Der Biss der Weidenrute
Unsere Vorfahren kannten keine Fetisch-Shops. Eine Ehefrau dachte auch nicht an SM-Spiele, wenn sie von ihrem Mann ins Schlafzimmer gezerrt wurde. Sie wusste, dass sie eine Tracht Prügel beziehen würde. Aber nicht mit einem schicken Flogger mit extra weichen Lederriemen, die nichts anrichten konnten. Sondern mit einer derben Weiden- oder Haselnussgerte, die extra für diesen Zweck in einer Vase aufbewahrt wurde.
Damals gehörte es zu den regelmäßigen Aufgaben einer Magd, hinaus in die Natur zu gehen und ein paar frische Gerten zu holen. Besonders beliebt war dabei die Weide. Damit ließ sich vortrefflich eine Rute anfertigen, indem man Bündel besonders dünner und schmiegsamer Triebe am dickeren Ende zusammenband. Jedes Kind wusste damals, was eine Rute ist und vor allem, wie sie sich anfühlt. Schon ein kräftiger Hieb genügte, um einen blanken Mädchenhintern mit einem ganzen Dutzend dünner Striemen zu versehen. Und blank war er immer, wenn die Ärmste eine Bestrafung verdient hatte. Damals trugen Mädchen grundsätzlich keine Höschen und es genügte, ihnen das Röckchen hochzuschlagen und schon waren sie schutzlos dem erbarmungslosen Biss der Rute ausgeliefert.
Für eine richtig feurige Rute wurden die ganz jungen Triebe der am Bach wachsenden Trauerweide ausgewählt. Sie wurden sorgfältig von allen Blättern und Knospen befreit und zu Bündeln mit mindestens sechs Zweigen zusammengebunden.
Die schon etwas dickeren Zweige lieferten herrliche Gerten. Etwa fingerdick sollten diese allerdings schon sein, denn ihre Aufgabe bestand darin, ordentlich Schmerzen zu bereiten und für eine eindringliche Bestrafung zu sorgen. Damit züchtige der Hausherr das Gesinde und man kann wohl davon ausgehen, dass besonders die jungen Mägde unter seiner strengen Hand zu leiden hatten. In herrschaftlichen Familien wurde diese Aufgabe normalerweise der Haushälterin übertragen, die für Zucht und Ordnung unter den ihr unterstellten Mägden zuständig war. So eine Weidengerte hinterließ dick anschwellende Striemen, die nicht selten auch bluteten und die Gezüchtigte in einem bedauernswerten Zustand zurückließen.
In den Stadtvillen der höhergestellten Kreise war es in der Regel der Butler, dem die häuslichen Bediensteten unterstanden. Er war es auch, der für die Zurechtweisung der zumeist jüngeren Mädchen und Frauen zuständig war. Der Herr des Hauses kümmerte sich damals ausschließlich um die Zucht seiner Ehefrau und der mit ihr gezeugten Kinder. Wobei es meist die Zeit der obligatorischen Mittagsruhe war, in der ein Weib, das den Zorn des Hausherrn auf sich gezogen hatte, die dafür fällige Züchtigung erfuhr. Diese wurde diskret im Schlafgemach der Eheleute vollzogen und die Schreie der Gepeinigtewn waren vermutlich im ganzen Haus zu hören. Es ist anzunehmen, dass die Ehefrau gleich anschließend ihrem Mann zu Diensten sein musste. Nicht nur, um seine bei der Erfüllung seiner Pflicht unweigerlich entstandene Lust zu befriedigen, sondern auch als untrügliches Zeichen seiner Herrschaft über sie.
Bei den Kindern hieß es schlicht „Geh auf dein Zimmer“. Vater folgte nach geraumer Zeit dem ungehorsamen Sprössling und führte dabei eine zuvor sorgfältig ausgewählten Rute mit. Väter waren damals als streng bekannt und streng waren vor allem die Strafen, die ein junges Mädchen aus der Hand seines Vaters empfing. Zwar trug ein Mädchen der besseren Kreise damals züchtiges weißes Unterzeug, aber das stellte natürlich kein Hindernis dar, es so zu züchtigen, wie es sein musste. Elastische Bündchen gab es seinerzeit zwar noch nicht. Doch dieses unter dem Rock oder Kleid getragene Kleidungsstück war so beschaffen, dass man es für den wiederholten Toilettengang nicht extra ausziehen musste. Vielmehr war es hinten mit einem Schlitz versehen, der durch die Beine hindurch reichte und einfach zur Seite gezogen wurde, um die unaussprechlichen Körperteile freizulegen. Vater hingegen öffnete die ebenfalls vorhandene Schleife und bewirkte damit, dass das schamhafte Kleidungsstück jeglichen Halt verlor und nach unten rutschte. Damit waren die Pobacken seiner Tochter freigelegt und die Gerte oder Rute konnte ihr unheilvolles Werk beginnen.
