Ein Weib ohne Arsch hat eben Pech gehabt

 

Nein, liebe Mädchen, es sind nicht die angesagten Jeans, die euch cool aussehen lassen. Es ist schlicht und einfach der Arsch der drin steckt. Wenn der nicht das richtige Format hat, dann bringt auch das edle Designer-Label nichts. Du kannst zwar klein und zierlich sein und fast keine Titten haben. Du kannst auch das Gefühl haben, einfach zu dick geraten zu sein und dir einen völlig anderen Körper wünschen. Du kannst sogar das Format einer Bohnenstange haben und höher gewachsen sein, als es dir lieb ist. Für die Jungs ist das alles so ziemlich egal. Sie finden kleine harte Knospen unter dem T-Shirt genauso geil wie weiche Melonen, die ohne BH ein geiles Eigenleben entwickeln. 

Doch in einem Punkt kennen männliche Augen keine Gnade und das schon auf dem Pausenhof. Wenn sie dir heimlich nachsehen, wollen sie zwei richtige Arschbacken vorgeführt bekommen. Sie selbst haben es zwar lieber bequem und tragen lockere Schlabberjeans, die viel Bewegungsfreiheit bieten und den Arsch bestenfalls erahnen lassen. Bei einem Mädchen haben sie aber völlig andere Erwartungen. 

Ist sie alt genug, um als Frau zu gelten, muss man ihr das auch ansehen. Nachlässige Klamotten sind was für Lehrer. Ein Mädchen, das etwas auf sich hält, hat knalleng sitzende Jeans zu tragen, die genaue Auskunft über ihre Anatomie erlauben. Und ein richtiges Mädchen hat einfach keinen flachen Po, wie er auch zu einem Jungen gehören könnte. Sie darf zwar schlank sein, aber von ihrem Arsch werden Rundungen erwartet. Rundungen, die jeden Schritt zu einem Augenschmaus machen und dem heimlichen Beobachter nachts feuchte Träume bescheren. Das hat wenig mit Größe zu tun. Aber viel mit einem festen Sitzfleisch, das sich anders als bei den Jungs deutlich nach hinten auswölbt. Wenn dann noch die Wirbelsäule diesen provokanten Schwung zum Becken hin aufweist, dann kann sie eigentlich froh sein, nicht sofort abgeschleppt und durchgenommen zu werden.

Die meisten Jungs wissen zwar noch nicht, weshalb sie die Sabine in der zweiten Reihe anmacht, obwohl doch die Mareike vorne rechts viel hübscher ist und die Cosima direkt vor ihnen die dickeren Titten hat. Aber ihr männlicher Instinkt ist bereits voll da. Und der sagt ihnen, dass Mädchen um die Hüften herum zumindest eine Spur breiter zu sein haben als der restliche Körper. Und ihr Arsch damit ein gutes Stück größer. 

Die Gleichung breite Hüften, große Arschbacken, geiles Weib gehört gewissermaßen zu unserem genetischen Code. Der ist bei jedem Mann gleich und entscheidet bei jedem Blick unbewusst über Interesse und Desinteresse. Ein Mädchen sollte daraus die Lehre ziehen, dass große Titten zwar kein Nachteil sind. Entscheidend ist aber vor allem ihr Arsch. Er ist es nämlich, der die Blicke der Jungs anzieht. Und er entscheidet letztendlich darüber, ob sie als hübsch eingestuft wird oder eher nicht nicht. Einer jungen Frau wiederum sollte bewusst sein, dass der Zustand dieses Körperteils alles andere als nebensächlich ist. Allein daran wird sie nämlich jeder Mann auf der Straße einordnen: ist sie noch jung und knackig oder hat sie ihren Zenith längst überschritten und befindet sich bereits auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. 

