Zahnspange und feuchtes Höschen
Früher galten ganz einfache Regeln. „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, hast du zu tun, was ich dir sage“, war Jahrzehnte lang der Standardspruch jedes Vaters. Und wenn eine Tochter aus der Reihe tanzte, hieß es „Wer nicht hören will, muss fühlen“ und es wurde der Rohrstock herausgeholt. Oder der Lederriemen. Oder die Weidenrute. Das besonders oft in den Jahren der Fall, in denen sie sich vom Mädchen zur Frau wandelte und eine besonders strenge Erziehung benötigte.
Junge Mädchen wussten damals natürlich, dass sich in ihrem Körper etwas veränderte. Sie wurden unruhig zwischen den Beinen und sie lernten schnell, welche wohligen Gefühle spielende Finger entfachen konnte. Doch Selbstbefleckung war natürlich verboten und jede Mutter achtete sorgfältig darauf, dass ihre Tochter diese Sünde nie beging. Tat sie es doch und ließ dabei verräterische Spuren auf dem Bettlaken zurück, war es Mutters Aufgabe, sie dafür zu bestrafen.
Damals gab es noch Gymnasien für Knaben und solche für Mädchen. Beide Geschlechter beäugten sich natürlich, aber nähere Kontakte waren natürlich ausgeschlossen. Ein braves Mädchen tut so etwas nicht, denn Vater weiß, wohin das führt und Mutter würde ihr solche Flausen ganz schnell austreiben. Und das natürlich auf schmerzhafte Art, denn alles andere würde keine anhaltende Wirkung zeigen.
Wenn ein Junge sich selbst befriedigte, führte das zwar zu strengen Blicken, aber eine Katastrophe war das nicht. Bestenfalls wurde er aufgefordert, seine Sünden zu beichten und die Sache war erledigt. Bei einem Mädchen hingegen war es eine Katastrophe. Sie galt als unkeusch, als unsittlich, ja geradezu als verdorben. Ihre Bestrafung kam daher einer Teufelsaustreibung gleich und die Ärmste konnte tagelang nicht sitzen, nachdem ihr Vater sich persönlich ihrer Erziehung angenommen hatte.
Hätte man seinerzeit zwei Teenager – die man damals Backfische oder Halbwüchsige nannte – beim Küssen in der Öffentlichkeit erwischt, hätte es vermutlich gleich an Ort und Stelle eine Ohrfeige gesetzt. Dazu hätte sich jeder Erwachsene berufen gefühlt, der Zeuge des Geschehens wurde. So etwas gehört sich schließlich nicht. Zärtlichkeiten tauscht man zu Hause aus und auch das nur, wenn man miteinander verheiratet ist.
Das war die Meinung der Kirche. So dachten die Leute. Das verstand man unter Sitte und Anstand. Und immer waren es die Mädchen, die am meisten darunter leiden mussten, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf gelassen und eine der zahlreichen Benimmregeln missachtet hatten.
Wie völlig anders sieht die Welt heute aus. Da tragen die Mädchen noch Zahnspangen und spüren schon die ganz große Liebe in sich lodern. Sie sind zwar noch scheu und linkisch, aber sie haben schon tausend Pornos gesehen und wissen genau, wie man es macht. Klar rubbeln sie des Nachts an sich herum und verschaffen sich mit ihren Fingern schon einmal einen Vorgeschmack von dem, was noch kommt. Denn sie haben nichts zu befürchten. Keine Mutter wird hinter ihnen her spionieren und nachsehen, ob ihr Höschen klebrig ist. Kein Vater wird sie bestrafen, weil sie eine Sünde begangen haben. Und niemand wird einen Stock hervorholen, denn so etwas gibt es in den meisten Häusern heute gar nicht mehr.
Eine Mutter von heute sind auch nicht mehr besorgt darüber, dass ihre Tochter unkeusche Handlungen an sich vornehmen könnte. Nein, wenn sie es mitbekommt, wird Sie mit der Göre ganz schnell zum Frauenarzt gehen. Der wird ihr dann die Pille verschreiben, denn vom rubbelnden Finger bis zum ersten Schwanz liegt meist nur ein kleiner Schritt. Schließlich hält man es heute für selbstverständlich, dass die Kleine ihre ersten Erfahrungen macht. Aber man will natürlich nicht, dass sie wegen eines kleinen Ficks gleich schwanger wird.
Und so macht so mancher Teenager heute schon in einem Alter konkrete Erfahrungen, in dem ein Mädchen früher bestenfalls erste diffuse Vorstellungen von dem hatte, was sie Liebe nannte. Wer heute als Erste dicke Titten entwickelt, wird auch die Erste sein, die den ersten Schwanz in sich spürt. Und wer bei den Jungs ankommen will, darf sich nicht zieren, sondern muss wissen, wie man einen bläst und wie man sich von hinten nehmen lässt. Schließlich gucken auch Jungs täglich Pornos und wissen daher genau, wofür eine Frau gut ist.