Sigmund Freud (1856-1939) gilt als einer der Begründer der modernen Psychoanalyse. Doch er hat sich nicht nur damit beschäftigt, in die Seele des Menschen vorzudringen. Er hat auch ganz konkrete Behandlungen von Menschen vorgenommen, die man seinerzeit pauschal als „neurotisch krank“ bezeichnete. Dabei nutze er auch Schläge als ein wirksames Erziehungsmittel, um Verhalten zu ändern und das vor allem bei jungen Frauen.
Wenn es um die Vergangenheit geht, geraten ja viele Menschen ins Schwärmen. Eine richtig schöne Zeit sei es gewesen. Damals, als der Vater vom Großvater noch lebte. Die Welt war in Ordnung, die Kinder waren gehorsam und die Frauen noch so, wie man sich Frauen vorstellt. Dass das Leben viel härter war, wird dabei gerne verdrängt und dass die Ordnung das Ergebnis drakonischer Strafen war, wissen nur noch die, die sie gespürt haben.
Gilt ein Mädchen als „gut erzogen“, dann fällt es vor allem damit auf, dass es nicht auffällt. Es wird nichts anstellen, das die Polizei auf den Plan ruft. Es wird sich Erwachsenen gegenüber respektvoll verhalten und sich in jeder Situation zu benehmen wissen. Doch das alles kommt nicht von ungefähr. Es ist das Ergebnis konsequenter Erziehung und nicht selten mit schmerzhaften Erfahrungen verbunden, die sich prägend auf das ganze Leben auswirken.
Früher galten ganz einfache Regeln. „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, hast du zu tun, was ich dir sage“, war Jahrzehnte lang der Standardspruch jedes Vaters. Und wenn eine Tochter aus der Reihe tanzte, hieß es „Wer nicht hören will, muss fühlen“ und es wurde der Rohrstock herausgeholt. Oder der Lederriemen. Oder die Weidenrute. Das besonders oft in den Jahren der Fall, in denen sie sich vom Mädchen zur Frau wandelte und eine besonders strenge Erziehung benötigte.
Als die Europäer damit begannen, Afrika unter sich aufzuteilen, trafen sie auf Naturvölker, die sie für primitiv hielten und denen sie sich folglich haushoch überlegen fühlten. Die Eingeborenen wirkten auf die Eroberer wie unmündige Kinder, denen man erst einmal Glauben, Fleiß und Manieren beibringen musste. Die kräftigen Männer wurden zu Dienern der fremden Herren. Die jungen Frauen hielt man sich als Gespielinnen. Und wenn eine von ihnen aufmuckte, war es ganz selbstverständlich, dass ihr Herr die Peitsche zur Hand nahm.
Was macht man mit einem Teenager, den die allein erziehende Mutter einfach nicht mehr bändigen kann? Wie kriegt man eine notorische Schulschwänzerin in den Griff? Wohin mit einer Minderjährigen, die auf dem Straßenstrich aufgegriffen wurde? Und wie geht man mit einer Mädchenclique um, die alten Omas die Handtaschen klaut. Heute steht das Jugendamt bei solchen Fällen vor einem unlösbaren Problem. Früher gab es für solche Fälle nur eine Lösung: Ab ins Erziehungsheim.
Erziehung war über Jahrhunderte, ja eigentlich Jahrtausende hinweg eigentlich eine ganz einfache Angelegenheit. Kinder wussten von Anfang an, dass sie die Kleinen sind und das es Große gibt, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen. Sie wussten, dass man schweigt, wenn Erwachsene reden, und dass Eltern mit weit reichenden Rechten ausgestattet sind. Sie wussten es, denn in jedem Haus gab es ein Instrument, mit denen ihnen auf schmerzhafte Art und Weise klar gemacht wurde, welche Folgen es hat, sich aufzulehnen und die Regeln des Lebens zu missachten.
Erziehung hieß Jahrhunderte lang nichts anderes, als Regeln festzusetzen und deren Übertretung zu bestrafen. Ganze Generationen sind in dem Bewusstsein aufgewachsen, dass es es Autoritäten gibt, die man besser nicht hinterfragt.
Viele junge Mädchen, die eine Ballettschule besuchen, träumen davon, eines Tages in eine der großen Ballett Companies aufgenommen zu werden und auf den großen Bühnen der Welt zu tanzen. Doch die meisten werden dieses Ziel nie erreichen. Denn Ballett verlangt nicht nur Talent. Es erfordert auch einen dafür geeingeten Körper. Und es ist das Ergebnis eines eisernen Willens gepaart mit harter Arbeit an sich selbst.
Ein Vater trifft seine Tochter rauchend im Stadtpark an, legt sie kurzerhand übers Knie und verpasst ihr an Ort und Stelle eine Tracht Prügel. Dem Mädchen ist das natürlich unendlich peinlich.
Eine Birkenrute trägt heute bestenfalls noch Knecht Ruprecht bei sich. Kinder kennen ihn als den freundlichen alten Mann vom Weihnachtsmarkt. Erwachsene erinnern sich an seinen Besuch am Weihnachtsabend und lachen darüber, dass sie in ihrer Jugend auf den verkleideten Onkel hereingefallen sind.
Männliche Dominanz zwischen Spanking und BDSMSpanking ist die heimliche Welt der Erregung zwischen Macht, Dominanz und Erziehung. Spanking bewegt sich im Spannungsfeld der BDSM-Szene und ist dennoch völlig anders. In früheren Generationen war Spanking ein ganz alltäglicher Vorgang. Damals kümmerten sich strenge Mütter und eifrige Gouvernanten um die Aufzucht der Brut. Vätern, Lehrern und Ehemännern hingegen war es eine heimliche Lust, besonders unter dem Weibervolk für Zucht und Ordnung zu sorgen. Dabei ging es darum, weibliche Demut hervorzubringen und jede Form von Widerspenstigkeit auszurotten. Es ging um Bestrafung, Züchtigung und Zurechtweisung. Und es kamen Rohrstock, Weidenrute, Reitgerte, Lederriemen oder Peitsche zum Einsatz, um weibliche Hintern mit Striemen zu versehen und weibliche Gedanken zu formen. In weiten Teilen der Welt ist das noch immer tägliche Praxis. Anderswo gibt es eine BDSM- oder Spanking-Szene, wo Menschen das ausleben, was ganz offensichtlich ein fester Bestandteil unserer Veranlagung ist. |
The spanking world of male dominance.
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