In den unteren Schichten war eine derartige Vorbereitung natürlich nicht erforderlich. Die einfachen Frauen und Mädchen trugen ausschließlich Kleider und darunter waren sie nackt. Ein Vater oder Ehemann musste daher lediglich den störenden Stoff aus dem Weg räumen und die Rute konnte ihre schmerzhafte Wirkung entfalten. Damals hat niemand daran Anstoß genommen, wenn aus dem Nachbarhaus gellende Schreie auf die Straße drangen. Ganz im Gegenteil, den Männer zaubertenderart eindeutige Geräusche ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen und die Frauen nickten zustimmend, wenn die vorlaute Göre mal wieder gehörig den Arsch versohlt bekam.
In Gegenden, in denen es keine Weide gab, fand sich mit Sicherheit zumindest ein Haselnussstrauch. Auch davon ließen sich für ihren Zweck bestens geeignete Gerten abschneiden. Sie waren zwar nicht so schmiegsam und hatten auch keinen so gleichmäßig Wuchs wie die der Weide. Aber dafür warihr Holz besonders steif und hart, was ihnen eine völlig andere Wirkung verlieh. Ein junges Mädchen, das man mit einer Haselnussgerte heimgesucht hatte, war sich der hämischen Blicke aller Familienmitglieder sicher, denn sie konnte nach ihrer Züchtigung ganz bestimmt für mehrere Tage nicht mehr richtig sitzen. Das war nach damaliger Sicht auch Sinn und Zweck der Sache, denn eine Strafe sollte weh tun und eine möglichst einprägsame Wirkung entfalten. Außerdem war man besonders unter Männern der Meinung, dass der Herr das Weib extra mit einem besonders ausgeprägten Hinterteil ausgestattet hatte, um die Zurechtweisung ihres Ehemannes oder Herrn im vollen Umfang erfahren zu können.
Wer glaubt, dass diese Bräuche längst ausgestorben sind, liegt leider allerdings völlig daneben. Der Autor dieser Zeilen hat einige Jahre auf einer kleinen Karibikinsel verbracht. Dort pflegt man, was die Erziehung der Kinder und Jugendlichen angeht, noch immer dieselben Bräuche wie sie vermutlich schon zur Zeit der Sklaverei üblich waren. Die Peitsche ist zwar bei den Nachfahren der ehemaligen Negersklaven aus verständlichen Gründen weitgehend verpönt. Aber eine schöne, schmiegsame Gerte findet man auch heute noch in so ziemlich jedem Haus. Auch ein schöner, breiter Lederriemen ist äußerst beliebt und kann vom einzigen noch verbliebenen Ledermacher auf der Insel genau nach Maß bezogen werden.
Als Ehemann einer damals noch sehr jungen Einheimischen wurde ich eines Abends vom Vater meiner Frau vertrauensvoll zur Seite genommen, um ein Gespräch unter Männern zu führen. Dafür wurde mir als neuem Familienmitglied eine der vortrefflichen heimischen Zigarren angeboten. Die Dame des Hauses brachte ein Tablett mit zwei Gläsern und einer Flasche Rum, während wir es uns in zwei hölzernen Schaukelstühlen auf der Veranda bequem machten. Dann ging es ans Philosophieren über all die Themen, die die Welt bewegen. Natürlich musste der alte Mann auch seine Lebensweisheiten loswerden und ließ es sich nicht nehmen, seinem jungen Schwiegersohn ein paar gut gemeinte Ratschläge mit auf den Weg zu geben.
