Wo der Bambus wächst, ist der Rohrstock nicht fern



Fleisch ist billig am anderen Ende der Welt. Vor allem weibliches Fleisch, denn Töchter gibt es unzählige. Zum Beispiel in Indien, wo auch heute noch Babies umgebracht werden, wenn sie sich als Mädchen herausgestellt haben.  Denn eine Tochter ist ein Bürde für jede Familie. Selbst wenn ein Vater ein besonders hübsches Exemplar sein eigen nennt, muss er große Anstrengungen unternehmen, um sie an den Mann zu bringen, bevor sie in die Jahre gekommen ist. Und er muss sie mit einer Mitgift ausstatten, die ihren Wert steigert und die Familie ihres Bräutigams zufriedenstellt. Von der Hochzeit ganz zu schweigen, für die allein die Familie der Braut zuständig ist. Auch wenn sie sich dafür auf Jahre verschulden muss.

Berthold wusste das, als er ihre Eltern aufsuchte. Er war sich sicher, dass er schon bald das schönste Mädchen heim führen würde, das ihm jemals über den Weg gelaufen war. Gewiss, sie war noch sehr jung, aber das hat einen Mann noch nie gestört. Denn sie hatte genau das, was seine Fantasie anregte. Und er hatte es sich in den Kopf gesetzt, sie zu seiner Frau zu machen.

Sie kannte ihn nicht, doch er hatte schon lange ein Auge auf sie geworfen. Er hatte seit Wochen jede Gelegenheit genutzt, um sie zu beobachten. Niemand in der Firma ahnte, dass er tagtäglich ganz bewusst ihren Arbeitsplatz passierte und einen Augenblick innehielt, um sich ein weiteres Mal ihrer Schönheit zu versichern. Sie war schlank gewachsen und einen guten Kopf kleiner als er. Sie hatte langes, pechschwarzes Haar, das sie meist offen trug und als üppige Strähne nach vorne über ihre Schulter fallen ließ. Dabei umrahmte es dekorativ ihr hübsches Gesicht und betonte den hellen Teint ihrer Haut, der sie nach hiesiger Denkweise als Mitglied einer höheren Kaste auszeichnete. Sie schien aus einer traditionellen Familie zu stammen, denn meist trug sie einen dezent verzierten Sari, der dafür sorgte, dass ihr Körper anmutig gekleidet war und doch züchtig verhüllt blieb. Berthold meinte dennoch, darunter ausgeprägt weibliche Formen auszumachen, was ihn in seinem Eindruck bestärkte, es hier mit einer außergewöhnlichen, ja geradezu makellosen Schönheit zu tun zu haben.

Als Abgesandter der europäischen Firmenzentrale hatte er natürlich Einsicht in alle Unterlagen und wusste alle, was in den Akten stand. Demnach hatten ihre Eltern bis zu ihrem zwölften Lebensjahr in England gelebt. Sie sprach daher fließend Englisch, was ihm sehr gelegen kam, denn es würde ihm erlauben, ungehindert ein eingehendes Gespräch mit ihrem Vater zu führen, ohne in dieser eher delikaten Angelegenheit die Hilfe eines Dolmetschers in Anspruch nehmen zu müssen.

Er wusste, in diesem Land spricht man ein Mädchen nicht einfach an, wenn man es kennenlernen möchte. Hier lädt man eine Schönheit auch nicht zum Essen ein, wenn man die Absicht hat, sie spätestens nach dem dritten Date im eigenen Bett auszuprobieren. Hier wirbt man nicht um sie. Hier geht man einfach zu ihren Eltern und hält um ihre Hand an. Denn es geht nicht darum, sie von sich überzeugen. Es geht um die Zustimmung ihres Vaters.

Anders als jeder heimische Bräutigam war Berthold frei von örtlichen Gebräuchen. Er wollte allein das Mädchen und legte keinen Wert auf das ganze Drumherum, das hierzulande mit einer Hochzeit verbunden war. Er brauchte kein pompöses Fest mit hunderten von Gästen. Er hatte noch nicht einmal die Absicht, seine eigenen Eltern zu diesem Ereignis einzuladen. Folglich ersparte er ihrer Familie kostspielige Ausgaben und ihr Vater nahm erleichtert zur Kenntnis, dass dieser offensichtlich gut betuchte Europäer noch nicht einmal Wert auf eine Mitgift legte. Verthold traf daher schnell auf allgemeines Wohlwollen und es dauerte kaum zwei Stunden, bis die Entscheidung des Hausherrn feststand.

