Umweltaktivistin aus fremdem Willen
Sie war die jüngste Umweltaktivistin des Kontinents. Zumindest in den Augen ihrer Fans, für die sie geradezu als Idol galt. Sie alle hielten sie für den mutigsten Teenie aller Zeiten. Eine, die sich etwas traute. Und die schon mehr erreicht hatte, als die meisten je erreichen würden. Dabei war sie eigentlich noch ein Kind, kleidete sich wie ein Kind und redete wie ein Kind. Und niemand wusste, dass in Wirklichkeit nur ein gehorsames Mädchen war. Eine brave Tochter, die tat, was ihr Vater von ihr verlangte. Denn wenn nicht ...
Edna war in einem streng religiösen Zuhause aufgewachsen. Sie wusste, was es bedeutet, Vater und Mutter zu ehren. Und sie wusste, was einem widerspenstigen Mädchen blühte, das die Gesetze des Herrn missachtete und sich den Anordnungen ihres Vaters widersetzte. Denn wo Kinder nach den Worten des Herrn erzogen werden, ist die Rute der Zucht nicht weit. Und die hatte sie zu dem Mädchen gemacht, das sich ihre Eltern wünschten. Ein braves Mädchen, das einen altmodischen Rock trug, während andere in Jeans draußen tobten. Ein fleißiges Mädchen, das seine Hausaufgaben machte und stets gute Noten nach Hause brachte.
Sie zählte zu den Mädchen, die langsam heranwuchsen und sich ihre kindliche Anmutung lange bewahrten. Man schätzte sie auf fünfzehn, höchstens sechzehn als sie zum ersten mal im Fernsehen zu sehen war. Selbst dafür wirkte sie noch ziemlich jung, denn sie war zierlich und von kleinem Wuchs. Ihre Brüste waren unter ihrer züchtigen Bekleidung kaum auszumachen und nur sehr aufmerksame Beobachter erkannten, dass es unter ihrem weiten Sommerkleid durchaus Kurven gab, die darauf schließen ließen, dass diese Edna die Schwelle vom Kind zur Frau schon lange überschritten hatte.
In Wirklichkeit war sie nämlich keine vierzehn, wie man auf den ersten Blick meinen konnte. Auch keine sechzehn, wie man allgemein vermutete. Sondern achtzehn und damit nach dem Gesetz erwachsen, volljährig, selbstständig.
Vor dem Gesetz des Landes schon. Aber nicht vor dem Gesetz Gottes. Denn die gläubigen Menschen in ihrer Kirchengemeinde wussten, dass es im Leben einer Frau immer einen Mann gibt, dem sie unterworfen ist und Gehorsam schuldet. Erst ist es ihr Vater, dem die Aufgabe zufällt, sie vom unschuldigen Mädchen zur sittsamen Frau zu erziehen, die alle Voraussetzungen als Ehefrau und Mutter in sich trägt. Später übernimmt ihr Ehemann die Verantwortung über sie, denn er ist das Haupt seiner Frau, genauso wie Gott selbst das Haupt des Mannes ist. Folglich ist sie verpflichtet, ihm mit Ehrfurcht zu begegnen und sich in allem was sie tut seinem Willen zu unterwerfen. So lautet die göttliche Ordnung und so hat es sein Gesetz bestimmt.
Ednas Vater war ein frommer Mann, der nicht nur in der Gemeinde hohes Ansehen genoss. Er war auch ein ehrenwerter Unternehmer, der sich für die Umwelt engagierte und einem Unternehmen vorstand, das die Einfamilienhäuser in der Gegend mit Solaranlagen ausstattete. Und er galt als aufstrebender Lokalpolitiker, den die meisten Bewohner der Stadt bereits in der Landespolitik sahen.
Edna passte wie ein Mosaiksteinchen in diese Vorzeigewelt. Oder besser gesagt, es wurde von ihr erwartet, dass sie die Rolle der gehorsamen Tochter einnahm, die anderen ein Vorbild war und den makellosen Ruf der Familie festigte. In der Kirchengemeinde. Im Ort. In der Politik. Im Geschäftsleben.