Meine Wilma wäre ja ein sehr widerspenstiges Mädchen gewesen, klärte er mich auf. Deshalb hätte er sie auch weitaus öfter als die anderen sechs Mädchen züchtigen müssen. Er hätte ganz bestimmt nicht mit der Rute gespart und sich damit genau so verhalten, wie es ja schon in der Bibel empfohlen wurde. Man war auf der Insel sehr katholisch und die Kirche hatte dort noch einen Einfluss, wie sie ihn im atheistischen Europa schon lange verloren hat. Und wo die Kirche das Sagen hat, herrscht eben auch die gute alte Rute und Mädchen, die sich unzüchtig verhalten, müssen dies nicht nur beichten und bereuen. Sie werden aus erbarmungslos verdroschen, um Mutter und Vater keine Schande zu bereiten.
Es sei Wilmas Aufgabe gewesen, jeden Montag frische Ruten zu besorgen, die dann in einem Eimer mit Wasser aufbewahrt wurden, um sie schön frisch und geschmeidig zu halten, erfuhr ich von dem Alten. Er wäre ja kein Freund von dicken Stöcken, mit denen man richtig viel Schaden anrichten könne, wenn die Verärgerung groß war und der Stock zu heftig angewandt wurde. Nein, seine Vorliebe wär eine schöne, traditionelle Rute aus sechs sehr dünnen und möglichst geraden Zweigen, ließ er mich wissen. Er kannte sich offenbar aus und hatte seine eigenen Vorstellungen, wie man sechs Töchter so erzieht, dass keine von ihnen mit einem unehelichen Kind nach Hause kommt.
Die Bewohner dieser Insel waren eine Mischung aus all den Völkern, die hier im Laufe der Jahrhunderte schon sesshaft geworden waren. Das zeigte auch der Mädchenname meiner Frau, der eindeutig chinesischen Ursprungs war. Noch heute gibt es Nachfahren von Chinesen, die einst lebhaften Handel mit der Karibik trieben. So ist zum Beispiel das einzige Kaufhaus in der Inselhauptstadt seit Generationen in chinesischer Hand. Zwar lassen die meisten Bewohner der Insel eher darauf schließen, dass sie negroiden Ursprungs sind. Aber sie haben eigentlich keine schwarze, sondern eher eine haselnussbraune Haut, was auf die über mehrere Jahrhunderte erfolgte Vermischung der ehemaligen Plantagensklaven mit allen möglichen Rassen hindeutet. Ihre haselnussbraune und ausgesprochen hübsche Erscheinung war damals auch ein ganz wesentlicher Grund dafür gewesen, dass ich mich in die junge Wilma verliebt hatte. Doch wie bei den meisten Frauen ihrer Heimat wird auch ihre Anatomie von einem aufreizend ausgeprägten und schön geformten Hintern geprägt, wie er eben typisch für die schwarze Rasse ist. Auch das war ein Merkmal, das meine besondere Beachtung gefunden hatte, als ich seinerzeit den alten Herrn um die Hand seiner exotischen Schönheit bat.
Auf einer tropisch heißen Karibikinsel wird es zwar nachts ein wenig kühler. Aber Schlafanzüge oder Nachthemden trägt dort so gut wie niemand. Man bedeckt sich einfach mit einer dünnen Decke, wenn der nächtliche Luftzug durch die Häuser weht und eine angenehme Kühle verbreitet. Aber darunter ist man nackt. Wilma, so erfuhr ich, hatte wohl des Öfteren Schwierigkeiten mit dem morgendlichen Aufstehen. Ihr Vater wiederum pflegte zu sagen „The early bird catches the worm“ und zählte zu den ausgesprochenen Frühaufstehern. Auch als ich die Familie besuchte, war er meist schon seit zwei Stunden auf den Beinen, als ich morgens die Augen öffnete.
Er hätte immer Probleme damit gehabt, Wilma dazu zu bringen, früh morgens aufzustehen, beschwerte er sich bei mir. Aber eine Rute wirkt da wahre Wunder, wusste er zu berichten. Einfach die Bettdecke wegziehen und zwei, dreimal leicht zuschlagen und das Mädchen war munter, waren seine Worte, die von einem breiten Grinsen unterstrichen wurden. Ihr schöner, fester Hintern muss unter seiner strengen Führung sehr gelitten haben, schlussfolgerte ich und konnte mir lebhaft vorstellen, wie er sofort in lebhafte Bewegung geraten war, als er Vaters Rute verspürte.
