Ab ins Erziehungsheim (1)
Maria hatte gestohlen und das nicht zum ersten Mal. Der Richter hatte schnell erkannt, was das eigentliche Problem war: Ein junges Mädchen, das von der Oma erzogen wurde, die ganz offensichtlich damit überfordert war. Also entschied er, wie jeder Richter entscheiden würde. Sie kam ins Erziehungsheim, wo sie die wichtigen Lektionen fürs Leben lernen würde.
Es waren die fünfziger Jahre. Erziehungsheime waren Orte, an denen Waisen und schwer erziehbare Kinder erzogen wurden. Die meisten von ihnen wurden von der Kirche geführt und befanden sich hinter ehemaligen Klostermauern. Erzieher war damals kein Beruf, den man erlernen musste. Erziehen konnte schließlich jeder Vater und damit jeder Erwachsene, der mit dieser Aufgabe betraut wurde. Vor allem Nonnen wurden als gute Erzieherinnen geschätzt. Sie galten als streng und verstanden es, widerspenstige Mädchen auf den rechten Pfad zu bringen. Ihr Lehrbuch war die heilige Schrift. Ihre Methode war einfach und bestand vor allem darin, junge Mädchenhintern möglichst oft den Rohrstock spüren zu lassen. Denn dies war ein Heim für Mädchen und wer mit einer ganzen Horde Halbwüchsiger zu tun hatte, konnte nicht lange fackeln.
Maria war der Schreck in die Glieder gefahren, als das Urteil verlesen wurde. Das Erziehungsheim galt als der schlimmste Ort, an dem ein Mädchen aufwachsen konnte. Viele Eltern drohten daher ihren Töchtern damit, sie ins Heim zu stecken, wenn sie nicht parierten. Auch Oma hatte sie davor gewarnt, wenn sie wieder etwas angestellt hatte. Sie hätte besser den Lederriemen nehmen sollen, aber das brachte Oma nicht fertig.
Jetzt stand sie hier mit ihrem kleinen Koffer in der Hand. Drei schwarz gekleidete Nonnen blickten finster auf sie herab. Die Tür hinter ihr war abgeschlossen worden. Was vor ihr lag, wusste sie nicht. Aber sie wusste, dass man hier nicht sanft mit ihr umgehen würde.
„Zieh dich aus!“ lautete der Befehl, der sie instinktiv zusammenzucken ließ. Als sie nicht gleich reagierte, baute sich eine der Schwestern drohend vor ihr auf. Ihre Augen funkelten und sie bezog eine klatschende Ohrfeige, die sie zur Seite taumeln ließ.
„Man merkt sofort, dass du nie richtig erzogen worden bist,“ lautete der Kommentar. „Aber wir werden dir Gehorsam beibringen, das verspreche ich dir.“
Maria verspürte den Drang, der alten Hexe ihre Meinung zu sagen. Aber sie biss sich auf die Lippen und beherrschte sich. Stattdessen ging sie langsam daran, ihr Kleid abzulegen. Die Finger einer Nonne deuteten auf einen bereitstehenden Karton und sie faltete es ordentlich zusammen und tat es hinein. Jetzt stand sie in ihrer Unterwüsche da. Ein weißes Höschen bedeckte ihre Scham und ein ebenfalls weißer BH umhüllte ihre kleinen Brüste. Sie sah fragend in die Runde.
„Worauf wartest du? Ausziehen, habe ich gesagt,“ lautete die barsche Reaktion. Sie schämte sich, aber sie hielt es für besser, keinen Widerstand zu leisten. Also legte sie den BH ab und enthüllte damit die beiden kleinen, festen Hügel, auf die sie so stolz war. Und sie streifte das Höschen nach unten und zeigte den noch immer grimmig dreinblickenden Nonnen ihr unübersehbares Schamhaar. Sie sollten ruhig sehen, dass sie kein Kind mehr war, sondern bereits eine richtige Frau. Sie bückte sich erneut und zog ihre Strümpfe aus, die wie all die anderen Sachen in dem Karton dafür vorgesehenen landeten. Eine Nonne ergriff ihn und trug ihn in den hinteren Teil des Raumes, der aus mehreren Gängen mit Regalen bestand.
