Mütter, Töchter und eine Klavierlehrerin

Es war das alljährliche Schülerkonzert einer Musikschule. Die Kleinsten saßen in der ersten Reihe und zappelten ihrem ersten Auftritt entgegen. Einige von ihnen waren noch im Vorschulalter. Andere gingen bereits in die Grundschule. Auch drei Teenager waren darunter. Alle waren vermutlich von ihren Eltern dazu angehalten worden, Klavier spielen zu lernen. Denn darum ging es an diesem Morgen. Das edle Teil im traditionell schwarzen Klavierlack stand in der Mitte eines Halbkreises aus Stuhlreihen und wartete bereits darauf, die ersten Töne von sich zu geben.

Ehrgeizige Mütter erkennt man sofort. Meist sind es Mädchen, die im Kleidchen und mit Schleife im Haar neben ihnen sitzen, um brav das zu tun, was man von ihnen erwartet. Zur Konzertpianistin wird es vermutlich keine von ihnen schaffen. Aber Mutter ist mächtig stolz darauf, wenn die Tochter beim nächsten Familienfest vorspielt und alle Verwandten wohlwollend lächeln. Und genau dieser Stolz ist es, der ihnen auch an diesem Morgen ins Gesicht geschrieben steht.Seltsam ist, dass solche Mütter selten den Kontakt zueinander suchen. Es ist, als ob jede in ihrer eigenen Welt lebt und sich als Konkurrentin der Anderen sieht. Dabei geht es hier nicht um einen Wettbewerb, sondern lediglich um ein paar einfache Kinderlieder, die mehr oder weniger geschickte Finger aus dem großen, schwarzen Kasten locken.

Genau dieses eingebildete Verhalten ist es, das mich anmacht und ganz spezielle Gedanken und Fantasien ein mir auslöst. Es sind genau sieben Mütter, die ihre Sprösslinge mitgebracht haben. Manche sind allein gekommen. Andere in Begleitung ihres Mannes, der mit gespieltem Interesse dasitzt und schon vor dem Anfang auf das Ende wzu warten scheint. Die meisten Schüler sind Schülerinnen. Aber es sind auch zwei Jungs dabei.

Man erkennt sehr schnell, welcher sozialen Schicht eine Frau angehört. Bei den Männern ist das schon schwieriger, aber Frauen legen großen Wert darauf, ihren Status zu zeigen. Auch wenn der selten auf eigenen Fähigkeiten beruht, sondern lediglich auf der Heirat mit dem richtigen Mann. Die sieben hier sind ausnahmslos gut gekleidet. Selbst einer Jeans sieht man an, ob sie ein berühmtes Label trägt oder nicht. Es sind Frauen der traditionellen Art. Solche, die Mutter sein als Beruf auffassen und nebenberuflich viel Zeit im Fitnessstudio verbringen. Oder beim Shopping.

Bei so einem Schülerkonzert hat man ja viel Zeit, sich seine Mitmenschen genauer anzusehen. Das Programm ist eher langweilig, aber die Mütter umso interessanter. Besonders wenn sie noch jung sind und in die Kategorie MILF fallen.

Eine fällt mir besonders auf. Sie ist ausgesprochen zierlich und hat prächtiges goldgelbes Haar, das ihr bis an den Arsch reicht. Der wiederum ist mädchenhaft klein und steckt in sandfarbenen Hosen, deren körpernaher Schnitt seine apfelförmigen Rundungen auffallend gut zur Geltung bringen. Ihr Mann bleibt unbekannt. Ihr Blick ist ausdruckslos, lässt aber eine Spur Hochnäsigkeit erkennen. Genau die Sorte Frau, die brav ihre Rolle spielt, sich besser als alle anderen fühlt, aber in Wirklichkeit alles andere als glücklich ist. Vermutlich hat sie eine strenge Erziehung hinter sich und tut eben, was man von ihr verlangt. Als Tochter. Als Ehefrau. Als Mutter.

Die zwei älteren Personen in ihrem Schlepptau scheinen zur Familie zu zählen. Die Eltern vermutlich. Oder die Schwiegereltern. Leute, vor denen sie sich beweisen muss. Der Mann hat ein kantiges Gesicht und einen festen Blick, die Frau eine kerzengerade Haltung und zusammengekniffene Lippen. Ich brauche nicht viel Fantasie, um mir auszumalen, welche Jugend die junge Mutter hatte. Vermutlich hat sie der Alte mehr als einmal mit dem Riemen verdroschen, wenn sie nicht parierte. Und Mutter hat sie pflichtbewusst bei im verpetzt, wenn immer sie etwas angestellt hat. Mädchen, die so aufwachsen, sind am Ende entweder kleinlaute Mäuse, die sich unter ihrem Ehemann ducken. Oder sie stecken voller Pflichterfüllung und wollen alles richtig machen. Oder auch beides.

