Erziehung ist keine Altersfrage
Karin war außer Atem, als sie die Treppe zu seiner Wohnung hinaufhetzte. Es war ein altes Gebäude in einem geschichtsträchtigen Teil der Stadt. Hier waren die Wohnungen groß und die Preise hoch. Im Parkhaus an der Ecke standen prestigeträchtige Autos und die ehemalige Durchgangsstraße war nur noch ein Radweg, gesäumt von Parkbänken, Pflanzeninseln und zahlreichen Cafés und Restaurants. Nur einen Aufzug hatte das aufwendig renovierte Gebäude nicht und so hetzte sie Stufe für Stufe die fünf Etagen bis zu seiner schicken Dachgeschosswohnung hinauf.
Er stand unter der Tür. Breitbeinig und mit finsterem Gesichtsausdruck.
„Es tut mir fürchterlich leid, Assad, aber ich wurde …“
„Komm rein!“ unterbrach er sie und trat zur Seite. Dass er die Tür hinter ihr abschloss und den Schlüssel einsteckte, bekam sie nicht mit.
„Du glaubst gar nicht, was in der Stadt los ist, ich …“
„Wir waren für sechs verabredet,“ unterbrach er sie erneut, während sie ihren Mantel auszog und in der Garderobe auf einen Bügel hing. Er wartete geduldig, bis sie damit fertig war. Dann packte er sie grob an der Schulter und drehte sie zu sich um. Seine linke Hand umschloss ihren Hals und sie wurde zwei Schritte rückwärts geschoben, bis sie die Wand an ihrem Hinterkopf spürte. Sein Blick war kalt und ließ keinen Zweifel daran, dass er wütend war. Wütend auf sie. Wütend, weil er sie fast zwei Stunden warten ließ und all seine Nachrichten auf dem Handy ignoriert hatte. Das alles war ihr bewusst. Sie wusste auch, dass sie immer Probleme damit hatte pünktlich zu sein. Sie hatte kein Zeitgefühl, kam notorisch zu spät und hatte genau aus diesem Grund schon zwei Studentenjobs verloren.
„Wenn ich sechs Uhr sage, dann meine ich auch sechs Uhr. Nicht sieben und erst recht nicht acht,“ waren seine Worte, während seine Hand fest ihren Hals umschlossen hielt und sie seinen heißen Atem spürte, während er zu ihr sprach.
„Vor zwei Stunden war Luigi da und hat ein fantastisches Menü für uns geliefert. Vor fünf Minuten habe ich alles in den Mülleimer geworfen.“ Seine Hand drückte noch fester zu und seine Augen schienen Funken zu sprühen. Das Atmen fiel ihr schwer und sie spürte erste Wellen von Angst in sich aufsteigen. Sie wusste, dass er es hasste, wenn er sie warten ließ. Er hatte es ihr schon mehrmals vorgehalten. Aber so heftig wie dieses Mal hatte er noch nie reagiert.
Hassans Großeltern waren vor ein paar Jahrzehnten nach Deutschland ausgewandert. Er selbst war hier geboren. Er sprach zwar arabisch, aber er hatte Marokko nie gesehen und wer ihn auf der Straße sah, musste zweimal hinsehen, um Merkmale auszumachen, die auf seine Herkunft schließen ließen. Aber ganz tief innen drin war er wohl doch Araber und das wurde ihr jetzt bewusster als je zuvor. Sie war fasziniert von ihm gewesen, weil er eine Art von Männlichkeit ausstrahlte, wie man sie bei den Jungs auf dem Campus vergebens suchte. Sie mochte sein zuvorkommendes Verhalten und sein bestimmtes Auftreten. In seiner Gegenwart durfte sie sich wie eine Frau fühlen und das empfand sie durchaus als angenehm.
„Deine Eltern haben dir nie die Erziehung gegeben, die ein Mädchen braucht,“ fuhr er fort. „Vermutlich bist du überhaupt nicht erzogen worden, wie die meisten jungen Frauen, die hier in Berlin herumlaufen. Keine Regeln. Keine Verbote. Keine Schläge. Nichts.“ Er holte blitzschnell aus und sie bezog eine Ohrfeige.
