Leidensweg einer Ballerina
Viele junge Mädchen, die eine Ballettschule besuchen, träumen davon, eines Tages in eine der großen Ballett Companies aufgenommen zu werden und auf den großen Bühnen der Welt zu tanzen. Doch die meisten werden dieses Ziel nie erreichen. Denn Ballett verlangt nicht nur Talent. Es erfordert auch einen dafür geeingeten Körper. Und es ist das Ergebnis eines eisernen Willens gepaart mit harter Arbeit an sich selbst.
Die Ballettschulen in der westlichen Welt sind zumeist in privater Hand nehmen so gut wie jedes junge Ding auf, das bereit ist, die monatlichen Gebühren zu zahlen. Hier ist jede willkommen, die Freude am Tanz hat und meint, das genügt schon, um darauf eine Karriere aufzubauen. Entsprechend sieht das Bild aus, das man an den Ballettstangen antrifft. Da werden viel zu große Hintern in Posen geworfen, die vielleicht im Nachtclub auf ein begeistertes Publikum treffen, aber im klassischen Ballett nur peinlich wirken. Und es wabern dicke Titten im Schwung der Figuren, die kein auch noch so perfekt sitzender Body in Zaum halten kann.
"Eine Ballerina, die wirtklich Erfolg haben will, muss leicht, schlank und ungemein gelenkig sein," vertraute mir einst eine Ballettlehrerin an und meinte: "Die meisten erfüllen nun mal nicht diese Voraussetzung und werden daher von einem ernsthaften Choreografen noch nicht einmal in Erwägung gezogen."
Ganz anders sieht es da im Osten aus. In den kommunistischen Ländern gab es staatliche Ballettakademien, in die nur aufgenommen wurde, wer die körperlichen Voraussetzungen dafür besaß und noch dazu eine strenge Aufnahmeprüfung bestand. Und streng war dann auch der Unterricht, den die Auserwählte zu erleiden hatte.
Ein bekannter Ballettmeister aus Rumänien denkt noch heute wehmütig an die alten Zeiten zurück. "Wer an unserer Schule aufgenommen wurde, konnte sich sicher sein, dass er eines Tages iom Staatsballett tanzen würde," erinnert er sich. Und mein Ansehen hing davon ab, jeds einzelne Mädchen so auszubilden, dass sie dieser Aufgabe gewachsen war. Gott sei Dank hatten wir damals weitreichende Befugnisse und ich hielt stets den Rohrstock in der Hand, wenn ich die Mädchen bei ihren Übungen anleitete."
Ein dünner, schmiegsamer Rohrstock war auch, was die alten Ballerinas im Gedächnis haben, wenn sie an die Zeit ihrer Ausbildung zurückdenken. Er verlieh dem Ballettmeister Autorität und war das beste Mittel, um die Mädchen bis an ihre Grenzen zuu treiben. "Die Angst vor Schlägen hat schon so macnhe über sich hinauswachsen lassen. Was vorher einfach nicht gelingen wollte, war plötzlich möglich, wenn ich mit dem Stock daneben stand," erinnert sich der alte Rumäne. "Und die jungen Dinger wussten, dass ich davon Gebrauch machen würde, denn es verging so gut wie kein Tag, an dem nicht mindestens eine von ihnen Striemen am Körper trug, wenn der Unterricht beendet war."
Ballett ist ein anstrengender Tanz, der nicht nur perfekte Körperbeherrschung, sondern auch viel Kraft erfordert. Daher mögen Ballerinas zwar klein und zierlich sein. Ihre Schenkel sind jedoch straff und muskulös. Genauso, wie ihre Hinterbacken, die von einer trainierten Gesäßmuskulatur geformt werden. Das Ergebnis ist eine Augenweide für jeden Ballettbesucher. Und es ist eine Genugtuung für jeden Ballettmeister, diese festen Hintern unter seiner Knute zu wissen. Zumindest war das einst so.
Heute wird der Ballettunterricht mit Schlägen nur noch in China praktiziert. Dort sind Eltern noch stolz darauf, wenn ihre Tochter in einer der staatlichen Balölettschulen aufgenommen wurde. Und sie geben sie bereits im zarten Kindealter in die Obhut eines Ballettmeister. Sein Zeichen der Autorität ist zwar kein Rohrstock, der rot anlaufende Striemen auf kleine Mädhenhintern zeichnet. Abersein hölzernes Paddel ist nicht weniger gefürchtet und macht den Ballettunterricht zu einer tränenreichen Angelegenheit. Wobei man diese Praxis nicht wirklich gutheißen kann.