Ich solle keinesfalls den Fehler machen und sie verwöhnen, meinte der erfahrene Familienvater und fragte mich, was ich denn für ihre Zurechtweisung benutzen würde. Da ich darauf nicht gleich eine Antwort gab, sah er wohl den Zeitpunkt für gekommen, mir einen eindringlichen Ratschlag von Mann zu Mann zu geben. Sie habe einen schönen Hintern meinte im Tonfall des Kenners, das wäre sicher auch mir schon aufgefallen. Er hätte darin immer einen Fingerzeig Gottes gesehen und sich an die mahnenden Worte der Bibel erinnert. Ein Weib hat einen besonders ausgeprägten Hintern, weil es der Führung des Mannes bedarf, war er überzeugt. Es verlangt zeitlebens nach einer strengen Hand und ich sollte keinesfalls darauf verzichten, nicht nur den Anblick Wilmas Kehrseite zu genießen, sondern dieses Fleisch auch zum Ziel einer kräftigen Zurechtweisung zu machen, wenn sie danach verlangte.
Sie sei jetzt eine verheiratete Frau. Aber sie sei noch eine sehr junge Frau. Eigentlich stecke ja noch viel von dem jungen, ungezügelten Mädchen in ihr, dass er über viele Jahre erzogen hatte. Es sei daher genau der richtige Weg, ihr auch weiterhin die Erziehung angedeihen zu lassen, die sie einfach brauche. Und dafür wäre eine gute Rute oder ein richtig breiter Lederriemen noch immer das beste Mittel. Eine Frau will geradezu gezüchtigt werden. Das steckt tief in ihrer Seele und manchmal wird sie ihren Mann ganz bewusst herausfordern, um ihm dazu zu bringen, ihr die ersehnte Tracht Prügel zu verpassen. Tust du es, schreien sie und versprechen die hoch und heilig, künftig nie wieder etwas zu tun, was dich verärgert. Tust du es nicht, fühlen sie sich vernachlässigt und glauben, du wärst kein richtiger Mann.
Da wir in der Stadt lebten, sei es vielleicht etwas zu mühsam, ständig für eine frisch geschnittene Rute zu sorgen, sinnierte er und hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon fast die halbe Flasche Rum geleert. Vielleicht sei daher der Riemen die bessere Lösung. Er bot sich daher an, mich zu dem alten Ledermacher zu begleiten. Der Mann hat acht Kinder, sagte er voller Anerkennung. Außerdem kenne er Wilma und wisse daher sicher ganz genau, wie ein speziell für sie angefertigter Lederriemen beschaffen sein musste. Ich solle den gut sichtbar irgendwo im Haus aufhängen, damit Wilma wisse, was ihr bevorsteht, wenn sie sich widerspenstig zeigt. Er hätte sie noch ein paar Tage vor ihrer Hochzeit mit der Rute zurechtgewiesen, weil sie ihm nicht den nötigen Respekt gezeigt hätte, und ich solle keinesfalls versäumen, die alte Tradition fortzusetzen.
Was ich dann auch tat, worauf sie zunächst mit heftiger Entrüstung reagierte, aber am Ende wohl doch resigniert zur Kenntnis nahm, dass sich in diesem Punkt für sie wohl auch als verheiratete Frau nichts ändern würde.
Nicht nur auf entlegenen Inseln, auch mitten unter uns gibt es noch immer Familien, in denen die Rute der Zucht noch immer dieselbe Bedeutung hat, wie schon seit Jahrtausenden. Es sind vor allem bibeltreue Gläubige, die den uralten Brauch aufrecht erhalten. Was in der Bibel steht, ist für sie Gesetz und wenn es da unmissverständlich heißt, man solle seinen Kindern die Rute der Zucht nicht ersparen, dann ist das eben so. Gottes Wort steht über jedem menschlichen Gesetz, sagt man in diesen Kreisen und praktiziert das auch so.
