„Wer nicht hören will, muss fühlen“ pflegte man vor zwei Generationen zu sagen. Ein Mädchen, das sich auflehnt, muss die Rute spüren und ein Teenager, der keinen Anstand kennt, braucht an Ort und Stelle eine Ohrfeige und zu Hause obendrein noch eine ordentliche Tracht Prügel. Das war bis in die 1970er Jahre hinein ein ungeschriebenes Gesetz, das von niemand infrage gestellt wurde.
Heute zählt bereits eine Ohrfeige als Körperverletzung. In den Klassenzimmern sitzen Kinder, die nie erzogen wurden und der Lehrer hat keinen Rohrstock mehr. Zu Hause wird viel geschimpft, aber Vaters Ledergürtel bleibt an seinem Platz. Das Ergebnis ist eine Jugend ohne Halt und Führung, der niemals Grenzen gesetzt wurden. Zwölfjährige bekommen die Pille, anstatt eine Tracht Prügel, wenn man sie mit einem Jungen erwischt hat. Studenten bumsen sich durch die Studienzeit. Die gute alte Ehe hat der Lebensgemeinschaft und offenen Beziehung Platz gemacht. Man verliebt sich, trennt sich wieder und formiert sich neu. Alleinerziehende Mütter sind die Norm und Kinder wachsen in unübersichtlichen Patchwork-Familien auf.
Dieses Buch handelt von einer Zukunft, in der alles wieder so ist, wie es früher einmal war. Es ist eine Welt ohne Genderwahn und Geschlechterverwirrung. Eine Welt, in der sich Männer wieder wie Männer verhalten und Frauen eindeutig weiblich sind. Es ist vielleicht keine gerechte Welt. Aber es ist eine Welt, in der alles seine Ordnung hat und jede Verfehlung unweigerlich geahndet wird. Väter sind wieder Hausherr und haben Rechte, die man ihnen nie hätte nehmen dürfen. Erziehung tut wieder weh und in jedem Haus gibt es einen Stock, eine Rute oder zumindest einen breiten Lederriemen. Brave Mädchen werden gelobt und man streichelt ihnen zärtlich durchs Haar. Widerspenstige Mädchen werden nackt gemacht und bekommen dicke Striemen auf den Körperteil gezeichnet, den Gott extra dafür geschaffen hat. Lehrer genießen wieder Respekt, den sie haben den Stock stets griffbereit.
Wolfram Steffen weiß natürlich, dass das alles Fiction ist. Aber ihm ist auch bewusst, dass haltlose Gesellschaften am Ende immer zerfallen sind und sich in rigorose Diktaturen verwandelt haben. Er zeichnet das Bild einer Welt, irgendwann in der Zukunft, in der dies bereits geschehen ist und es liegt in der Natur der Sache, dass er dies aus der Sicht eines Flagellanten tut.
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