Es war die erste Ohrfeige in ihrem Leben, stellte sie entrüstet fest. Von ihren Eltern war sie nie geschlagen worden, ganz gleich, was sie angestellt hatte. Von den Männern, die sie bisher gedatet hatte, hatte sie sich zwar im Streit getrennt. Aber auch sie waren nicht soweit gegangen, die Hand gegen sie zu erheben. So etwas taten zivilisierte Männer einfach nicht. Prügel bezogen nur Weiber aus der Unterschicht, die sich mit einem Alkoholiker eingelassen hatten.
„Du wirst mich nie wieder warten lassen, wie einen dummen Jungen, das verspreche ich dir,“ ließ er sie wissen, während er von ihr abließ. „Denn ich werde die Erziehung nachholen, die deine Eltern ganz offensichtlich vernachlässigt haben. Und ich werde gleich jetzt damit beginnen.“
Damit ergriff er ihre linke Hand und bevor sie sich versah, hatte er ihr eine Ledermanschette angelegt. Diese klinkte er in eine Öse ein, die oberhalb ihres Kopfes in die Wand eingelassen war. Mit ihrer rechten Hand verfuhr er ebenso. Dann ließ er von ihr ab. Er ließ sie angekettet im Flur stehen und verschwand im hinteren Teil seiner Wohnung. Die beiden Ösen waren ihr nie aufgefallen, obwohl sie mindestens schon ein Dutzend Nächte in seiner Wohnung verbracht hatte. Aber sie erkannte, dass sie nicht ohne Grund da waren und sie fragte sich, ob sie die erste Frau war, die er an die Wand gepinnt hatte, wie sie es jetzt war.
Sie hatte keine Ahnung, was er mit ihr vorhatte, aber ihr schwante, dass diese Nacht kein Vergnügen für sie sein würde. Er war ein sehr gefühlvoller Liebhaber und konnte unendlich sanft mir ihren Körper umgehen. Seine Küsse elektrisierten sie, denn sie waren genau so platziert, dass sie kleine Wellen der Lust auslösten, die durch ihren ganzen Körper vibrierten. Manchmal leckte und saugte er sie, bis sie zwischen den Beinen förmlich triefte. Dann drang er ganz langsam in sie ein und fickte sie mit genussreichen Bewegungen bis sie nicht nur ein-, sondern zwei- oder gar dreimal gekommen war. Aber er konnte sie auch hart und männlich nehmen und brachte sie damit zum Stöhnen und Schreien, bis sie beide gemeinsam einen gewaltigen Orgasmus erreichten, wie ihn vermutlich so manche Frau ihr ganzes Leben nicht erlebte.
Er kam zurück. Sein Hemd hatte er ausgezogen und stand jetzt mit nacktem Oberkörper vor ihr. In der Hand hielt er ein kleines Messer und begann wortlos damit, die Träger ihres paillettenbesetzten Tops durchzuschneiden. Sie hörte, wie der Stoff zerrissen wurde und das kostspielige Kleidungsstück landete als nutzloser Fetzen Stoff auf dem Boden. Mit ihrem BH verfuhr er genauso. Ein paar gezielte Schnitte und auch er hatte jegliche Funktion verloren.
Um Jeans und Höschen zu entfernen, benötigte er lediglich einige energische Handgriffe und wenige Augenblicke später stand sie nackt vor ihm.
Sie hatte sich ihm schon unzählige Male nackt gezeigt, aber dieses Mal war es doch etwas anderes. Sie war noch immer mit nach oben gereckten Armen an die Wand fixiert und fühlte sich ihm ausgeliefert. Sie mochte nicht, wie er sie betrachtete und seine Augen ihren gesamten Körper scannten. Sie wusste, dass ihm gefiel, was er sah. Jeder Mann fand gefallen an zwei festen Brüsten, die keinerlei Neigung zum Absacken zeigten und von steil aufragenden Knospen gekrönt wurden. Jeder Mann wusste einen schlanken und dennoch weiblich geformten Körper zu schätzen. Und jeder Mann wurde erregt, wenn er eine vollständig kahlrasierte Möse sah, die keinen Zweifel daran ließ, wofür sie bestimmt war.
