Mit "Das Weib sei dem Manne untertan" geht Wolfram Steffens auf einen Streifzug durch eine Welt von der niemand spricht und die doch allgegenwärtig ist. Der Titel spielt auf ein Bibelzitat an, das in früheren Generationen das alltägliche Rollenverständnis von Mann und Frau prägte und in fundamentalistisch christlichen Kreisen noch heute als elementarer Bestandteil einer gottgewollten Ordnung gilt. Einer Ordnung, die den Mann ganz selbstverständlich über die Frau stellt und ihm das Recht gibt, Gehorsam zu fordern und Ungehoram zu bestrafen.

Dem Autor gelingt es, einen weiten Bogen zwischen scheinbar zusammenhanglosen Themen zu spannen. Er führt den Leser durch eine asoziative Gedankenwelt aus historischen Rückbesinnungen, philosophischen Betrachtungen und detailreichen Beschreibungen. Dabei zieht er bewusst keine scharfen Grenzen und macht keine klare Unterscheidung zwischen Phantasie und Wirklichkeit. Stattdessen erzeugt er einen Reigen anregender Bilder im Kopf. Er löst archaische Gedanken und tief sitzende männliche Assoziationen aus. Er entfesselt die eindeutig erotische Komponente zwischen Aggressivität, Macht und Dominanz.

Das Buch gliedert sich in unterschiedliche Themen, die jeweils in einem Vorwort umrissen werden, um dann durch eine oder mehrere Szenen anschaulich verdeutlicht zu werden. Dabei erweist sich Wolfram Steffen als ein Meister der Beschreibung, der es versteht, den Leser zu einem Beobachter zu machen, de das Geschehen hautnah miterlebt.

"Das Weib sei dem Manne untertan" ist ein Buch, das man nicht aus der Hand legen möchte. Es liest sich authentisch und ist doch reine Fiktion. Auf weit über 300 Seiten werden die Praktiken und Traditionen beschrieben, die in vielen Teilen der Welt noch immer die Erziehung bestimmen. Es wird ausgesprochen, was viele Männer insgeheim über Frauen denken und und anschaulich beschrieben, wie nicht wenige tatsächlich mit ihnen umgehen.

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