Edna wurde von Schulen im ganzen Land eingeladen, um über den Schutz unserer Umwelt zu referieren. Sie führte zahlreiche Demonstrationen an, bei denen Schüler ihre selbst gemalten Schilder hochhielten und eine Welt forderten, in der das Essen gesund, die Luft rein und das Wasser sauber war. Umweltschutz war in und wer sich dafür einsetzte, gehörte zu den Guten im Land. Außerdem haben junge Leute schon immer einen Grund gebraucht, um gegen die Sünden der Alten zu rebellieren und sich selbst vorzumachen, dass sie die Generation von morgen sind, die alles besser machen wird.
Nur wer genau hinhörte, der merkte, dass Edna einen irgendwie seltsamen Tonfall drauf hatte. Sie war eine unspektakuläre Erscheinung und ein eher schüchternes Mädchen. Sie war gekleidet wie die Ökofreaks, die ihre Klamotten im Dritte-Welt-Laden kauften und immer irgendwie zerknittert aussahen. Sie wirkte wie die brave Tochter, die sich alle Eltern wünschen, und war völlig anders als die Masse der anderen Teenies, die locker lachend mit ihren Transparenten durch die Straßen liefen, um ihr Anderssein zu zelebrieren. Sie war auffallend ernst, ja geradezu verbissen, und schien außerhalb der Demowelt auch keine Freunde zu haben.
Heute stand Edna auf der kleinen Bühne, die man auf dem Marktplatz einer Kleinstadt aufgebaut hatte. Sie hielt das Mikrofon mit beiden Händen umklammert und sagte, was sie schon tausend Mal gesagt hatte. Ihr Mutter saß etwas abseits in einem Straßencafé und beobachtete das demonstrative Treiben der Jugend. Sie mochte sie eigentlich nicht, die Teenager von heute, die sich für ihre Begriffe viel zu laut und ungesittet aufführten. Vor allem nicht die Mädchen in ihren viel zu engen Jeans, die für jeden Jungen eine Herausforderung sein mussten.
Mutter war immer diejenige, die Edna zu den zahlreichen Veranstaltungen fuhr. Es gab extra dafür ein kleines elektrisches Auto, das dazu geeignet war, den betonten Umweltanspruch der Familie zu untermauern. Mutter war eine Frau, die gewohnt war, das zu tun, was von ihr erwartet wurde. Sie war die Ehefrau, die ihrem Mann den Rücken freihielt, damit der erfolgreiche Geschäftsmann, der geschätzte Gemeideratsvorsitzende, der aufstrebende Politiker sich unbelastet um die entscheidenden Dinge des Lebens kümmern konnte.
Sie wusste, dass sie einen energischen Mann geheiratet hatte, der an feste Regeln und Grundsätze glaubte und sie stellte die Rolle nicht infrage, die sie dabei zu spielen hatte. Und jetzt bestand ihre Aufgabe eben darin, ihre Tochter zu begleiten und aufzupassen, dass das Mädchen keine Dummheiten machte und genau das tat, was man von ihr verlangte. Schließlich kannte jeder im Land ihre Namen und damit den Namen ihres Vaters, der bei der nächsten Wahl auf abertausend Plakaten stehen würde.
Edna war störrisch gewesen heute Morgen. Sie wollte lieber zur Berufsschule gehen, anstatt schon wieder in der Öffentlichkeit zu stehen. Sie machte eine Ausbildung bei einer Spedition und Freitags war immer Berufsschultag. Doch ihr Vater hatte kein Ohr für ihre Bitten. Freitag war nämlich auch der Tag, an dem die meisten Schüler die Schule schwänzten, um zu demonstrieren. Alles war bereits fest abgesprochen und Edna sollte heute eine Rede halten. Die Rede, die er tausend Mal mit ihr geübt hatte, bis sie jedes Wort auswendig hersagen konnte. Die Rede einer jungen Schülerin, die eigentlich schon in der Ausbildung war. Oder die eines Teenagers, der in Wirklichkeit bereits volljährig war. Die Rede einer Heldin, die von allen verehrt wurde und ihrem Vater genau den Ruhm einbrachte, den er für seinen Erfolgsweg brauchte.