Die Tochter war übrigens die Einzige in ihrem Alter, die ihr Stück flüssig und fehlerfrei spielte. Vermutlich hatte sie tagelang üben müssen, bis alles perfekt saß. Und sie wird anschließend eine Belohnung bekommen.

Ebenfalls ins Auge gestochen ist mir eine weitere Frau. Sie ist mit schwarzer Hose und weißer Bluse recht schlicht aber durchaus geschmackvoll gekleidet. Nur der Kaugummi, der ihren Unterkiefer ständig in Bewegung versetzt, will nicht recht zum Erscheinungsbild passen. Seitdem sie ihren Platz eingenommen hatte, ist sie abwechselnd mit ihrem Handy und ihrem Tablet beschäftigt. Eine von der Sorte, die unzählige Freundinnen haben und ständig mit ihnen kommunizieren müssen. Später wird sie das spiel ihrer Tochter mit dem Smartphone aufzeichnen und vermutlich per WhatsApp gleich in die Runde schicken.

Auch sie ist ohne Mann da. Sie ist ganz sich selbst und scheint das Geschehen um sie herum überhaupt nicht wahrzunehmen. Ihre Tochter scheint recht selbstständig zu sein. Zumindest nimmt sie kaum Kontakt mit ihrer Mutter auf, spielt leidlich fehlerfrei ihr Programm ab und setzt sich dann wieder hin, als wäre das Ganze für sie nur Routine.

Das Kaugummigekaue geht mir auf den Nerv. Wenn die eine zu viel Dresche bezogen hat, hat diese vermutlich noch nie einen Klaps abbekommen. Und offensichtlich fehlt ihr auch der Mann, der ihr klar macht, wie man sich benimmt und wie nicht. Weiber wie diese laufen mit einem ständigen ist-mir-egal-Gefühl durchs Leben, wissen alles besser, haben an allem etwas auszusetzen und sind eigentlich unerträglich. Ich hoffe für ihren Mann, dass sie zumindest ein guter Fick ist. Und ich würde ihn gerne wissen lassen, dass so ein fester Arsch wie ihre geradezu dafür geschaffen ist, eine harte, flache Männerhand zu spüren. Sie würde ihm vermutlich eine lautstarke Szene machen, aber ihn niemals verlassen. Frauen von dieser Sorte brauchen vor allem einen Mann mit gutem Einkommen, um das Leben zu führen, dass sie sich allein nie finanzieren könnten. Und dafür nehmen sie einiges in Kauf.

Gegen Ende des Konzerts kommen die älteren Schüler dran. In diesem Fall sind es ausschließlich Schülerinnen. Ich kenne sie alle schon aus einer Zeit, als sie noch Kinder waren und ich finde es äußerst interessant, ihre Fortschritte zu beobachten. Gerade eben sitzt ein gertenschlankes Ding am Klavier. Ich habe noch ihr erstes abgehackt geklimpertes Kinderlied in Erinnerung. Jetzt spielt sie ein Stück von Edvard Grieg und es ist bewundernswert, wie ihre langgliedrigen Finger über die Tasten springen.

Ihre Eltern kommen aus Tschechien. Das ist das Land, in dem Kinder heute noch ganz selbstverständlich mit dem Stock erzogen werden. Ihre Mutter ist eine resolute Mittvierzigerin und ich kann mir gut vorstellen, dass zu Hause das Stöckchen immer parat lag, wenn es hieß, Klavier zu üben, bis aus den Misstönen Melodien geworden sind. Sie war immer etwas hölzern und ungelenk. Besonders als sie auffallend schnell in die Höhe schoss und die ersten weiblichen Attribute entwickelte, schien sie sich in ihrem Körper nicht wirklich wohl zu fühlen.

Heute trägt sie einen fließenden Rock in Kombination mit einem weißen T-Shirt mit Pailletten. Ihre Hüften haben sich im Gegensatz zu früher spürbar geweitet und ihr Po hat angenehm runde Formen angenommen. Selbst ihre Titten haben sich zu nennenswerter Größe entwickelt. Dennoch ist sie irgendwie ruhig und in sich gekehrt geblieben. So wie Mädchen eben sind, deren Selbstbewusstsein auf der Strecke geblieben ist, weil sie in einem Klima aufgewachsen sind, in dem vor allem Fleiß und Gehorsam gefordert wurde.