Wobei es nichts Einfacheres gibt, als einen Po möglichst lange in Form zu halten. So ein Weiberarsch ist nämlich nichts anderes als geballtes Muskelfleisch. Und wie es bei Muskeln eben üblich ist, entwickeln sie sich, wenn sie benutzt werden und werden schlaff und kraftlos, wenn man ihnen keine Arbeit abverlangt. Wer sich also den ganzen Tag lang den Arsch auf dem Bürostuhle breitsitzt, sollte dringend für Ausgleich sorgen und die dortigen Muskelstränge gezielt in Aktivität versetzen. Beim täglichen Jogging zum Beispiel. Laufen stimuliert nämlich genau die Muskeln, die für stramme Schenkel sorgen und die enden weiter oben als das, was wir gemeinhin als Sitzfleisch bezeichnen. Was erklärt, weshalb sportliche Naturen einfach länger frisch aussehen und einer Sportlerin schon deshalb die Blicke der Männer sicher sind, weil ihr Arsch kein Wackelpudding ist, sondern genau die Ausformung hat, die die Natur für ihn vorgesehen hat.

Früher hatten ja Mädchen eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Po und das schon von jungen Jahren an. Das war der Körperteil, den ein braves Mädchen stets sorgsam bedeckt hält. Das war aber auch der Körperteil, den Mutter ohne zu zögern nackt machte, um ihn mit laut klatschenden Schlägen zum Leuchten zu bringen. Am Anfang genügte dafür die flache Hand. Später trat dann der Kochlöffel, die Weidenrute oder der dünne Rohrstock in Aktion. Mädchen lernten also gleich von Anfang an, dass ihr Po vor allem dafür da war, für die Sünden zu büßen, die ihnen ihr Kopf eingebrockt hatte. Mit der Folge, dass dieser Körperteil fest in ihrem Bewusstsein verankert war, auch wenn damit vor allem negative Assoziationen verbunden waren. 

Vielleicht rührt auch daher die Redewendung „das hat ihr den Arsch gerettet“. Junge Mädchen sind nämlich nie wirklich brav, auch wenn sie gerne so tun. Und sie können richtig erfinderisch sein, wenn es darum geht, ihre hinteren Muskelrundungen vor einer verdienten Tracht Prügel zu retten. 

Wobei es zu den verschwiegenen Phänomenen der prüden Zeitepoche unserer Großeltern gehört, dass Väter ursprünglich wenig Lust verspüren, sich der Erziehung ihrer Töchter anzunehmen, solange diese noch den Status eines kleinen Mädchens innehaben. Ein Umstand, der sich jedoch grundlegend ändert, sobald die Pubertät Wirkung gezeigt hat und aus dem süßen kleinen Mädchen unaufhaltsam eine junge Frau geworden ist. Deren Erziehung ist nämlich plötzlich Männersache und kann eigentlich nie streng genug ausfallen. Die Folge davon ist, dass ihr mittlerweile aufreizend gerundeter Po weiterhin seine altbekannte Rolle spielt. Nur dass es plötzlich Vaters Hände sind, die ihn energisch bloßlegen, um ihn der Tracht Prügel zu unterziehen, die eine junge Dame einfach braucht, um die Lebensstrecke bis zu ihrer Verheiratung unbeschadet zu überstehen. 

Doch das alles ist zumindest in der westlichen Welt mittlerweile weitgehend Vergangenheit. Kaum eine Schülerin weiß heute noch, wie es sich anfühlt, unter brennenden Schlägen zum Schreien gebracht zu werden. So gut wie keine hat jemals die stechende Wirkung einer Birkenrute erfahren oder das heiße Zischen eines Lederriemens erlebt. Ihr Po hat folglich niemals dicke Striemen getragen, die später in allen Farben aufleuchteten, um erst nach vielen Tagen wieder unsichtbar zu werden. 

Dafür trägt sie ihren unbeschadeten Körperteil um so selbstbewusster zur Schau und kann sich sicher sein, dass sie dafür nie jemand bestrafen wird.