Er hatte ihr heute Morgen eine Ohrfeige verpasst, als sie Zeichen von Auflehnung zeigte, hatte an ihre Verantwortung appelliert, das Vertrauen nicht zu enttäuschen, das man in sie setzte. Und an ihre Pflicht, den Willen ihres Vaters zu respektieren. Denn sie war seine Tochter und solange sie ihre Beine unter seinen Tisch stellte, hatte sie ihm Gehorsam zu zollen und zu tun, was er von ihr verlangte. „Wir sprechen uns heute Abend,“ waren seine Worte gewesen, als sie sich weiter bockig gezeigt und mit sichtlichem Widerwillen ihrer Mutter gefolgt war, die sie in die Stadt bringen würde. „Wir sprechen uns,“ das waren seine Worte, die er immer benutzte, wenn er es mal wieder für angebracht hielt, seiner Tochter ein Stück Erziehung angedeihen zu lassen. Sie wusste genau, was diese Worte bedeuteten, und er wusste, wie man mit einer widerspenstigen Tochter umging, ganz gleich wie alt sie war.
Er war sich bewusst, dass ihm nicht mehr allzu viel Zeit blieb. So jung Edna auch wirkte, die Rolle des naiven Teenagers würde sie nicht mehr allzu lange spielen können. Doch bis zu seiner Berufung in den Landtag würde sie noch durchhalten müssen. Bis zur nächsten Wahl war sie für ihn der wichtigste Wahlhelfer, auf den er nicht verzichten konnte. Bis dahin musste er sie an der kurzen Leine halten und mit allen Mitteln dafür sorgen, dass sie schön brav ihren Spruch ins Mikrofon sagte. Und was die Wahl seiner Mittel anging, war er noch nie zimperlich gewesen.
Er schaltete den Fernseher ein. Der Intendant vom Lokalsender war ein Parteifreund von ihm und hatte zugesagt, Ednas Rede live zu übertragen. Die Kamera wechselte zwischen Schwenks über den Rathausplatz, auf dem sich offensichtlich alle Schüler der Stadt versammelt hatten, und Nahaufnahmen von Edna, die da oben auf der Bühne stand und genau die Aussagen absonderte, die sie von ihm gelernt hatte. Sie klang dieses Mal recht wenig überzeugend, fand er. Irgendwie hatte man den Eindruck, sie würde sie etwas aufsagen, das sie auswendig gelernt hatte. Ihre Stimme klang seltsam monoton, während sie von der Wasserkraft sprach und von der Energie der Sonne, die man einfangen solle, anstatt Kraftwerke zu bauen.
Genau das sollten die Leute lernen. Sie sollten seine Solarmodule kaufen, weil sie etwas für die Umwelt tun wollten. Und sie sollten ihn ins Parlament wählen, weil er der erfolgreiche Geschäftsmann war, der die Umweltpartei voranbringen würde. Genau deshalb hatte er Edna den Umweltgedanken eingeimpft, sobald sie zu selbstständigem Denken in der Lage war. Aber er spürte, dass ihr Eifer nachließ und er wusste, dass sie wieder eine Ermunterung brauchte. „Wir sprechen uns“ war daher keine leere Phrase, sondern die Ankündigung eines Abends, der ihr eine Lehre sein würde.
Ednas Gesichtsausdruck war leer, als sie zu Mutter ins Auto stieg. Sie war froh, dass die Aktion vorüber war und sie wieder nach Hause fahren durfte. Sie wusste, dass sie den ganzen Nachmittag für sich haben würde, um eines der verbotenen Bücher zu lesen, die sie heimlich las, wenn immer sie allein war. Aber sie wusste auch, dass ihr heute noch ein schmerzhafter Abend bevorstand.
„Das war heute keine Glanzleistung,“ meinte Mutter zur Begrüßung und blickte finster drein. Sie erwiderte nicht darauf. Nach der Veranstaltung war sie noch von ein paar Dutzend Schülern bestürmt worden, die unbedingt ein Selfie mit ihr machen wollten. Sie hatte es über sich ergehen lassen und gute Mine zum langweiligen Spiel gemacht. Sie verstand es, zu funktionieren und genau das zu tun, was man von ihr verlangte. Und sie verstand es, zu lächeln, auch wenn ihr eigentlich nicht danach zumute war.