Ich frage mich, ob sie auch heute noch den Rohrstock zu spüren bekommt, wenn sie ihr Programm nicht fehlerfrei heruntergespielt hat. Es ist eben nicht leicht, Tochter einer ehrgeizigen Mutter zu sein und ständig das Beste geben zu müssen.

Die Lehrerin ist übrigens auch nicht zu verachten. Klar ist sie nicht mehr die Jüngste. Aber sie legt wert auf ein elegantes Äußeres und sie hat eine Figur, die sie in ihrer Altersgruppe zur Ausnahmeerscheinung macht. Heute trägt sie ein rotes Kleid, das perfekt den Konturen ihres Körpers folgt. Eine dezente Halskette mit Swarowski-Stein ist der einzige Schmuck, den sie dazu angelegt hat und ich weiß, dass so mancher der anwesenden Väter hin und wieder diskrete Blicke in ihre Richtung wirft.

Als das Konzert zu Ende ist und alle Schüler samt Anhang den Saal verlassen haben, lege ich meinen Arm um sie. Wir genehmigen uns einen leichten Lunch im Restaurant nebenan und fahren dann auf direktem Weg nach Hause.

Sonntag Nachmittag ist unsere Zeit und besonders an einem regnerischen Tag wie diesem liegt der Gedanke nahe, sich einfach wieder ins Bett zurückzuziehen, das noch in genau demselben Zustand ist, in dem es morgens verlassen wurde. Sie ist nackt. Ich bin nackt. Wir spüren unsere Körper. Meine Hände gleiten über die runden Wölbungen ihres Hinterns. Ihre Beine öffnen sich. Ihre Augen sind geschlossen. Ihr gleichmäßiger Atem drückt entspannte Zufriedenheit aus.

Sie ist durchaus eine selbstständige Frau. Eine von denen, die ihren Traum zum Beruf gemacht hat, denn in ihrem Leben gibt es nicht viel, das ihr so viel bedeutet wie Musik. Sie lebt für die Musik und geht ganz darin auf. Ihre Schüler mögen sie, denn sie hat eine liebenswerte Art, der man sich nicht entziehen kann. Dabei ist sie ganz Frau und will auch wie eine Frau behandelt werden. Sie ist ausgeprägt sensibel und damit besonders verletzlich. Also braucht sie einen Mann, der sie beschützt und auf den sie sich verlassen kann.

Wir sind recht gegensätzlich und verstehen uns nicht immer. Doch wir ergänzen einander und beiden ist das nur allzu bewusst. Ich bin eher der gelassene Typ, den nichts so schnell erschüttern kann. Sie kann mit Stress überhaupt nicht umgehen und sehnt sich nach Harmonie und Geborgenheit. Eine Frau, die irgendwie nicht wirklich erwachsen geworden ist. Aber ein Weib, das sich als solches fühlt und als solches genommen werden will.

Manchmal ist sie ein guter Gesprächspartner, mit dem man sich niveauvoll unterhalten kann. Aber manchmal verhält sie sich auch wie ein bockiger Teenager, der für kein Argument zugänglich ist und einfach nur seinen Willen durchsetzen will. Das sind dann die Tage, die im Streit enden. Dann läuft sie nackt vor mir auf und ab und sagt Dinge, die sie besser nicht sagen sollte. Bis, ja bis der Punkt gekommen ist, an dem sie über meinen Knien landet und ich ihre festen runden Globen in ein feuriges Rot verwandle. Lediglich mit der flachen Hand. Aber heftig genug, um sie zum Schreien zu bringen. Bis sich ihre Lippen schließen und jede Pore ihres Körpers signalisiert, dass sie genommen, gefickt, geliebt werden will. Denn das Schönste am Streit ist immer die Versöhnung danach.

Vor so einem Konzert ist sie nicht ansprechbar. Danach kommt eine wohltuende Müdigkeit über sie und sie genießt es, gestreichelt, liebkost, geküsst zu werden. Ich weiß, dass sie dabei langsam aber sicher feucht wird. Und es ist absehbar, dass dass sich früher oder später mein Schwanz tief in ihr befindet, während leise Wessen der Lust ihren Körper erschüttern und der verregnete Nachmittag zum Höhepunkt der Woche wird.