Sag ihnen einfach, was sie zu tun haben
Die Erkenntnis kam mir bei einer Gelegenheit, bei der an es nicht für möglich halten würde. Es war ein Finanzseminar und der Raum war voller Trader, die von einem der Ihren etwas lernen wollten. Dass ich ausgerechnet hier in meiner schon lange verfestigten Meinung bestätigt werden würde, hätte ich nie für möglich gehalten. Aber es hat sich tatsächlich so zugetragen.
Trader sind nüchtern denkende Menschen, lautet die allgemeine Vorstellung. Immerhin geht es hier um Wirtschaft, um Aktien, um Devisenkurse, um Weltpolitik, um ganz viel Geld. Hier ist für Emotionen kein Platz. Hier sind Männer unter sich, denn nur Männer haben den klaren Kopf, um Emotionen außen vor zu lassen und sich allein an Fakten zu orientieren. Auch das denkt eigentlich jeder, der sich in der Finanzwelt auskennt. Es ist schließlich eine Welt, in der vor allem Männer das Sagen haben (wenn man von Frau Lagarde mal absieht). Und zu der auch nur Männer Zugang finden.
Das sah man auch in dem Seminarraum, der absolut von Männern dominiert wurde. Hier und da sah man durchaus auch ein paar weibliche Wesen, aber das ist eben so in einer Welt, in der Frauen sogar Ingenieure werden können. So wirklich erfolgreich können die doch nicht sein, oder?
Der Seminarleiter sah das völlig anders. „Frauen sind die besseren Trader, weil sie nicht so viel denken,“ war seine Meinung. „Sie halten sich einfach an die Regeln und tun, was man ihnen gesagt hat. Wenn ich einer Frau meine Trading-Strategie erkläre, hört sie aufmerksam zu und nickt mit dem Kopf. Sie ist voll auf Lernen eingestellt und saugt in sich hinein, was ich ihr beibringen will. Fragen, Zweifel und eigene Meinungen kommen da nur selten. Sag mir, was ich zu tun habe und ich halte mich daran, heißt die Devise.“
„Völlig anders sieht es bei Männern aus,“ so seine Ausführungen. „Die haben alle eine eigene Meinung, sehen alles kritisch, haben tausend Gegenargumente und akzeptieren das Gelernte eigentlich nur unter Vorbehalt.“
Ich habe ihm diese Worte sofort abgenommen. Vorbehaltlos. Es sind nämlich dieselben Erfahrungen, die auch von jedem Lehrer an jeder Schule bestätigt werden. Sie alle wissen, dass es beim Lernverhalten grundlegende Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, und das Grundprinzip ist genau dasselbe wie beim Trading-Seminar.
„Mädchen sind einfach die fleißigeren Schülerinnen,“ sagte mir einmal ein pensionierter Gymnasiallehrer. „Bei ihnen scheint das Gelernte direkt in den Kopf zu fließen. Da wird nichts angezweifelt. Da gibt es keine große Diskussion. Da gilt einfach, was ich als Lehrer sage und man vertraut darauf, dass es stimmt. Außerdem weiß jede Schülerin, dass ich über ihre Noten entscheide, also wird sie alles tun, um es mir recht zu machen.“
Wobei mir der zitierte Lehrer eine Besonderheit verriet: Als Lehrer bin ich nicht nur derjenige, der ihnen etwas beibringt. Ich bin auch Mann und sie nehmen mich als solchen wahr. Was ich sage, hat Gewicht. Ich genieße grundsätzlich eine weitaus höhere Autorität, als jede Lehrerin an der Schule. Es ist daher kein Wunder, dass es bei weitem mehr Mädchen gibt, die sich in ihren Lehrer verlieben, als Jungen, die in ihre Lehrerin verknallt sind. Eine Lehrerin kann zwar zum Sexobjekt ihrer Schüler werden, auch wenn nur wenige meiner Kolleginnen die Voraussetzungen dafür mitbringen. Aber mehr als ein heißer Arsch und geile Titten spielen dabei in den feuchten Träumen der Jungs keine Rolle. Ein Lehrer hingegen wird zur Respektsperson schlechthin. Er ist der Mann, zu dem die Gören aufsehen, den sie anhimmeln, in den sie sich sogar verlieben. Besonders dann, wenn er nicht den Fehler macht, sich bei ihnen einschleimen zu wollen. Sondern wenn wie ein Mann auftritt und sich ihnen gegenüber auch wie ein Mann verhält. Je autoritärer er ist, desto mehr träumen sie von ihm. Je unerreichbarer er ist, desto mehr schwärmen sie von ihm.
Ich meine, das sind Zusammenhänge, die man als Mann kennen sollte. Sie erklären auch, weshalb es weit mehr junge Frauen gibt, die sich in einen wesentlich älteren Mann verlieben, als dies umgekehrt der Fall ist. Je femininer die Männer werden, desto mehr wird sich dieser Trend verstärken. Je mehr sie glauben, einen auf Gleichberechtigung machen zu müssen, desto mehr werden die verbliebenen Männer an Beliebtheit gewinnen, die sich nach wie vor als Mann geben und an ihrer männlichen Überlegenheit keinen Zweifel lassen.