Er ließ sich Zeit, ausführlich alle Merkmale ihrer Anatomie zu betrachten. Dann las er ihre verstreut am Boden liegenden Klamotten auf und sie hörte, wie er sie in der Küche in den Mülleiner warf. Wieder verschwand er und kehrte nach einer unendlich erscheinenden Zeit zurück. Er hatte einen Ring aus glänzend poliertem Metall bei sich, den er ihr um den Hals legte. Seine beiden Hälften wurden vorne mit einem dezent eingearbeiteten Metallring zusammengehalten. Hinten gab es einen Verschluss, der mit einem leisen Klicken verbunden wurde. Sie wusste instinktiv, dass es sich hier nicht um ein Schmuckstück handelte, das sie selbst jederzeit ablegen konnte. Nein, das war ein Symbol, mit dem sie sich von nun an in der Öffentlichkeit zeigen sollte, um jedermann, der seine Bedeutung kannte, eindeutig mitzuteilen, dass sie vergeben war und einem Mann gehörte, der auf absolute Weise Besitz von ihr ergriffen hatte.
„Von diesem Augenblick an gehörst du mir,“ waren seine Worte, während er zufrieden ihr metallenes Halsband betrachtete. „Ich bin jetzt dein Herr und mein Wort ist dein Gesetz. Ich werde über dein Leben bestimmen und die Verantwortung für dich übernehmen. Ich werde für dich da sein und du wirst mir Gehorsam zeigen. Ich werde deine Erziehung übernehmen und dich bestrafen, wenn du Anlass dafür gegeben hast. Hast du das verstanden?“
Sie war verwirrt und wusste nicht, was sie denken sollte. Vor kaum einer halben Stunde war sie noch in Kauflaune durch die Stadt gezogen. Jetzt lagen ihre Einkaufstüten achtlos in einer Ecke und sie befand sich nackt an eine Wand gekettet und trug ein eisernes Halsband. Das alles wirkte unwirklich und doch war es wahr.
Sie nickte zustimmend, aber sie wusste eigentlich nicht, ob sie wirklich wollte, was er von ihr forderte.
„Sage es mir. Ich will hören, dass du mich verstanden hast und bereit bist, dich mir voll und ganz unterzuordnen.“
„Ja, ich habe verstanden,“ brachte sie hervor, auch wenn sie es mehr geflüstert als ausgesprochen hatte.
„Du wirst mich von jetzt an stets mit Namen anreden, wenn du mir antwortest. Also wiederhole es noch einmal.“
Sie zögerte, doch dies war ganz sicher nicht der Augenblick, um sich gegen ihn aufzulehnen. Also wiederholte sie sich:
„Ich habe dich verstanden, Hassan.“
Er lächelte zufrieden und für einen Moment war er wieder ganz der Mann, als den sie ihn bisher wahrgenommen hatte. Er streichelte sie zärtlich. Dieselbe Hand, von der sich wenige Augenblicke zuvor eine kräftige Ohrfeige erhalten hatte, strich jetzt sanft über die noch sichtbar gerötete Wange, wie man ein braves kleines Mädchen streichelt, das Papa versprochen hat, nie wieder unartig zu sein. Dann trennte er ihre Fesseln von den Eisenringen an der Wand und sie konnte sich wieder frei bewegen.