Das Abendessen nahm sie schweigend mit ihrer Mutter ein. Die war sauer auf ihre Tochter, denn sie wusste, dass Vater verärgert war und seinen Unmut vermutlich auch an seiner Ehefrau auslassen würde. Sie war schließlich die Mutter und damit mitverantwortlich, wenn die Erziehung der gemeinsamen Tochter nicht die gewünschten Früchte zeigte.
Vater würde nicht rechtzeitig zum gemeinsamen Abendessen zurück sein. Das hatte er zumindest in einem Telefongespräch mitgeteilt. Und er hatte Edna instruiert, auf ihn zu warten, auch wenn es später werden würde.
Das tat Edna natürlich und verbrachte den Abend mit ihrer Mutter vor dem Fernseher. Sie hatte gelernt, unangenehme Dinge zu verdrängen und versuchte auch dieses Mal mehr oder weniger erfolgreich, nicht daran zu denken, dass ihr noch eine unangenehme Aussprache mit ihrem Vater bevorstand.
Dieser befand sich noch in einer Besprechung. Dieses Mal war es die allmonatliche Tagung des Kirchenrates. Doch er verließ sie vorzeitig mit Hinweis auf eine wichtige Sache, die er noch zu erledigen hatte. Seine Edna war zu einem recht hübschen Ding herangewachsen, dachte er, während er sich in seinen SUV setzte, der zwar nicht wirklich umweltfreundlich war, aber mit seinem Hybrid-Antrieb immerhin den Anschein erweckte, sorgsam mit den Ressourcen umzugehen.
Väter und Töchter haben immer ein ganz besonderes Verhältnis zueinander, war ihm bewusst, und er hatte mit Interesse beobachtet, wie sie sich langsam aber unaufhaltsam vom Kind zur Frau entwickelt hatte. Gewiss, sie war ziemlich klein geraten, was sie deutlich jünger erscheinen ließ als sie tatsächlich war. Aber sie hatte einen durchaus reizvollen Körper, was ein Mann aber erst erkennen konnte, nachdem sie sämtliche Kleidungsstücke abgelegt hatte und sich nackt präsentierte. Er wusste, dass es Männer gab, die genau auf so etwas standen. Eine junge Frau, die irgendwie noch wie ein Kind wirkte, aber trotzdem ganz Frau war. Mit einer engen Grotte, die für jeden Männerschwanz ein Vergnügen war und einem kleinen Po, der geradezu dazu aufforderte, die flache Hand des Mannes zu spüren, der sie zu seinem Eigentum zählte.
Noch war er der einzige Mann, der das Recht hatte, sie zu bestrafen, wenn sie Anlass dazu gab, auch wenn ihm alle anderen Privilegien verwehrt waren. Aber sie war jetzt bereits achtzehn und es wurde allmählich Zeit, einen geeigneten Ehemann für sie zu finden. Man konnte schließlich bei einem Weib nie völlig ausschließen, dass es irgendwann schwach wurde und sich dem erstbesten Typen hingab, ohne von ihm geehelicht zu werden.
Er würde wohl dieses Mal die gute alte Rute nehmen. Seine Frau hatte die Anweisung, stets für ein Dutzend frisch abgeschnittener Zweige zu sorgen, die in einer großen Tonvase aufbewahrt wurden, die direkt im Eingangsbereich der schmucken Villa stand, in der die Familie lebte. Die Besucher des Hauses hielten dieses Arrangement natürlich nur für ein dekoratives Element. Doch Ehefrau und Tochter wussten genau, was der eigentliche Zweck dieser dünnen und sorgsam von jeglichem Blattwerk befreiten Weidenruten war.
Edna hätte zwar darauf vorbereitet sein müssen, aber sie zuckte dennoch zusammen, als sie den Schlüssel im Schloss hörte und die vertrauten Geräusche vernahm, die ihr Vater verursachte, während er sein Sakko aufhing und die Schuhe abstreifte. Mutter stand eilends auf und ging zu ihm. Edna kannte die Szene, die sich jetzt im Flur abspielte. Sie warf sich ihm an den Hals und öffnete ihre Lippen zu einem sanften Begrüßungskuss, den er ihr bereitwillig gewährte, während er ihre Taille umfasste und genüsslich ihren Hintern tätschelte.