Sie war nackt. Nackt in der Gegenwart von drei mehr oder wenig beleibten Frauen, denen beim Anblick eines in ihren Augen frühreifen jungen Mädchens alles andere als anerkennende Gedanken kamen.
„Komm mit,“ lautete der nächste Befehl und nackt wie sie war wurde sie am Arm gepackt und zu einer Tür am anderen Ende des Raumes dirigiert.
„Wasch dich,“ war die nächste Anweisung, bevor die Tür hinter ihr wieder ins Schloss fiel. Sie war allein. Sie sah sich um und erkannte, dass das hier offensichtlich eine Dusche war. In einem Seifenspender erkannte sie eine weiße Kernseife. Sie regulierte das Wasser, das von oben auf sie herabregnete, bis es eine erträgliche Temperatur hatte und begann, sich von oben bis unten gründlich abzuseifen. Eigentlich hätte sie das als Luxus empfinden müssen, denn zu Hause bei Oma gab es keine Dusche. Dort gab es nur einen Waschtisch und das Wasser musste erst auf dem Herd erwärmt werden, um nicht eiskalt zu sein, wenn sie sich mit einem Lappen den Körper säuberte.
Sie erblickte ein raues Handtuch und trocknete sich damit ab, auch wenn es alles andere als angenehm war.
Eine Tür am anderen Ende des Raumes öffnete sich. Die Nonne füllte den Türrahmen aus und sah sie kritisch an. „Folge mir,“ waren ihre einzigen Worte und Maria tat, was ihr gesagt wurde. Sie wurde einem älteren Mann vorgestellt. Er trug einen weißen Kittel und sah sie lüstern an. Ein Arzt, vermutete Maria, denn alle Ärzte trugen weiße Kittel. Und nur Ärzte hatten ein Stethoskop um den Hals hängen.
Sie schämte sich, als er ungeniert seine Blicke über ihren entblößten Körper wandern ließ. Aber er ist ein Doktor, beruhigte sie sich. Ein Doktor darf das. Ein Doktor und ein Ehemann sind die einzigen Männer, die das Recht haben, eine Frau nackt zu sehen, ohne dass sie dabei verlegen werden musste. Das hatte ihr zumindest ihre Oma beigebracht. Doch sie hatte auch gemerkt, dass es auf der Straße viele Männer gab, die ihr seltsame Blicke zuwarfen oder auch anerkennende Kommentare machten. Sie war eben eine Frau und Männer mögen den Anblick einer Frau, besonders wenn sie jung und schön ist.
Und schön, das war sie ganz bestimmt. Das wusste sie, denn sie hatte immer wieder vor Omas Spiegel gestanden, um sich zu bestätigen, dass sie bereits eine richtige Frau war und alles hatte, was eine Frau ausmacht. Sie hatte sogar ihre Tage, an denen sie nicht zum Turnunterricht musste und eine Stunde früher nach Hause durfte, als die anderen Mädchen. Sie musste sich also vor diesem Doktor nicht schämen. Stattdessen nahm sie eine aufrechte Haltung an, damit auch er Gefallen an ihr finden würde. Von unanständigen Bildern wusste sie, dass dabei ihre Brüste besonders deutlich hervorgehoben wurden und sich ihr Po fast schon unanständig nach hinten auswölbte. Genau wie auf den Bildern und genau so, wie man es bei einer richtigen Frau erwartete.
„Sie ist von sehr zierlicher Gestalt,“ lautete das Gutachten des Mannes im weißen Kittel. „Sie ist zwar noch jung, aber der Herrgott hat sie bereits mit allem ausgestattet, was ein Mädchen zur Frau macht. Ihr runder Hintern muss für jeden Pädagogen eine wahre Freude sein.“
„Sie ist ein frühreifes Früchtchen,“ lautete der boshafte Kommentar der Nonne, die das Schauspiel bisher unbeteiligt verfolgt hatte. „Ich wette, sie steckt voller unkeuscher Gedanken, die man ihr austreiben muss und allein dafür hat der Herr ihren Hintern geschaffen. Ich werde sie im Auge behalten und ich werde sie zum Kreischen bringen, wenn immer sie auch nur den geringsten Anlass dazu gibt.“
Der Doktor ließ ihre Worte unkommentiert und begann damit, Maria gründlich zu untersuchen. Er inspizierte jede Öffnung ihres Körpers und schien äußerst zufrieden mit dem zu sein, was sich ihm da präsentierte.