„Folge mir,“ sagte er und geradezu mechanisch tat sie genau das. Sie folgte ihm zur Küche, wo er sie instruierte, was sie zu tun hatte. „Unser schönes italienisches Dinner ist ja nun leider in der Mülltonne. Also wirst du uns etwas zum Dinner machen. Sieh dich um und denk dir ein hübsches Menü aus. In einer Stunde essen wir.“
Er versetzte ihr einen leichten Klaps auf den Po und ließ sie allein. Im Wohnzimmer griff er nach seinem Tablet und machte es sich in einem der Sessel bequem. Sie wusste, dass er sie von seinem Sitzplatz aus beobachten konnte und sie war sich sicher, dass er es tun würde. Außerdem war eine Stunde nicht wirklich viel Zeit für ein Dinner. Vor allem nicht, weil sie völlig ohne Plan war und erst einmal die Schränke durchsuchen musste, um einen Eindruck von den Vorräten zu gewinnen, an denen sie sich bedienen konnte.
Zum Glück hatte sie durchaus etwas Begabung zum Kochen und schaffte es tatsächlich, ihn mit einem einfachen, aber dennoch genießbaren Abendessen zu überraschen. Eigentlich war es sogar richtig gut, was sie da in aller Eile zustande gebracht hatte und sie erntete auch einen zärtlichen Kuss von ihm. Das brave Mädchen hatte offensichtlich nicht enttäuscht.
Sie war natürlich schockiert, als er sie geschlagen hatte. Er hatte zwar eine sehr dominierende Art, aber er hatte sie noch nie zuvor geschlagen. Sie sah allerdings ein, dass sie dieses Mal wohl zu weit gegangen war und seine Geduld mächtig überstrapaziert hatte. Er musste richtig wütend gewesen sein, als er das teure Menü von seinem Lieblingsitaliener im Mülleimer entsorgt hatte, weil man so etwas einfach nicht zwei Stunden aufwärmen konnte. Pünktlichkeit war eben einfach nicht ihre Stärke und dieses Mal hatte sie dafür büßen müssen.
Er war zwar ziemlich grob mit ihr umgegangen, als er sie an die Wand gefesselt und ihr die Kleider vom Leib gerissen hatte. Sie hatte sogar richtig Angst vor ihm gehabt, als sie nackt vor ihm stand, und befürchtete, weit mehr als eine Ohrfeige zu beziehen. Ein Mann, der Haken an der Wand hatte, um eine Frau daran zu fixieren, war bestimmt noch zu ganz anderen Dingen fähig. Außerdem hatte er arabische Wurzeln und man wusste schließlich, wozu Araber fähig sind, wenn eine Frau sich ihnen widersetzt. Ihr waren natürlich sofort die Worte ihrer Eltern eingefallen, die sie eindringlich davor gewarnt hatten, sich mit „so einem“ einzulassen.
Seine Worte hatten sie allerdings alles andere als beruhigt. Ganz im Gegenteil, sie ließen weit Schlimmes als eine Ohrfeige erwarten. Auf jeden Fall mehr, als nur ihre Fesseln zu lösen und sie nackt wie sie war in die Küche zu schicken. Aber vielleicht ging es ihm auch nur darum, ihr seine männliche Stärke zu zeigen. Oder er wollte sich einfach an ihrem Anblick aufgeilen, während sie am Herd stand und er ihre nackte Kehrseite im Blick hatte. Sie war sich sicher, dass er ihr die ganze Zeit auf den Po gestarrt hatte, während er so tat, als wäre er voll damit beschäftigt, die neuesten Nachrichten lesen, die Aktienkurse studieren oder seine Mails checken.
Also beruhigte sie sich und stellte sich auf einen weiteren dieser Abende ein, die irgendwann spät in der Nacht mit einem heftigen Fick endeten.