„Geh auf dein Zimmer,“ sagte er in dem ihn eigenen Befehlston und wartete an der Tür bis Edna an ihm vorbeigegangen war und den Raum verlassen hatte. „Du weißt, was zu tun ist,“ raunte er ihr noch zu und sah ihr nach, während sie die hölzerne Wendeltreppe nach oben stieg, um sich ihrem unvermeidbaren Schicksal zu fügen. Wenn sie einen Mann anmachen wollen, können sie mit dem Arsch rollen, dass es eine wahre Freude ist, dachte er dabei. Doch wenn ihnen eine Tracht Prügel bevorsteht, tun sie so, als würde des den Körperteil gar nicht geben, den Gott dafür geschaffen hatte, sie zu empfangen.
Edna wusste, dass er sich Zeit lassen würde. Sie ging also erst ins Bad und erledigte die allabendliche Zeremonie, die sie jedoch dieses Mal durch eine gründliche Dusche ergänzte. Nicht weil sie am Morgen nicht geduscht hätte, sondern weil sie wusste, dass ihr Vater sie so sehen würde, wie eben nur Väter und Ehemänner eine Frau sehen dürfen und sie sich dabei in absoluter Reinheit präsentieren wollte. Zum Glücke hatte sie nicht ihre Periode, denn es war ihr immer peinlich gewesen, sich unter seinen Schlägen zu winden, während zwischen ihren Beinen ein langer, weißer Faden baumelte.
Ja, sie wusste, was zu tun ist. Sie wusste genau, was es bedeutete, wenn sie auf ihr Zimmer geschickt wurde, um sich fertigzumachen. Sie hatte schon seit heute Morgen gewusst, was ihr blühte und dennoch passierte es erst in diesem Augenblick. Ganz plötzlich war sie da, die Angst vor dem, was gleich geschehen würde. Sie ließ sich nicht stoppen und kroch langsam und unaufhaltsam in ihrem Körper empor, bis sie ihre Kehle zuzuschnüren drohte.
Auf einmal fühlte sie sich nackt und ungeschützt in dem dünnen Nachthemd, das sie sich nach der Dusche übergezogen hatte. Es erinnerte sie an den Tag, als er plötzlich neben ihr am Bett gestanden war. Damals, als sie das gute Gefühl entdeckt hatte, das sich jede Nacht einstellte, wenn sich ihre Finger mit der Stelle zwischen ihren Beinen beschäftigten, die offensichtlich für gläubige Menschen so tabu war, dass es dafür noch nicht einmal einen Namen gab. Sie hatte ihn nicht bemerkt und folglich auch nicht gewusst, wie lange er sie schon beobachtet hatte, während sie mit gespreizten Beinen dalag und leise keuchte. Sie hatte sich geschämt, als er ihr mit einem Ruck die Bettdecke weggezogen hatte, um ihr verborgenes Tun aufzudecken. Und sie hatte aus Leibeskräften geschriene, als er sie mit seinem Ledergürtel gelehrt hatte, dass ein keusches Mädchen so etwas nicht tut. Ihr Nachthemd hatte ihr dabei keinen Schutz geboten, denn sie hatte es ja selbst nach oben gestreift und war damit schutzlos ihrem Vater ausgeliefert, der ihr Strieme für Strieme bewusst machte, dass sie sich versündigt hatte.
Doch das Gefühl war zu schön und sie hatte nie darauf verzichten können. Schließlich taten es alle Mädchen, die sie kannte. Und alle sagten, dass es noch viel schöner wäre, wenn ein Mann seinen Penis da einführte, wo die Frau für ihn geschaffen ist.