„Ihr Hymen ist noch intakt,“ lautete die offensichtlich wichtigste Diagnose. Auch sonst kann ich keine Anzeichen für Krankheiten erkennen. Allerdings ist sie leicht erregbar, aber das ist für ein Mädchen in ihrem Alter nichts Besonderes.
„Sie ist lüstern, das sage ich doch,“ meinte die Nonne. Vermutlich hat sie schon Hand an sich gelegt. Anders ist ihre Frühreife nicht zu erklären. Aber auch dieses Laster werde ich ihr austreiben.“
Damit wurde Maria in den nächsten Raum dirigiert. Sie meinte, geradezu spüren zu können, wie die Blicke des Doktors auf ihre Kehrseite gerichtet waren, während sie sich von ihm entfernte und den Raum verließ. Ihr Po war also etwas, was die Männer ganz besonders anzog. Hatte er gemerkt, dass sie ihn mit jedem Schritt deutlich ins Rollen versetzt hatte? Genau so machten es auch die Nutten vom Kudamm und die wussten sicher, wie sie die Männer am besten anziehen konnten.
Der Raum war spärlich ausgestattet. Hier gab es nur einen mit Leder bezogenen Bock, dessen Funktion sich Maria nicht wirklich erschloss, und ein Stuhl, auf dem sich ein kleiner Stapel Kleidungsstücke befand. An der gegenüberliegenden Wand lehnten zwei Frauen mittleren Alters, mit weißen Schürzen und dunkelblauen Kleidern. „Zwei BHs, vier Unterhosen, vier Paar Socken, drei Schürzen, drei Tageskleider und ein Kleid für besondere Anlässe,“ verkündete eine von ihnen. „Das wirst du tragen, solange du in unserer Obhut bist. Gehe sorgfältig damit um, denn wenn du etwas beschädigst, setzt es Schläge.“
„Anziehen!“ bellte die Schwester, mit der sie den Raum betreten hatte. „Hier wirst du so gekleidet sein, wie all die anderen auch. Es wird also von nun an keine Eitelkeiten mehr geben. Und auch keine männlichen Blicke, für die du dich in Szene werfen musst.“
Maria trat an den Stuhl heran und betrachtete einigermaßen schockiert die Auswahl an Kleidungsstücken, die sie anziehen sollte. Die BHs ließen jeden Schick vermissen und die Höschen wirkten verschlissen und ausgeleiert. Wie die hellblauen Kleider an ihrem Körper wirken würden, wagte sie sich noch gar nicht, sich vorzustellen. Das Höschen passte wie erwartet. Oder besser gesagt, es passte nicht. Der Stoff hing wie ein Lappen an ihr und wäre da nicht das straff sitzende Gummiband, würde er vermutlich haltlos zu Boden rutschen. Sie zupfte unzufrieden an dem unförmigen Kleidungsstück herum und meinte schließlich: „Das passt mir nicht. Das ist viel zu groß.“
Erst jetzt bemerkte sie, dass die Schwester einen dünnen Rohrstock in ihrer Rechten hielt. Sie kam langsam, aber unaufhaltsam auf sie zu und ging mit einer Armlänge Abstand vor ihr in Stellung. Ohne Vorwarnung schnellte der Stock hervor und landete mit einem unheilvollen Geräusch auf Marias linkem Oberschenkel. Sie war bisher nur selten mit dem Stock gezüchtigt worden und noch nie mit einer solchen Heftigkeit. Entsprechend laut war ihr Aufschrei, der sich augenblicklich von ihren Lippen löste, als der unerwartete Schmerz wie ein greller Blitz durch ihren Körper fuhr. Sie begann, wild auf der Stelle zu tanzen und ihr Gesicht war schmerzverzerrt, während sie heulte wie ein Hund.
