Wenn die Braut sich nicht zu benehmen weiß

Smartphones sind überall. Und manchmal landet eine Szene in den sozialen Medien, die einen lebendigen Blick auf die Bräuche in anderen Ländern wirft. Länder, in denen ein Weib nicht viel zu melden hat, wo Ehen arrangiert werden und kein Zweifel darin besteht, wer in der Beziehung das Sagen hat. Zum Beispiel die blutjunge Braut in ihrem schmuckien weißen Kleid. Offenbar will sie ihn nicht heiraten, aber eine kräftige Ohrfeige wird ihr schnell zeigen, was ihr Wille zählt. Oder die schlanke, hübsche Braut bei einer offenbar traditionellen Hochzeitszeremonie. Nein, mit einem Mann spiel man nicht und wenn man es dennoch tut, wird er sich deutlich dagegen verwehren. Und er wird ihr ganz sicher später noch zeigen, was sich für eine Braut gehört und was nicht.

Das Mädchen, um das es sich in der ersten Szene dreht, ist noch ziemlich jung. Aber immerhin sind ihr schon Brüste gewachsen, die sich deutlich sichtbar unter ihrem weißen Hochzeitskleid abzeichnen. Ein Kleid, das eher an eine kleine Prinzessin erinnert als an eine erwachsene Frau. Aber in dieser Region ist ein Mädchen eine Frau, sobald ihr Körper eindeutige Merkmale aufweist und wenn sie hübsch ist, zeigt sich ganz sicher bald ein Mann, der Interesse an ihr hat. Denn man muss die Früchte pflücken, solange sie noch frisch und saftig sind.

Mit anderen Worten: Eine Braut kann in diesem Land gar nicht jung genug sein. Frauen altern hier schnell und ein Mann will sie haben, solange sie noch schön aussehen. Mit straffer Haut, festem Busen und einem aufreizend gerundeten Po. Natürlich muss sie jungfräulich sein, denn er will der erste sein, der sie knackt und damit für immer für sich reklamieren kann. Den Hochzeitsgästen wird er anschließend das blutige Laken zeigen. Schließlich muss er beweisen, dass sie vor ihm noch kein Mann berührt hatte und sie jetzt mit Haut und Haaren sein Eigentum ist.

Die junge Braut ist von eher kleiner Statur. Sie wirkt fast noch wie ein Kind. Aber, wie gesagt, die Anzeichen ihres Frauseins sind unübersehbar und ihr Bräutigam ist fest entschlossen, sie zu heiraten. Oder er hat sie bereits geheiratet. So genau weiß man das nicht. Unübersehbar ist jedoch, dass die kleine alles andere als glücklich über ihre neue Lebenssituation ist. Sie ist bestenfalls sechzehn Jahre alt und er muss deutlich über dreißig sein. Ein ungleiches Paar also. Und eine Situation, bei der klar ist, wer hier das Sagen hat und wer sich besser in sein Schicksal fügt.

Sie hat es offensichtlich nicht getan und hat seinen Zorn entfacht. Wir wissen nicht, was vorgefallen ist. Aber wie sehen, wie Ehemänner in diesen Kreisen solche Situationen zu handhaben wissen. Er stellt sich vor sie, hebt ihr den Schleier über den Kopf und verpasst ihr eine saftige Ohrfeige. Ihr Kopf wird zur Seite geworfen, Ihre Hand fährt schützend zu ihrem Gesicht. Aber vermutlich ist sie es gewohnt, geschlagen zu werden. Schließlich ist sie ein Mädchen, oder eine Frau, wenn man es so sehen will. Und als solche hat sie zu gehorchen oder es Schläge. Von der Mutter. Vom Vater. Oder eben von dem Mann, der ihr Ehemann sein wird oder es bereits ist.

Die europpäischen Facebook-Nutzer zeigten sich entsetzt. Das Video wird geliked, geteilt und kommentiert. Man fühlt sich moralisch überlegen und verurteilt solche Bräuche. Man verurteilt es vehement, dass sich ein erwachsen er Mann eine Frau nimmt, die gut und gern seine Tochter sein könnte. Und man nennt es barbarisch, dass er sich das Recht nimmt, sie vor allen Leuten ins Gesicht zu schlagen. Vor allem auch, dass die Hochzeitsgäste offensichtlich kein Problem damit haben, während sie gröhlend und Beifall klatschend das Geschehen egleiten.

Eine Braut hat sich unwillig gezeigt. Das hat es schon oft gegeben. Sie hat dafür eine Ohrfeige bezogen. Auch das ist ganz alltäglich. Ein Weib hat eben gehorsam zu sein, sonst setzt es etwas.

Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, was in ihrer Hochzeitsnacht geschehen wird. Er wird sie nackt machen. Er wird sich am Anblick ihres jungen Körpers ergötzen. Er wird sich sein Recht als Ehemann nehmen. Sie wird sich vermutlich wehren, sie wird weinen und vielleicht sogar schreien. Am Ende wird sie mit schmerzender Möse und glühendem Hintern einschlafen. Denn er weiß, dass widerspenstige junge Mädchen Schläge verdienen. In der Öffentlichkeit ist das eine Ohrfeige. Hinter der verschlossenen Schlafzimmertür sind es ihr fleischigen Hinterbacken, die wie geschaffen für seine flache Rechte sind.

Nicht viel anders wird es der jungen, hübschen Braut im zweiten Handy-Video ergehen. Sie schien guter Laune zu sein und die Hochzeitszeremonie, bei der sich beide füttern, scheint ihr Spaß zu machen. Aber es ist eine ernsthafte Sache und eine Frau sollte wissen, wenn sie zu weit geht. Diese hier ist zu weit gegangen. Sie hat ihn geneckt und in seinen Augen damit vor all den anderen blamiert. Also schlägt er ihre Hand zur Seite und zeigt sich verärgert. Auch ihre gute Laune ist augenblicklich verflogen. Denn sie weiß vermutlich, was ihr blüht. Später, wenn er mit ihr allein ist. Wenn er sie zur Frau macht. Zu seiner Frau. Zu der Frau, die ihm fortan zu gehorchen hat. Es ist kaum anzunehmen, dass er die Gelegenheit ungenutzt lassen wird, ihr erst mal eine Abreibung zu verpassen. Dann, wenn sie nackt ist und seinen Schlägen schutzlos ausgeliefert ist.