Aber sie sollte sich irren. Denn was sie nicht wusste, waren die Gedanken, die mittlerweile durch Hassans Kopf gegangen waren. Dass sie noch immer nackt war, während er so tat, als wäre das etwas völlig Selbstverständliches, war nämlich kein Zufall. Es war das äußere Kennzeichen dafür, dass an diesem Abend ein neues Kapitel in Ihrem Verhältnis zu ihm begonnen hatte. Von jetzt an würde er nämlich nicht nur der Sponsor der jungen Studentin sein, die er vor ein paar Monaten für sich entdeckt hatte. Er würde nicht nur ihr Liebhaber sein, der ihr immer neue erregende Erfahrungen bescherte. Von jetzt an würde er auch die Rolle ihres Erziehers einnehmen und sie genau zu der Frau formen, die seinen Vorstellungen entsprach. Er würde der Mann sein, den sie nie wieder vergessen sollte und der ihr Leben auf lange Sicht prägen würde.
Sein Kuss elektrisierte sie, wie es immer war, wenn er sie an dieser Stelle zwischen Schulter und Hals küsste. Sie spürte, wie sich Gänsehaut auf ihren Armen bildete und ein wohliger Schauer durch ihren Körper strömte. Sie richtete sich in ihrem Stuhl auf und lehnte sich nach hinten. Sie reichte hinter sich und ihre Hände umschlossen seinen Nacken. Sie wollte, dass er fortfuhr. Sie schloss ihre Augen und spürte seine feuchten Lippen. Seine Hände umfassten ihre Brüste, die in dieser Körperhaltung wie zwei Hügel aufragten. Ihre Knospen waren angeschwollen und hatten sich zu zwei Kernen verhärtet, mit denen sich jetzt spielerisch seine Finger beschäftigten. Es war schön, nackt zu sein und als Frau begehrt zu werden.
„Steh auf!“
Er hatte es nur in ihr Ohr geflüstert, aber es war eindeutig ein Befehl. Sie erhob sich, während er von ihr abließ und einen Schritt zurücktrat. Seine rechte Hand griff ihr in den Nacken und führte sie in den Bereich des großen Wohnraumes, der von einer üppigen Sitzlandschaft geprägt wurde. Vor einer ausladenden Recamiere zwang er sie in die Knie. Er beugte sie mit Nachdruck nach vorne, bis ihr Oberkörper auf dem weichen Lederpolster zu liegen kam. Sie wusste, dass er jetzt den Anblick ihres nackten Pos vor sich hatte und spreizte leicht die Beine, um ihm bereitwillig die Einblicke zu gewähren, die ihn nicht unberührt lassen würden.
„Bleib so!“ lautete sein nächster Befehl. Sein bestimmender Griff löste sich. Er entfernte sich von ihr und sie konnte im Augenwinkel beobachten, wie er im hinteren Teil der Wohnung verschwand. Als er schließlich wieder auftauchte, hatte er sein Hemd ausgezogen und zeigte sich mit nacktem Oberkörper. In der Hand hielt er einen Gegenstand, den sie zunächst nicht identifizieren konnte. Als er näher trat, erkannte sie jedoch zu ihrem Schrecken, dass es eine Peitsch war.
Sie hatte noch nie eine Peitsche gesehen, geschweige denn ihre Wirkung gespürt. Das erfüllte sie mit Panik, denn allmählich ahnte sie, dass die Ohrfeige kurz nach ihrer Ankunft in seiner Wohnung nicht mehr als ein spontaner Auftakt gewesen war. Offensichtlich hatte er von Anfang an vorgehabt, sie für Ihr Zuspätkommen büßen zu lassen. Und irgendwie passte es zu ihm, dafür eine Peitsche zur Hand zu nehmen. Es passte zu einem resoluten Mann, wie er es zweifellos war. Und es passte zu einem Mann mit arabischer Vergangenheit, die zweifellos tief in seinem Bewusstsein verankert war.
Es war eine schlichte Peitsche. Sie bestand lediglich aus einem Handgriff, an dem ein Dutzend dünner Lederriemen befestigt war. Sie hatte keine Ahnung wofür man so eine Peitsche im Land seiner Herkunft benutzte. Aber sie kniff automatisch ihre Pobacken zusammen, als ihr klar wurde, dass diese Peitsche für sie bestimmt war.