Allerdings gab es da einen Punkt, der sich nahezu als unüberwindbare Hürde herausgestellt hätte. In der westlichen Welt war es ja seit einigen Generationen unüblich, eine junge Frau einfach aufgrund ihres hübschen Gesichts zu heiraten, um dann erst nach der Hochzeit zu erfahren, wie sie sie wirklich aussieht und welche kleinen körperlichen Unvollkommenheiten sie die ganze Zeit durch geschickte Wahl ihrer Kleidung kaschiert hatte. Dieses Land hingegen hatte seine Sitten und Gebräuche seit Jahrtausenden nicht wesentlich verändert. Dazu gehörte nicht nur das komplizierte und für Ausländer kaum durchschaubare Kastenwesen, sondern auch die Art und Weise, wie Töchter verheiratet wurden. Und die Tatsache, dass eine Braut noch unberührt sein musste, wenn sie in der Hochzeitsnacht zum ersten Mal ihrem Ehemann begegnete.

Berthold war zwar versessen darauf, dieses Mädchen und kein anderes zu seiner Frau zu machen. Er ging auch davon aus, dass sie in jeder Hinsicht eine makellose Schönheit war. Und er akzeptierte es notgedrungen, dass sie bis zur Hochzeitsnacht Jungfrau bleiben würde. Doch die Katze im Sack wollte er dennoch nicht erwerben. Also bestand er darauf, die Tochter des Hauses zumindest einen Augenblick lang nackt zu sehen, bevor er sich endgültig entschied.

Zwar stieß dieses Ansinnen auf einen einigermaßen schockierten Vater. Doch die wirtschaftlichen Vorteile dieses Deals waren wohl letztendlich zu überzeugend, um ein kategorisches Nein auszulösen. Also einigten sich die beiden Männer darauf, dass diese eigentlich zutiefst unmoralische Vorgehensweise hinter verschlossenen Türen und damit unter dem Mantel der Verschwiegenheit erfolgen sollte.

Sie betrat mit gesenktem Blick den Raum. Sie wusste, dass an diesem Abend über ihre Zukunft entschieden worden war und begegnete der Situation mit der erwarteten Demut. Eine Tochter widerspricht in diesem Land nicht ihrem Vater. Sie kann sich glücklich schätzen, wenn sie überhaupt gefragt wird, ob sie den von der Familie auserwählten Mann heiraten will. Aber auch wenn dies nicht geschieht, wird sie keinen ernsthaften Widerstand leisten und sich willig der Entscheidung ihrer Eltern beugen. Eine Tochter ist sich bewusst, dass von ihr Gehorsam erwartet wird. Sie weiß auch, dass es allein das Recht ihrer Eltern ist, die wohl entscheidendste Entscheidung ihres Lebens zu treffen. Sie hat nie etwas anderes gelernt und ist seit ihrer Kindheit gelehrt worden, dass Ungehorsam schmerzhafte Folgen hat.

Ob sie den Mann liebte, stand hier nicht zur Debatte. Er würde ihr Ehemann werden. Sie würde in seinem Haus leben und ihm zu Diensten sein. Vielleicht würde sie im Laufe der Zeit Zuneigung zu ihm entwickeln. Aber auf jeden Fall würde sie ihm gehorchen, wie sie ihrem Vater gehorcht hatte. Denn als Ehemann war er nichts Geringeres als ihr Besitzer. Er hatte weitgehende Rechte über sie. Er durfte ihren Körper genießen und ihren Geist formen. Er durfte sie streicheln, wenn er sie liebte und sie schlagen, wenn sie seinen Zorn erregt hatte.

Nicht nur das. Eine Ehefrau unterstand nicht nur ihrem Ehemann. Sie war auch ihrer neuen Familie gegenüber zu Unterwürfigkeit verpflichtet. Wobei viele Schwiegermütter ihre Macht weidlich auskosteten und die fremde Frau notfals mit Schlägen dazu brachten, sich ihrem Willen zu beugen.

Berthold wusste, vor ihm stand ein schönes, junges Mädchen, das nicht nur seine männlichen Sinne erregte. Sie würde ihm auch eine fleißige und gehorsame Ehefrau sein, wie er sie in seiner Heimat nie finden würde. Und sie würde sich glücklich schätzen, einen Ausländer dienen zu dürfen, ohne sich dessen Mutter unterordnen zu müssen.

