Manchmal verdient sie einfach Schläge

Eine Frau zu schlagen, ist die natürlichste Sache der Welt. So denkt zumindest die Mehrzahl der Moslems und sieht sich damit in Übereinstimmung mit den Worten des Propheten, der sich schließlich genau in diesem Sinne geäußert hat. Interessant ist dabei, dass nicht wenige muslimische Frauen das genauso sehen.

In Mohammeds Reich nimmt man nicht nur Religion besonders ernst. Man pflegt auch ein Weltbild, das sich seit tausenden von Jahren nur wenig verändert hat. Dazu gehört, dass Männer und Frauen in zwei Welten zu leben haben und jeder Kontakt zwischen beiden Geschlechtern in der Öffentlichkeit verpönt bis verboten ist.

Sexualität wird von Moslems ausschließlich aus männlicher Sicht definiert. Ein Kennenlernen zwischen den Geschlechtern gibt es so gut wie nicht, ein unverheiratetes Paar in der Öffentlichkeit gilt als Skandal und der Austausch von Zärtlichkeiten vor der Ehe wird als schwere Sünde angesehen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn sich die Sicht eines Moslems auf die Frau grundlegend von dem unterscheidet, was in der westlichen Welt als die Norm gilt.

Wie Moslems denken, zeigte zum Beispiel der 2016 durchgeführte International Men and Gender Equality Survey (IMAGES), der in mehreren mehrheitlich muslimisch geprägten Ländern durchgeführt wurde. Darin werden zahlreiche Erkenntnisse empirisch bestätigt, die das Bild, das wir von den Moslems haben, nicht nur bestätigt, sondern auf eine erstaunliche Weise zementiert.

Da ist zum Beispiel die Vorstellung, dass die Ehre eines Mannes in einem direkten Maße davon abhängig ist, wie sich die weiblichen Mitglieder seiner Familie in der Öffentlich kleiden und verhalten. Gibt sich die jüngere Schwester allzu modern und geht in Jeans zur Schule, sodass jeder ihren Hintern sehen kann, fühlt sich ihr Bruder in seiner Ehre gekränkt und ist der Meinung, sie zur Not mit Gewalt dazu zu bringen, ihre Anatomie unter einem schlabbrigen Kleid zu verbergen. In Ägypten zum Beispiel denken 90% aller Männer so.

Vergewaltigung in der Ehe? So etwas gibt es in der arabischen Welt nicht. Aber nicht alle Männer sind dafür, dass man mit seiner Frau alles machen kann. Immerhin 45 % von ihnen sind dafür, dass "heimische Gewalt" per Gesetz verboten werden sollte. Bei den Frauen sind es 70 %, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es rund ein Viertel aller Frauen für völlig normal halten, ihren Mann zur Verfügung zu stehen, wenn ihm danach ist.

Eine untreue Frau ist für einen Moslem so ziemlich das Schlimmste , was ihm widerfahren kann. Dafür halten 60 % sogar einen Ehrenmord für gerechtfertigt. Völlig anders sieht es jedoch aus, wenn es um das eigene Vergnügen geht. 43 % haben kein Problem damit, wenn ihr Sohn mehrere Frauen hat. Völlig anders sieht es jedoch aus, wenn es um die Tochter geht. Hier ist es nur für 9,5 % in Ordnung, wenn sie von einem Mann als Zweit- oder Drittfrau begehrt wird.

Ganz wichtig ist es natürlich, dass die Frau, die man heiratet, bisher von keinem anderen Mann berührt wurde. Der Marokkaner zum Beispiel legt großen wert darauf, der erste in ihrem Leben zu sein und für immer das exklusive Recht auf sie zu haben. Vergewaltigung ist für ihn nicht so schlimm, wie auch zigtausende von Arabern demonstrieren, die sich nach ihrer Immigration nach Europa über junge blonde Mädchen hermachen. Sollte das eine ihrer Schwestern passieren, ist das natürlich eine Tragödie. Aber die kann man relativ schnell aus der Welt schaffen. 60 % sind nämlich der Meinung, dass der Vergewaltiger das Mädchen heiraten sollte, nachdem er es geknackt hat. Ihre Meinung dazu scheint dabei keine Rolle zu spielen.
Ach ja, für 62 % der marokkanischen Männer gehört es zum Leben einer Frau dazu, von ihrem Mann geschlagen zu werden. Das hat sie gefälligst hinzunehmen und darüber hat sie Stillschweigen zu bewahren, um nicht die Ehre der Familie zu beschmutzen. Dazu passt natürlich, dass 38 % von ihnen der festen Überzeugung sind, dass es "Zeiten gibt, in denen es eine Frau verdient, geschlagen zu werden". Bemerkenswert dabei ist, dass auch 20 % der Frauen darin übereinstimmen. Schließlich steht es so im Koran.

Alles Vorurteile? Durchaus nicht, denn die Zahlen sind so eindeutig, dass kaum Interpretationsspielraum bleibt. Wie sang dereinst Mark Knopfler von den Dire Straits: "We all have one world, but we live in different ones".