armen im Land zählen. „Hallo junge Frau.“
Sie setzte ihren Weg fort, ohne sich umzudrehen. Offensichtlich ging sie davon aus, dass sie ganz bestimmt nicht gemeint war. Also musste ich ihr nachlaufen und mich ihr förmlich in den Weg stellen. Offensichtlich erkannte sie mich als einen der Wenigen, der ihr schon mehrmals ein Heft abgekauft hatte. Auf jeden Fall war da wieder dieses Lächeln und sie kramte sofort in ihrer Umhängetasche, um mir die neueste Ausgabe auszuhändigen.
„Nein lass mal,“ sagte ich zu ihr. „Ich wollte Sie einfach fragen, ob Sie zu einem kleinen Mittagessen einladen darf. Da drüben ist ein Metzger. Der hat einen recht guten Imbiss. Wenn du willst, essen wir dort eine Kleinigkeit.“ Ich war mir nicht sicher, ob ich sie mit Du oder Sie anreden sollte und das Ergebnis war eben diese seltsame Mischung.
Sie war irgendwie aus dem Konzept geworfen und wusste nicht, was sie sagen sollte. Lässt man sich einfach so von einem Fremden zum Essen einladen? Was soll er von mir denken? Und warum tut er das überhaupt? So oder ähnlich müssen die Gedanken gewesen sein, die ihr in diesem Augenblick durch den Kopf gingen.
„Oh, entschuldigen Sie, mein Name ist Wolfram Steffen. Ich wohne nicht weit von hier und du bist mir irgendwie – aufgefallen. Ich darf doch Du sagen, oder?“
„Natürlich dürfen Sie,“ meinte sie und ich hätte auch nichts anderes erwartet. „Aber warum möchten Sie mich einladen?“
„Einfach so. Es war einfach eine spontane Eingebung,“ erwiderte ich und hatte damit noch nicht einmal gelogen. Dieses junge Mädchen hatte zwar mein Interesse geweckt. Aber der Gedanke, sie einfach einzuladen, war mir tatsächlich erst in diesem Augenblick gekommen.
Sie schien meine Begründung zu akzeptieren. Oder wie war einfach hungrig und begrüßte die Chance auf ein kostenloses Mittagessen. Auf jeden Fall gingen wir über die Straße zum einzigen Metzger am Ort, der mittags durchaus gute Mahlzeiten zu bieten hatte. „Fühl dich frei,“ sagte ich zu ihr und deutete auf das üppige Angebot, das natürlich vor allem mit viel Fleisch zu tun hatte. Um ihr die Hemmungen zu nehmen, bestellte ich als Erster und schlug ordentlich zu.
Sie hatte die dicke Jacke abgelegt, als sie mir schließlich gegenüber saß und ja, es war ein Weib, bei dem mir durchaus Gedanken kamen, die ich ihr besser nicht sagte.
Ich fragte sie aus, bemühte mich aber, es nicht wie ein Verhör aussehen zu lassen. Also erzählte ich auch einiges über mich selbst, damit sie Vertrauen fasste und sich frei fühlte, aus sich heraus zu gehen. Irgendwann ließ ich sie wissen, dass das angebotene Du durchaus beidseitig zu verstehen war. Sie tat sich zwar zunächst etwas schwer, einen mehr als doppelt so alten Mann per Du anzureden. Aber irgendwann war es einfach so und das Gespräch nahm einen deutlich vertraulicheren Lauf.
Sie war tatsächlich ziemlich schlimm dran. Ihr Vater war früh verstorben und ihre Mutter war offensichtlich eine fette, faule Person, die ihre Zeit vor allem mit Chips essen vor dem Fernseher verbrachte. Eine Erziehung hatte das Mädchen offensichtlich nie genossen. Sie war einfach da, weil es eben passiert war und stand auf der Straße, als ihre Mutter meinte, es wäre Zeit, dass sie sich eine Arbeit sucht. Freunde? Fehlanzeige. Wer wollte schon mit einer zu tun haben, die aus asozialen Verhältnissen stammte und nicht die angesagten Marken trug?
Ihr Schulzeugnis war unterirdisch. An eine Lehre war daher nicht zu denken. Außerdem brauchte sie Geld und das war mit irgendwelchen Jobs einfach schneller verdient. Eine feste Bleibe hatte sie bis heute nicht. Wenn es nicht anders ging, kam sie bei ihrer Mutter unter. Ansonsten lebte sie bei Freunden oder besuchte wochenweise ihre Oma.
„Was hat dir in deinem Leben am meisten gefehlt,“ fragte ich sie. „Eltern, die sich um mich kümmern,“ war die Antwort und sie hatte recht konkrete Vorstellungen davon, was sie unter „kümmern“ verstand. „Eine in der Klasse hatte einen richtig strengen Vater,“ erzählte sie mir. „Die bezog jedes Mal Dresche, wenn sie auch nur mit einer Vier nach Hause gekommen war. Eine andere kriegte Fernsehverbot und zwei Wochen Hausarrest. Ich glaube, zumindest eine Ohrfeige setzte es bei den meisten Familien. Meine Mutter schrie mich an, nannte mich eine faule Schlampe und das wars.“ Einen Freund hatte es hin und wieder gegeben. „Aber die wollten nur ficken. Wer braucht schon eine, die noch nicht mal Geld für die Disco hat?“
Ich beschloss, sie unter meine Fittiche zu nehmen. „Ich werde dafür sorgen, dass du auf die Beine kommst,“ verkündete ich ihr. „Du wohnst künftig bei mir. In meinem Haus gibt es mehr als genügend Platz für dich. Ich werde dich mit strenger Hand führen, aber ich verspreche dir, dass du mir dankbar sein wirst. Als Erstes wirst du dich auf deinen Arsch setzen und etwas Ordentliches lernen. Wer keine Abschlüsse hat, wird auch nichts in dieser Welt. Und ich verspreche dir, aus dir wird etwas werden.“
Sie war ein hübsches Ding und ich wusste, dass ich viel Spaß mit ihr haben würde. Aber sie hatte nie eine richtige Erziehung erfahren und die würde ich ihr geben. Ohrfeigen würde sie von mir keine beziehen. Aber sie würde meinen Gürtel kennenlernen. Und in irgend einer Ecke des Hauses gab es auch noch einen Rohrstock. Also fuhren wir zu ihrer Oma, holten ihre wenigen Habseligkeitan ab und ab sofort war meine Adresse auch ihre Adresse.
Das Mädchen hieß Marina und erwies sich als sehr dankbar, was sie mir noch am selben Abend demonstrierte. Sie fühlte sich gut an, als sie mich frisch geduscht und sorgfälit rasiert in meinem Bett besuchte. Und meine Einschätzung war genau richtig. Sie hatte schöne, weiche Titten und einen fülligen Hintern, der wie geschaffen schien für das, was ihm bevorstand.
Ihre erste Lektion erhielt sie gleich am nächsten Morgen. Man verlässt ein Badezimmer so, wie man es vorgefunden hat. Also führte ich sie - nackt wie sie war - genau dahin zurück und gab ihr einen scharfen Klaps auf ihren Po. In meinem Haus gibt es Regeln und sie sollte gleich von Anfang an lernen, dass es besser war, sie einzuhalten.