Sie wurde aufgefordert, ihren Sari abzulegen, damit der anwesende Bräutigam einen ungehinderten Blick auf sie werfen könne. Berthold war sich sicher, dass man eine Tochter hier grundsätzlich nackt machte, um sie zu züchtigen und dass diese Aufgabe ihrem Vater vorbehalten war. Er war sich auch sicher, dass dieser Vater schon wiederholt von seinem Recht Gebrauch gemacht hatte. Doch er wusste auch, dass sie eine tief sitzende Scham empfand, sich vor einem Fremden Mann zu entkleiden. Auch wenn dies ihr künftiger Ehemann war, vor dem sie schon bald keinerlei Geheimnisse mehr haben würde. Daher war er nicht überrascht, als sie auf die Aufforderung ihres Vaters mit Schrecken aufnahm und zunächst keine Anstalten machte, sie zu befolgen.

Dieser würde so einen Affront natürlich nicht tolerieren. Kein Vater würde es zulassen, dass ihm seine Tochter widerspricht, noch dazu im Beisein eines Fremden. Doch der resolute Hausherr nahm es mit der gebührenden Gelassenheit. Er stand wortlos a

uf und verließ den Raum. Wenige Augenblicke kehrte er wieder zurück und schloss sorgfältig die Tür hinter sich. In seiner rechten hielt er einen dünnen Bambusstock, den er wortlos auf eine Kommode legte, wo sie für jeden Anwesenden im Raum eine eindeutige Botschaft aussendete. Berthold wusste, dass dies keine leere Drohgebärde war. Er spürte förmlich die Spannung, die sich im Raum ausbreitete. Für den Bruchteil eines Augenblicks streifte der Blick der jungen Frau den seinen. Ihr Blick flehte um Nachsicht und ihre Augen flackerten ängstlich. Dennoch vergingen nur wenige Augenblicke, bis sie daran ging, sich mit geübten Handgriffen aus ihrem Sari zu schälen.

Am Ende fiel das traditionelle Kleidungsstück, dass aus einer erstaunlichen Menge Stoff bestand, der in mehreren lagen um ihren Körper gewickelt war, haltlos zu Boden und sie stand nackt und bloß in der Mitte des Raumes. Berthold erhob sich. Betont langsam ging er um sie herum, während seine Augen ihren Anblick geradezu zu fotografisch in sich aufzunehmen schienen. Er war zufrieden mit dem, was er sah. Äußerst zufrieden. Feste Brüste in genau der richtigen Größe. Ein schlank gewachsener Körper, der dennoch nicht knabenhaft wirkte und sich um die Hüften deutlich ausweitete. Ein wohlgerundeter Hintern, der unter ihrer Kleidung nie wirklich zur Geltung gekommen war. Ein wirklich hübsches Gesicht mit vollen Lippen und sanften Augen, das geradezu trotzig seinem Blick standhielt, als er ihr zum Abschluss seiner Inaugenscheinnahme lange in die Augen sah.

Berthold gab seinem künftigen Schwiegervater ein zustimmendes Zeichen, worauf dieser seine Tochter aufforderte, sich wieder anzuziehen und den Raum zu verlassen. Der Vertrag war besiegelt. Das Schicksal konnte seinen Lauf nehmen.

Es war an dem Tag, an dem sie schließlich seine Frau wurde, als er von ihrem Vater mit ernster Mine zur Seite genommen und zu einem Gespräch unter Männern gebeten wurde. Nein, er wollte ihn nicht ermahnen, seine Tochter glücklich zu machen. Solche Gedanken dachte man in diesem Land nicht. Er wollte ihn wissen lassen, dass dies ein bedeutender Augenblick für ihn war. Der Moment, in dem die zur vollen Blüte ihrer Schönheit herangereifte Tochter den Besitzer wechselte. Denn nach der Sichtweise dieses Landes wechselte die junge Braut jetzt aus der Hand ihres Vaters in die ihres Ehemannes, der von nun an alle Rechten und Pflichten über sie ausüben würde.

Gewissermaßen als Symbol für diesen bedeutungsvollen Augenblick bekam Berthold von dem alten Inder ein längliches Päckchen überreicht. Verbunden mit den Worten, dass jetzt er es sein würde, dem sein Inhalt von Nutzen sein würde. Und dass er niemals zögern sollte, davon Gebrauch zu machen.