Die beiden Frauen im Hintergrund hatten ihre Arme vor der Burst verschränkt und grinsten zufrieden. Die Nonne verzog zwar keine Miene, aber auch ihr Gesichtsausdruck ließ tiefe Zufriedenheit erkennen. Sie wartete geduldig, bis sich Marias Schmerzenstanz allmählich gelegt hatte und meinte dann: „Dieser Rohrstock wird von nun an dein Freund sein. Er wird dich auf Schritt und Tritt begleiten und dich zu einer gottesfürchtigen jungen Frau formen, deren Gehorsam und Keuschheit den Herrn erfreuen. Hüte dich also vor ihm, denn es genügt schon das geringste Zeichen von Widerspenstigkeit, um ihn in Aktion zu versetzen.“
„Diese Unterhosen müssen weder dir gefallen, noch irgend einem Jungen“ ergänzte eine der beiden Frauen im Hintergrund und grinste dabei anzüglich. „Sie sind praktisch für die Schulbank, bequem für die Küche und bieten genügend Bewegungsfreiheit bei der Gartenarbeit. Außerdem lassen sie sich mit einem Griff entfernen, falls du Strafe verdient hast. Also mach keine Scherereien und gewöhn dich daran.“
Maria bemerkte einen dünnen, roten Striemen auf ihrem Oberschenkel, der noch immer wie Feuer brannte und gab sich im wahrsten Sinne des Wortes geschlagen. Sie griff lustlos nach einem der bereitliegenden Büstenhalter und zog ihn an, ohne einen Blick darauf zu verschwenden, ob er passte oder wie er sich anfühlte. Die schlichten weißen Söckchen sahen aus, wie weiße Söckchen eben aussehen, auch wenn sie sich darin wie ein kleines Mädchen fühlte. Das Kleid hing wie ein Sack an ihrem Körper. Seine Länge war relativ knapp bemessen und der grobe Baumwollstoff endete lediglich eine Handbreit unterhalb ihres Poansatzes. Maria hatte den Eindruck, dass es dieses Kleid nur in einer einzigen Größe gab und sich niemand Gedanken darüber gemacht hatte, wie eine junge Frau darin aussah.
„Nicht schick, aber praktisch,“ bemerkte die Nonne mit unüberhörbar sarkastischem Unterton. Sie hob mit dem Ende des Stockes den Saum nach oben und Maria wusste instinktiv, was damit gemeint war. Dieses Kleid ließ sich mit einem Griff anheben und damit im Handumdrehen aus dem Weg schaffen. Noch ein Griff in das Gummiband des Höschens und sie würde nackt sein. Nackt, um bestraft zu werden und das scharfe Brennen des Rohrstocks zu spüren. Sie ahnte, dass dies weitaus öfter der Fall sein würde, als ihr lieb sein konnte. Und sie konnte nicht anders, als in Tränen auszubrechen.
„Ich möchte meine Kleider wiederhaben,“ jammerte sie und bot einen jammervollen anblick, wie sie so mit gesenktem Haupt dastand und sich selbst bedauerte. „Wo ist mein Koffer? Ich will nicht so einen hässlichen Sack tragen müssen. Niemand will so etwas tragen. Ich sehe unmöglich aus. Ich bin eine Frau und will schön aussehen. Das ist die natürlichste Sache der Welt. Ich…“
„Schweig!“ wurde sie in einem scharfen Tonfall unterbrochen. Die Nonne gab den beiden Frauen ein Zeichen und diese eilten herbei, um ihr zur Hilfe zu kommen. Es war anscheinend nicht selten, dass ein Neuankömmling in Panik geriet, nachdem er erkannt hatte, was für ein Leben ihm bevorstand. Und die Erzieherinnen wussten, was zu tun ist, um diesem Auftritt augenblicklich ein Ende zu bereiten.
Wie aus dem Nichts waren zwei lederne Handmanschetten aufgetaucht. Die wurden Maria um die Handgelenke gelegt. Ein leises Summen ertönte und ein eiserner Haken wurde an einem Seil von der Decke herabgelassen. Ein Klicken und er war mit den Handfesseln verbunden. Wieder ertönte das Summen und Maria spürte, wie ihre Arme nach oben gestreckt wurden, bis sie nur noch mit den Zehenspitzen den Boden erreichen konnte.