Vater hatte sie nie angeschrien, wenn sie etwas angestellt hatte. Er hatte sie mit strengen Worten getadelt und sie dann stumm und ausgiebig gezüchtigt. Als junges Mädchen hatte er sie übers Knie gelegt, um ihr kurzerhand mit der flachen Hand den Hintern zum Glühen zu bringen. Als sie schließlich ihre Regel bekam und sich als Frau fühlte, hatte sie sich über die Bettkante beugen müssen, um zu erfahren, dass ein Bündel Weidenruten oder ein breiter Lederriemen völlig andere Schmerzen erzeugte als Vaters flache Hand. Doch Vater hatte nie einfach nur zugeschlagen, wie sie es von anderen Vätern in der Gemeinde gehört hatte. Für ihn musste eine Züchtigung nach einem festen Ritual erfolgen. Und er war überzeugt davon, dass der Herr das Weib aus gutem Grund mit einem breiten Becken und einem großen Hintern ausgestattet hatte. Natürlich in erster Linie, damit es mühelos Kinder gebären konnte. Aber auch, damit es ausreichend elastisches Fleisch besaß, um selbst eine harte Bestrafung unbeschadet hinnehmen zu können.
Denn das Weib ist um des Mannes willen da, stand in der Bibel und ein unverheiratetes Weib war der Zucht seines Vaters unterworfen, bis dessen Recht vom Recht ihres Ehemannes abgelöst wurde.
Edna saß auf der Bettkante, als er das Zimmer betrat. Er schloss sorgsam die Tür hinter sich und drehte den Schlüssel herum. In der Hand hielt er die gefürchtete Weidenrute, mit der er ihr gleich Manieren beibringen würde. Seine Stimme war ruhig, aber bestimmt, als er ihr die übliche Strafpredigt hielt. Da war von der Pflicht einer Tochter die Rede, ihren Eltern gegenüber gehorsam zu sein. Auch die eine oder andere Bibelstelle durfte nicht fehlen. Zum Schluss folgten die Worte, die er in diesem Raum schon znzähligbe Male ausgesprochen hatte:
„Du weißt, was du zu tun hast.“
Ja, sie wusste es. Sie wusste nur allzu gut, was ihr Vater jetzt von ihr erwartete. Sie erhob sich, trat an das Fußende des Bettes, kniete sich davor hin und beugte sich vornüber. Sie legte ihr Gesicht tief in das makellos weiße Federbett. Sie griff nach hinten und schob den Saum ihres Nachthemdes so weit hoch, dass ihr Po freigelegt war. Dann krallte sie sich mit den Fingern in die Bettdecke und erwartete den ersten Hieb.
Vater schlug fest zu und ließ keinen Zweifel daran, dass er sie gründlich bestrafen wollte. Schmiegsame Holzzweige schnitten in elastisch weiche Haut und hinterließen dünne Striemen, die schon wenige Augenblicke später dick angeschwollen waren. Ednas Mund öffnete sich zu einem Stakkato an spitzen Schreien, während sie ihren kleinen Hintern verzweifelt hin und her warf und damit genau die Reaktionen zeigte, die jeder Erzieher zu schätzen weiß. Sie hatte zwar nicht wirklich etwas angestellt, aber sie hatte Widerwillen gezeigt. Sie hatte sich dem Willen ihres Vaters widersetzt. Sie war ungehorsam gewesen. Das genügte in diesem christlichen Haus, um gründlich bestraft zu werden.
Ihr Vater kündigte nie eine bestimmte Anzahl von Hieben an, die er ihr aufzählen würde. Er schlug einfach zu, bis er aus ihren Reaktionen ersehen konnte, dass ihr Widerwille gebrochen war. Er bestrafte sie, wie man ein Weib bestraft, das Zurechtweisung verdient hat. Er holte zu einem letzten, besonders gut platzierten Hieb aus und ließ dann von ihr ab. Dann warf er die Rute in eine Ecke und verließ wortlos den Raum.
Zurück blieb der bedauernswerte Anblick eines jungen Mädchens, das ja in Wirklichkeit bereits eine junge Frau war und in den Augen des Gesetzes als volljährig galt. Sie hatte sich tapfer geschlagen. Sie hatte sich mit beiden Händen fest in das Betttuch gekrallt, um die Schmerzen ertragen zu können, ohne die Position aufzugeben, die ein ungehorsames Mädchen einzunehmen hat, wenn es bestraft werden muss. Jetzt krümmte sie sich auf dem Bett zusammen und hielt ihren geschundenen Hintern fest mit den Händen umklammert, während sie leise in sich hinein weinte.
(etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Personen sind reiner Zufall)
Wolfram Steffen