Es war ein dünner Rohrstock, den Berthold später am Abend auspackte. Er erkannte ihn sofort als den geschälten und polierten Bambusstock, der vor wenigen Wochen seine Braut dazu veranlasst hatte, sich ihm trotz aller Schüchternheit in ihrer vollen, nackten Schönheit zu zeigen. Insgeheim hätte er damals nichts dagegen gehabt, wenn sie sie ernsthaft geweigert hätte, den Befehl ihres Vaters auszuführen. Der traditionsbewusste Inder hätte es sich sicher nicht nehmen lassen, ihr eigenhändig den Sari vom Leib zu reißen, um sie anschließend nach Tradition des Hauses zu züchtigen.

Man sah dem gelben Stock an, dass es schon viele Jahre gute Dienste geleistet hatte. Er war kaum so dick wie ein Finger, aber von geradezu bedrohlicher Schmiegsamkeit, wie Berthold mit einem Hieb durch die Luft zufrieden feststellte. Er wusste, dass er davon Gebrauch machen würde. Die Natur hatte seine junge Frau mit einem wahrlich vollkommen geformten Hintern ausgestattet und er verstand das als eine Aufforderung, die es zu nutzen galt.-

Doch in seiner ersten Nacht würde er sie erst einmal aus vollen Zügen genießen. Er würde von ihr Besitz ergreifen. Er würde selbst die verborgensten Winkel ihres Körper sentdecken, sie küssen, streicheln, fühlen und schmecken. Und er würde ihr zeigen, wie es sich anfühlt, von einem Mann geliebt, begehrt und tief penetriert zu werden.

Doch im Laufe der Zeit würde sie auch seine andere Seite kennenlernen hatte er sich vorgenommen. Er würde Schritt für Schritt ihr Leben in seine Hand nehmen, ihr bestimmte Regeln auferlegen und ihr deutliche Grenzen setzen. Und er würde sie konsequent bestrafen, wenn sie eine seiner Weisungen missachtet hatte. Dann würde er ihr elastisches hinteres Fleisch mit dicken, roten Striemen zu versehen, wie es in ihrer Kultur üblich war und wie sie es sicher schon unzählige Male erlebt hatte. Und er würde es mit Freuden tun. Denn es würde ihn erregen, wenn sie um Vergebung flehte, während sie sich unter seinen Hieben wand. Auch diese für einen Mann eigentlich ganz selbstverständliche Genugtuung würde ihn eine Frau im fernen Europa niemals geben.

Nein, er war alles andere als gewalttätig, war Bertholds Überzeugung. Er neigte auch nicht zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Aber er war ein Mann und damit von Natur aus ein dominantes Wesen. Und er erwartete von einer Frau Hingabe und Unterordnung. Entweder aus eigener Einsicht oder weil sie auf schmerzhafte Weise daran erinnert wurde. Dabei hatte er seine Prinzipien und schlug nicht einfach zu, wenn seine Toleranzgrenze überschritten war. Er empfand es geradezu als frevelhaft, eine Frau mit Fäusten zu traktieren. Ein blaues Auge war für ihn die schlimmste Entgleisung, die sich ein Mann erlauben konnte. Nein, er schlug nicht einfach zu. Er züchtigte. Und das tat er auf eine Art und Weise, die bleibende Erinnerungen in ihr hinterließ, aber nicht zu dauerhaften Verletzungen führte.

Ein Weib ist ein verletzliches Wesen und jeder Mann hatte die Pflicht, die Frau seiner Wahl glücklich zu machen, zu schützen und verantwortungsvoll mit ihr umzugehen. Doch ein Weib wird auch zeitlebens ein kindhaftes Wesen bleiben. Eine Frau ist nicht dazu bestimmt, zu führen, sondern verlangt danach, geführt zu werden. Sie wird daher nur allzu gerne bereit sein, sich der Obhut eines Mannes anzuvertrauen, seine Entscheidungen zu akzeptieren, sich seinem Willen zu beugen und sich ihm rückhaltlos zu unterwerfen. Sie weiß auch, dass diese Unterwerfung Konsequenzen hat. Sie weiß, dass er von ihr Gehorsam fordern wird. Uneingeschränkten Gehorsam. Und sie ist sich bewusst, dass er sie bestrafen wird, wenn sie ihm diesen Gehorsam verweigert. Und dass er das Recht dazu hat.