„Zeigt ihr, wie wir mit Insassen umgehen, die meinen, sich auflehnen zu können,“ sagte die Nonne, die sich mit einem breiten Grinsen vor dem unglücklichen Mädchen aufgebaut hatte. „Wie ich schon sagte, deine Kleidung ist nicht schick, aber überaus praktisch.“
Damit griffen vier Hände nach ihr. Das Höschen wurde mit einem Ruck nach unten gezogen, bis es zu ihren Füßen zu liegen kam. Das Kleid wurde nach oben geschlagen und Maria erkannte, dass es auf ihren Schultern zwei Knöpfe gab, die perfekt zu zwei Knopflöchern passten, die in den Saum des Kleides eingearbeitet waren. Wirklich praktisch dachte sie dabei. Sie realisierte, dass sie jetzt bis zum Bauchnabel nackt war und völlig schutzlos dem Biss des Rohrstocks ausgeliefert sein würde.
Doch es sollte anders kommen.
„Wie sich mein Rohrstock anfühlt, hast du ja bereits erfahren dürfen,“ meinte die Nonne und grinste überlegen. Aber für Fälle offener Auflehnung haben wir noch etwas anderes parat, das noch viel besser geeignet ist, um dir eine Lehre zu erteilen.“
Sie hatte mittlerweile den dünnen Rohrstock zur Seite gelegt, dessen schmerzhafte Spur sich noch immer grellrot auf Marias Haut abzeichnete. Stattdessen hielt sie eine kurze Peitsche in der Hand. Es war ein kunstvoll geflochtenes Exemplar, das sich ausgehend von einem leerbezogenen Handgriff zunehmend verjüngte und am anderen Ende weniger als bleistiftdünn war. Damit schlug sie ohne Vorwarnung zu. Das schmiegsame Leder wickelte sich um Marias Körper und kam mit einem tückischen Schnippen im Bereich ihrer linken Pobacke zum Halten. Der Schmerz musste heftig sein. Marias Körper geriet augenblicklich in Bewegungen, während ein wildes Kreischen den Raum erfüllte.
Die Nonne verfolgte unbeirrt ihr Ziel. Sie ging langsamen Schrittes um das widerspenstige Mädchen herum, holte immer wieder aus und ließ das Leder heiß zischend auf ihre schutzlose Haut treffen. Ja, sie hatte einen trotz ihrer Jugend bereits sehr weiblich ausgeprägten Po, aber genau das sollte jetzt ihr Nachteil sein, denn ein besseres Ziel für eine Peitsche gab es nicht. Sie würde vermutlich ein paar Tage nicht sitzen zu können, ohne jedes Mal aufzustöhnen. Aber das gehörte eben dazu, wenn sich eine Bestrafung tief ins Bewusstsein einprägen sollte. Diese Maria hatte offensichtlich niemand Gehorsam gelehrt. Sie hatte einen rebellischen Geist und genau den würde sie Hieb für Hieb in Demut verwandeln. Sie glaubte zwar nicht, dass dafür eine einzige Züchtigung genügen würde. Aber das Mädchen würde ja noch zwei volle Jahre in ihrer Obhut bleiben und in dieser Zeit gab es sicher noch zahlreiche Gelegenheiten, sie zu lehren, was ihr bisher offensichtlich niemand beigebracht hatte.
Als sie mit ihr fertig war, hatte sie Maria zu einem kleinen, hemmungslos weinenden Mädchen gemacht, das tausend Versprechungen von sich gab und beteuerte, künftig das gehorsamste Kind auf Erden zu sein. Sie war vielleicht körperlich bereits eine Frau mit allen Merkmalen, die eine Frau ausmachen. Aber in ihrem Geiste war sie noch immer ein unmündiges Kind, das nach Erziehung verlangte und das noch viele Striemen am Körper tragen würde, bis es die Eigenschaften angenommen hatte, die man von einem gottesfürchtigen, keuschen und gehorsamen Mädchen erwartete. Das war der Wille des Herrn und dieses Heim war dazu da, um ihm Geltung zu verschaffen.