Ein guter Freund von mir gehörte einer dieser fundamentalen christlichen Kirchen an, die die Bibel sehr wörtlich nehmen und auch in der Familie noch genau so verfahren, wie man es vermutlich zur Zeit des Volkes Gottes schon getan hat. Jener Freund hatte zwei Töchter, die bereits im fortgeschrittenen Teenageralter und damit seiner Meinung nach „in einem rebellischen Alter“ waren. Zwar hatte er sie nicht wirklich davon abhalten können, all das zu tun, was Teenies eben tun. Aber im Gegensatz zu ihren Schulkameradinnen, die eigentlich keine richtige Erziehung mehr erfuhren, mussten sie jederzeit damit rechnen, gründlich den Arsch versohlt zu bekommen, wenn ihre Eltern mal wieder etwas herausbekommen hatten, was eigentlich eine Sünde war und geheim bleiben sollte.
Die älteste Tochter war zum Beispiel damit aufgefallen, dass sie nachts heimlich onanierte. „Selbstbefleckung“ nannte man das in diesen Kreisen und es war eine Sünde, die natürlich streng bestraft werden musste. Bei Jungs akzeptierte man das ja normalerweise und beließ es bei ein paar mahnenden Worten. Aber bei einem Mädchen war es unverzeihlich. Als daher die Mutter des Mädchens eines morgens eindeutige Spuren auf dem weißen Bettlaken ihrer Tochter entdeckte, hatte sie umgehend Vater angerufen. Das Mädchen bekam natürlich sofort Hausarrest und noch am selben Abend eine heftige Tracht Prügel. Dafür war Vater extra auf dem Heimweg vom Büro in den Wald gefahren, um ein paar schön schmiegsame Gerten abzuschneiden. Die Kleine war ein recht hübsch gewachsenes Mädchen mit einem schön weiblichen Hintern. Sie wurde gleich nach dem in bedrohlicher Schweigsamkeit eingenommenen Abendessen auf ihr Zimmer gesetzt. Sie solle sich bettfertig machen, hieß es, und genau das tat sie dann auch. Sie nahm eine Dusche, zog ihr Nachthemd an und legte sich ins Bett, um auf ihren Vater zu warten.
Von Mutter bezog sie ja nur hin und wieder eine Ohrfeige oder gelegentlich ein paar Schläge mit dem Kochlöffel auf die Schenkel. Für die wirklich ernsten Bestrafungen war jedoch Vater zuständig. Und der hat ihr an diesem Abend befohlen, das Nachthemd nach oben zu streifen und sich ihm vom Bauchnabel an nackt zu präsentieren. Er hatte eine eher dünne Gerte genommen, die noch nicht einmal so dick wie sein kleiner Finger gewesen war. Aber er hatte kräftig zugeschlagen und seiner Tochter das Gesetz Gottes auf den Körper geschrieben, bis Po und Schenkel mit einem engen Netz sich kreuzender Striemen gezeichnet waren. Anderntags hatte man der Schule eine Entschuldigung zukommen lassen und das bestrafte Mädchen so lange zu Hause eingeschlossen, bis die überdeutlichen Spuren der häuslichen Züchtigung abgeklungen waren.
Zu den Zeiten, als man Haselnussgerten oder Weidenruten zur Züchtigung von Ehefrau, Nachwuchs und Gesinde verwendete, war es üblich, die Hinterbacken der Sünderin vorher freizulegen. Das wurde zu Hause so gehandhabt und auch die Lehrmeister in den Schulen zögerten nicht, ein aufbegehrendes Mädchen nach vorne zu zitieren, damit es sich über die Bank legen und den Körperteil präsentieren konnte, den Gott ganz offensichtlich extra zu seiner Bestrafung geschaffen hatte. Erst als die Ruten und Gerten allmählich vom Rohrstock abgelöst wurden, der eine wesentlich längere Haltbarkeit hatte und darüber hinaus eine schärfere Wirkung zeigte, war man zu der Erkenntnis gekommen, dass jetzt nicht mehr zwangsläufig eine Entblößung erforderlich war und Bestrafungen fanden seither zumindest außerhalb der eigenen Familie auf das bedecke Gesäß statt. Allerdings verlor damit das über Jahrtausende hinweg gepflegte Ritual der Bestrafung einen ganz wesentlichen Aspekt. Entblößung heißt nämlich auch Demütigung und eine demütige Frau ist letztendlich genau das, was sich jeder Mann insgeheim wünscht.
Man kann natürlich trefflich darüber streiten, ob die Abkehr von einem Jahrtausende alten Brauch ein Fortschritt oder ein Rückschritt ist. Aber ein Blick auf das öffentliche Leben gibt eigentlich eine unübersehbare Antwort darauf.