Dabei war ihr Hintern der einzig geeignete Körperteil, um Strafe zu empfangen. Berthold konnte nicht sicher sein, ob ihm nicht vielleicht eines Tages auch mal die Hand ausrutschen und er ihr eine spontane Ohrfeige geben würde. Aber er wusste auch, dass eine Bestrafung weit mehr war als das. Eine richtige Bestrafung war ein geradezu intimer Vorgang. Dafür musste sie nackt sein und sie musste sich ihm so präsentieren, wie nur er sie sehen durfte. Es war kein Zufall, dass genau der Körperteil des Weibes den ihr Herr unter den klatschenden Schlägen zum Glühen brachte, unmittelbar die Öffnungen umrahmte, die zu seinem Vergnügen da waren. Und es war ein Wink der Natur, dass vor allem weibliche Hinterbacken dazu geeignet waren, die Wucht eines Rohrstocks abzufedern oder sogar den tückischen Hieb einer Peitsche aufzusaugen. Ihr Hintern und vielleicht noch die angrenzenden Oberschenkel, die von ähnlich muskulöser Struktur sind.

Berthold war nicht gerade begeistert gewesen, als seine Firma entschieden hatte, ihn ausgerechnet nach Indien zu schicken. Aber als Ausländer lebte es sich hier recht luxuriös und wenn man einmal Anschluss an die europäische Gemeinschaft hier gefunden hatte, bewegte man sich irgendwann nur noch unter Seinesgleichen und musste zu den Indern so gut wie keine Kontakte pflegen. Irgendwann hatte dann auch er den Zauber Indiens entdeckt. Vor allem entwickelte er eine Neugier auf die exotischen Reize der einheimischen Frauen, die so völlig anders waren als die vom Virus der Emanzipation infizierten Frauen, mit denen man es zu Hause zu tun gehabt hatte. Ihm wurde bald bewusst, dass so mancher Deutsche, Engländer oder Franzose eine auffallend junge Inderin geheiratet hatte und sehr zufrieden mit dieser Situation zu sein schien. Nicht wenige von ihnen hatten sich sogar von ihren in Europa gebliebenen Ehefrauen getrennt, um hier einen völlig neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Darunter auch so mancher Fünfzigjährige, der sich mit einem blutjungen Ding schmückte und sich damit einen Traum verwirklichte, der in Europa vermutlich für immer unerfüllt geblieben wäre.

Mittlerweile zählte auch Berthold zu den Europäern, die in Indien völlig neue Einsichten erlangt, neue Sichtweisen entdeckt und neue Erkenntnisse gewonnen hatten und eigentlich gar keinen Wunsch mehr verspürten, in ihre Heimat zurückzukehren. Weshalb sollten sie auch? Eine Gesellschaft wie diese, die unverändert nach den Jahrtausende alten Grundwerten funktionierte, konnte schließlich einem Mann nur Vorteile bieten. Vor allem, weil es eine männliche Gesellschaft war, die vor allem männlichen Bedürfnissen diente. Eine Gesellschaft, in der die Frau noch immer um des Mannes willen da war und vor allem für ihre Schönheit, ihre Sinnlichkeit und ihre dienende Rolle geschätzt wurden.

Eine traditionell erzogene Inderin wusste nichts von Dingen wie Selbstverwirklichung und Emanzipation. Eine solche Frau, darin waren sich alle Männer der ausländischen Community einig,  verlangte nach Führung. Wer mit ihr glücklich werden wollte, musste vor allem verstehen, was sie unter Glück verstand. Er durfte sie nicht nach westlichen Maßstäben beurteilen, sondern musste sie nach den Traditionen ihrer Kultur behandeln. Und dazu gehörten nicht nur die kleinen Gesten der Wertschätzung, die jede Frau aufblühen lassen. Dazu zählten auch regelmäßige Demonstrationen von Verlangen und Begehren. Und dafür war es erforderlich, ihr ihre Grenzen aufzuzeigen und deren Überschreitung auch zu bestrafen. Denn eine Inderin, die von ihrem Mann nicht von Zeit zu Zeit bestraft wird, fühlt sich vernachlässigt. Sie glaubt, als Frau nicht mehr geliebt zu werden und als Ehefrau versagt zu haben.

Berthold war daher nicht der Einzige, der einen Bambusstock besaß und auch keine Gelegenheit ausließ, um ihn zu benutzen. Und er wusste, dass ein tagsüber gezüchtigtes Weib nachts alles tat, um sich eine unwiderstehlich Liebhaberin zu erweisen.