Als meine Mutter ihre Schule beendet hatte, herrsche Krieg in Deutschland. Es war eine raue Zeit und ein junges Mädchen war froh, irgendwo unterzukommen und eine Lehre machen zu dürfen. In ihrem Fall war es eine Ausbildung zur Schneiderin, denn ihre Eltern waren der Meinung, dass das Mädel etwas Praktisches lernen soll, das ihr später auch als Mutter und Ehefrau nützlich sein würde. Da war eine Scheiderlehre natürlich ideal.
Ich habe mich immer gefragt, was macht eigentlich eine Frau zur Sub? Woher kommt es, dass sie das Verlangen hat, sich bedingungslos einem Mann hinzugeben? Weshalb verlangt sie geradezu nach Schlägen, obwohl es ihr doch wie jedem anderen Menschen höllische Schmerzen bereiten muss, wenn ein schmiegsamer Ledergürtel mit ihren entblößten Hinterbacken Kontakt macht? Woran liegt es, dass sie erniedrigt, benutzt und grob behandelt werden will, bevor sie zu einem Orgasmus in der Lage ist?
Gesellschaften verändern sich und damit auch die Bedeutung von Begriffen. Ich war viele Jahre mit einer Frau verheiratet, die in einem Land der Dritten Welt aufgewachsen ist. Bestieg ich mit ihr den Flieger, damit sie mal wieder ihre Eltern besuchen und mit ihren zahlreichen Geschwistern reden konnte, wurde ich innerhalb von wenigen Stunden in ein Land versetzt, in dem irgendwie die Zeit stehengeblieben war. Nicht nur, dass hier noch immer die Mädchen ihr vorrangiges Lebensziel darin sahen, einen "guten" Mann zu finden, der sie möglichst selten schlägt und ihnen möglichst viele Kinder schenkt. Auch das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern war anders, als ich es gewohnt war.
Als ich zur Schule ging, trugen die Jungs praktische Lederhosen und die Mächen hatten einen Rock an. Doch dann kam der Rock'n Roll und die amerikanische Mode schwappte auch nach Europa über. Plötzlich war es in, Jeans zu tragen und wer dabei sein wollte, ließ sich nur noch in blauen Beinkleidern amerikanischer Machart blicken.
Wenn ich darüber nachdenke, wird mir bewusst, wie sehr sich unsere Welt doch verändert hat. Und das innerhalb von nur einer Generation. Als ich zur Schule ging, begann gerade das, was man später die sexuelle Revolution nannte. Die Beatles sangen "Yeah, yeah, yeah" und die Mick Jagger röhrte "I can't get no satisfaction". Die Teenies knutschten auf offener Straße und die Erwachsenen redeten von der "verkommenen" Jugend. Doch es ging ein Riss durch das Land. Während die einen Miniröcke trugen oder mit knallengen Jeans zur Schule gingen, mussten sich andere mit strengen Eltern auseinandersetzen, die "so etwas" keinesfalls duldeten. Während sich die einen am Samstagabend in einem der neuen Beat Clubs herumtrieben, trauten sich die anderen noch nicht einmal, zu Hause danach zu fragen.
Für die Generation unserer Eltern war es noch ein ganz alltäglicher Anblick: Ein Teenager hatte sich einem Erwachsenen widersetzt und dafür - klatsch - kurzerhand eine Ohrfeige bezogen. Dabei war es ziemlich unerheblich, ob es sich dabei um die eigene Mutter, den Vater oder irgend eine andere Person handelte, die der Meinung war, dass die Betreffende "über die Stränge geschlagen" hatte.
Immanuel Kant
Männliche Dominanz zwischen Spanking und BDSMSpanking ist die heimliche Welt der Erregung zwischen Macht, Dominanz und Erziehung. Spanking bewegt sich im Spannungsfeld der BDSM-Szene und ist dennoch völlig anders. In früheren Generationen war Spanking ein ganz alltäglicher Vorgang. Damals kümmerten sich strenge Mütter und eifrige Gouvernanten um die Aufzucht der Brut. Vätern, Lehrern und Ehemännern hingegen war es eine heimliche Lust, besonders unter dem Weibervolk für Zucht und Ordnung zu sorgen. Dabei ging es darum, weibliche Demut hervorzubringen und jede Form von Widerspenstigkeit auszurotten. Es ging um Bestrafung, Züchtigung und Zurechtweisung. Und es kamen Rohrstock, Weidenrute, Reitgerte, Lederriemen oder Peitsche zum Einsatz, um weibliche Hintern mit Striemen zu versehen und weibliche Gedanken zu formen. In weiten Teilen der Welt ist das noch immer tägliche Praxis. Anderswo gibt es eine BDSM- oder Spanking-Szene, wo Menschen das ausleben, was ganz offensichtlich ein fester Bestandteil unserer Veranlagung ist. |
The spanking world of male dominance.
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