Er kam zu ihr auf die Recamiere. Er bog ihre Arme auf den Rücken und verband die beiden Handmanschetten, die sich noch immer an ihren Handgelenken befanden. Dann kniete er sich breitbeinig über sie und nahm ihren Oberkörper in die Zange. Damit hatte er sie fest im Griff und ihr jede Möglichkeit genommen, sich aus seiner Umklammerung zu befreien.
„Von nun an herrscht ein neuer Wind zwischen uns,“ verkündete er. „Du bist offensichtlich eine Frau, die nach einer straffen Führung verlangt und genau die werde ich dir geben.
Der erste Hieb kam unerwartet und war wie ein Blitz, der ihren Unterkörper traf. Sie spürte ein scharfes Brennen und konnte nicht anders, als sich will aufzubäumen und einen schrillen Schrei von sich zu geben. Die Schmerzen schienen überall zu sein und breiteten sich wie ein Feuer über beide Pobacken aus. Aber es blieb der einzige Hieb. Zumindest vorerst.
Er wartete geduldig, bis sich ihre Reaktionen wieder gelegt hatten und fuhr mit seiner Belehrung fort:
„Von jetzt an wirst du mich nicht mehr auf dich warten lassen. In Zukunft wirst du pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt erscheinen. Schon fünf Minuten Verspätung genügen und ich werde dich bestrafen.“
Damit schlug er erneut zu und sie zeigte genau dieselben Reaktionen wie zuvor. Ihre ausgeprägten Pobacken waren jetzt von einer Vielzahl dünner Striemen gezeichnet, die irgendwo auf den ausgewölbten Hügeln begannen und sich bis zu den Oberschenkeln hinzogen. Auch dieses Mal bäumte sie sich auf. Sie warf ihren Unterkörper hin und her und kickte wild mit beiden Beinen. Und auch dieses Mal wartete er geduldig, bis sie sich wieder im Griff hatte.
„Im Haus meiner Eltern gab es eine einfache Regel: Der Rohrstock ist für ungelehrige Jungen, die Peitsche ist für unwillige Ehefrauen und widerspenstige Mädchen. Wir nennen das Erziehung und ich werde mich von jetzt an persönlich um deine Erziehung kümmern. Denn deine Eltern scheinen damit kläglich gescheitert zu sein.“
Wieder traf sie ein kräftig durchgezogener Hieb und wieder reagierte sie auf genau dieselbe Weise. Für sie war es die instinktive Reaktion ihres Körpers auf ein weiteres Dutzend Striemen, deren Wirkung sich wie Feuer in ihre Haut einbrannte. Für ihn war es ein durchaus erotischer Anblick und ein wohltuendes Gefühl von Macht, den Körperteil in heftige Bewegung zu versetzen, dem schon immer seine besondere Aufmerksamkeit gegolten hatte.
Er zog ihr noch zwei weitere kräftige Hiebe über und ließ dann von ihr ab.
„Beweg dich nicht von der Stelle,“ wies er sie an, bevor er ihre Hände wieder voneinander trennte und den Raum verließ. Er legte die Peitsche wieder an ihren Platz zurück, ging an die Bar und schenkte sich einen alten Single Malt ein, bevor er in einem der tiefen Ledersessel Platz nahm. Aus dieser bequemen Sitzposition beobachtete er wie sie vorsichtig ihre Striemen betastete und dabei leise vor sich hin wimmerte. Sie war nackt und er hatte ihre Kleidung außer Reichweite geräumt. Außerdem war die Tür zu seiner Wohnung verschlossen und der Schlüssel steckte in seiner Hosentasche. Ein Versuch, aus seiner Wohnung zu fliehen, war also zum Scheitern verurteilt und würde ihn vermutlich dazu veranlassen, sie gleich noch einmal zu züchtigen.
Unter seine Penthouse-Wohnung befanden sich lediglich Büroräume. Dort hielt sich nachts und am Wochenende niemand auf, der die Schreie eines gezüchtigten Weibes hören könnte. Er würde sie also auch in Zukunft nach Belieben erziehen können, ohne Gefahr zu laufen, damit die Neugier irgendeines Unbekannten auszulösen.