Eine Freundin von mir ist Pianistin, aber sie hat noch nie ein Klavierkonzert besucht, bei dem eine Pianistin der Star des Abends war. „Männer sind einfach besser,“ war ihre Überzeugung und in der Tat sind es ausschließlich männliche Pianisten, die es zu Weltruhm geschafft haben. Ein Trend, den man in praktisch jeder anderen Branche beobachten kann. Frauen geben ein Leben lang Klavierunterricht. Wenn es um den Meisterkurs geht, sind jedoch allein Männer gefragt.
Diese Grundstruktur weiblichen Denkens wird erkennbar, sobald sich ein Mädchen zur Frau gewandelt hat. In dieser frühen Phase ihres Frauseins spielen Idealismus und weibliche Hingabe eine ganz besondere Rolle. Als Europa im großen Stil von Immigranten überschwemmt wurde, waren es vor allem junge Frauen, die sich in den Asylantenheimen engagierten. Sie bildeten das große Heer der Ehrenamtlichen und sie waren durchaus von den jungen Männern aus dem Nahen Osten oder aus Nordafrika angetan. Die waren zwar meist nicht besonders gebildet. Aber es waren noch richtige Kerle. Wenn sie sich mit einem Mädchen einließen, dann gehörte sie ihnen mit Haut und Haaren und ohen wenn und aber. Dann wurde sie zum Besitz und der wurde zur Not bis aufs Blut verteidigt.
Die Mädchen mochten es. Im Vergleich zu so einem Araber war doch jeder deutsche Junge nur ein lächerlicher Schlaffi, der noch nicht einmal richtig zuschlagen konnte. Also fühlten sie sich sicher und geborgen in den Armen eines Mannes, der vielleicht nicht wirklich ihre Sprache sprach, aber dafür umso mehr von ihrer Weiblichkeit verstand. Der machte auch im Bett nicht einen auf sanft und liebevoll. Der fragte nicht lange, ob sie es wollte und wie sie es wollte. Der machte sie einfach nackt und fickte sie durch, bis sie sich ihre Lust aus der Kehle schrie. Er tat das, was sie fortan immer wieder haben wollte und hatte sie damit am Haken.
Dass er feste Vorstellungen von dem hatte, was eine Frau ausmacht, hat sie natürlich schnell gemerkt und irgendwie auch akzeptiert. Und dass es für ihn weder Gleichberechtigung, noch Emanzipation gab, gehörte eben dazu. Das musste sie akzeptieren. Das war schließlich seine Kultur. Aber Frauen sind nicht nur besonders gelehrig, wenn es darum geht, von einem Mann Wissen aufzunehmen und Fähigkeiten zu erlangen. Sie ordnen sich auch willig unter, wenn starke Gefühle im Spiel sind. Ganz tief in ihnen werkelt eben noch immer ein Instinkt, der ihnen sagt, dass der Mann das Sagen hat und die es Frau ist, die sich ihm anzupassen und unterzuordnen hat.
Sage mir, was ich zu tun habe, und ich halte mich daran, ist auch hier das Prinzip, das offensichtlich über die Jahrtausende hinweg erhalten geblieben ist. Gebe mir Sicherheit und ich werde wie Wachs in deinen Händen sein. Mache mir klar, dass ich dir gehöre, und ich werde dir die Frau sein, die du haben willst. Zeige mir meine Grenzen und ich werde sie nicht übertreten. Lehre mich Gehorsam und ich werde mich bemühen, dich nicht zu verärgern.
Früher hatten Lehrer das Recht, eine Schülerin zurechtzuweisen, wenn es ihr an Lernbereitschaft und Fleiß mangelte. Er hatte nicht nur Autorität, er hatte auch Macht über sie. Sein Machtmittel war der Rohrstock und es bereitete ihm insgeheim tiefe Befriedigung, sie unter seinen Hieben zucken zu sehen, ihre Schreie zu hören und zu beobachten, wie sie sich unter den Schmerzen wand, die er ihr zufügte. Väter hatten damals dieselben Rechte und zögerten ebenfalls nicht, davon Gebrauch zu machen. Und beide - Väter und Lehrer - waren die ersten Männer im Leben eines Mädchens. Autoritäre Männer, die ihre naturgegebene Überlegenheit zeigten. Strenge Männer, die ein widerspenstige Mädchen grün und blau schlugen und von Erziehung sprachen.
In weiten Teilen der Welt hat sich daran bis heute nichts geändert. Mit der Folge, dass die jungen Frauen dort vor allem nach dem Mann suchen, zu dem sie aufsehen können. Einen der genauso ist, wie ihr Vater oder ihr Lehrmeister. Einer, der das Zepter in der Hand hält und der ihnen zeigt, wo ihr Platz im Leben ist. Und der sie bestraft, falls sie sich die Freiheit nehmen sollte, diesen Weg zu verlassen.
Zwar nehmen sich die jungen Frauen von heute mehr Freiheiten heraus, als in jeder Generation zuvor. Aber im Kern sind sie nach wie vor dieselben. Sie lehnen sich auf, aber es genügt ein Machtwort und sie werden zum braven Mädchen, das gehorsam tut, was man ihnen sagt. Sie rufen nach Gleichberechtigung, aber ohne männliche Zustimmung kommen sie keinen Schritt voran. Sie reden von Unabhängigkeit, aber für den richtigen Mann sind sie das gefügige Weibchen, das sie eigentlich nie sein wollten. Sie reden von Unabhängigkeit, aber alles, was sie am Körper tragen, wurde von einem Mann bezahlt.