Aber sie machte noch nicht einmal den Versuch, zu fliehen. Sie blieb einfach gehorsam liegen, wie er sie zurückgelassen hatte. Sie schien ihr Fehlverhalten eingesehen zu haben und würde von jetzt an ganz bestimmt an ihrer Pünktlichkeit arbeiten, um nicht noch einmal eine solche Zurechtweisung herauszufordern. Und sie hatte wohl endlich auch begriffen, dass sie für ihn nicht einfach eine Freundin war, sondern dass seine Liebe ihren Preis hatte und der bestand in ihrer rückhaltlosen Unterordnung unter seinen Willen.
Sie war eine Frau, die haargenau seiner Vorstellung von Vollkommenheit entsprach. Sie war jung und gelehrig und sah in ihm ihren Meister, der sie durchs Leben führen würde. Und sie hatte einen Körper, wie man ihn sonst nur auf Gemälden fand. Er liebte den schwungvollen Verlauf ihres Rückens, der zur Körpermitte hin deutlich nach hinten zeigte und in einem herrlich gerundeten Po gipfelte, bei dessen Anblick es einen Mann wie ihm geradezu instinktiv in den Fingern juckte. Das war ein Hintern, der geradezu danach verlangte, in ihre Erziehung einbezogen zu werden, und er würde nicht zögern, ihn den Lederriemen, die Peitsche oder die Reitgerte spüren zu lassen, wenn immer sie ihm Anlass dazu bot.
Und er war sich sicher, dass sie ihm mehr als genügend Gründe liefern würde, ihren jugendlich ungestümen Geist zu zügeln und dafür ihr elastisch festes Fleisch in heftige Bewegungen zu versetzen, während sich ihre Lippen öffneten, um hemmungslose Schmerzensschreie auszustoßen und ihm schließlich hoch und heilig Gehorsam zu versprechen.
Heute Nacht würde er Nachsicht üben und ganz besonders behutsam mit ihr umgehen. Aber er würde sich nicht zurückhalten lassen, sie mit aller Heftigkeit zu ficken. Genau das brauchte er jetzt, um seine aufgestaute männliche Aggression zum Höhepunkt zu führen. Und genau das brauchte auch sie, um Gewissheit zu erlangen, dass sie nach wie vor geliebt wurde und auch in Zukunft auf seinen Schutz und seine Führung vertrauen konnte.
Im Augenblick brannte ihr Hintern noch wie Feuer, ihr Gesicht war von Tränen gezeichnet und die Striemen der Peitsche bezeugten unübersehbar, dass sie gezüchtigt worden war. Aber schon bald würde sich das heftige Brennen auf ihrer Haut in eine wohlige Wärme verwandeln, die sich in ihrer gesamten Körpermitte ausbreitete. Schon bald würde sie feucht werden, ob sie wollte oder nicht. Sie würde es bereuen, ihn mit ihrem verantwortungslosen Handeln verärgert zu haben. Sie würde zu ihm kommen und ihn leise und verlegen um Verzeihung bitten. Sie würde den Wunsch tiefen Wunsch verspüren, sich mit ihm wieder zu versöhnen und geradezu danach fiebern, wieder seine ganze ungestüme Männlichkeit in sich zu spüren.
Seine Augen schwelgten im Anblick des Körpers, den er soeben in seine Gewalt gebracht hatte. Sein Glied pochte ungeduldig gegen die Nähte seiner enganliegenden Hose und drängte darauf, einer Bestimmung zugeführt zu werden. Doch er übte sich in Geduld. Er wartete auf die unübersehbaren Anzeichen, dass sie bereit für ihn war. Bereit für seine Vergebung. Bereit für das Gefühl der Sicherheit in seinen starken Armen. Bereit, von ihm genommen zu werden und den ungestümen, harten, fordernden Sex zu erfahren, nach dem er sie süchtig gemacht hatte.