Zwölf Sportlerinnen und ein Trainer

Ganz gleich, um welche Sportart es geht, wenn junge Mädchen im Spiel sind, gibt es meist auch einen Trainer, der sie zu Höchstleistungen antreibt. In der Leichtathletik hat der meist die Zustimmung der Eltern, die eigene Tochter auch mal „hart anzufassen“, wenn sie nicht pariert. Im Mannschaftssport gilt Sippenhaft und ein Spiel zu verlieren geht selten ohne Strafe ab.

Von Steffi Graf wusste man es. Alle anderen Sportlerinnen sind Dunkelziffer. Steffis Trainer war ihr Vater und der wollte auf Biegen und Brechen einen Tennisstar aus ihr machen. Ließ sie nach, setzte es Ohrfeigen. Hatte sie einen schlechten Tag, hieß es üben bis zum Umfallen. Hatte sie ein Match verloren, war eine Tracht Prügel angesagt. Das eine direkt auf dem Platz. Das andere zu Hause, wo es keine Zeugen gab.

So ergeht es vermutlich auch anderen Sportlerinnen, hinter denen ehrgeizige Eltern stecken, die etwas aus ihrer Tochter machen wollen. Denn beim Sport geht es um körperliche Herausforderung und was liegt da näher, als körperliche Fehlleistungen mit körperlich spürbaren Strafen zu ahnden?

Diese Regel galt auch im HSV Irgendwo, dessen wirklicher Name hier besser nicht genannt wird. Der Trainer war ein Mann, der die feste Überzeugung vertrat, dass man einen Haufen junger Hühner nur mit eiserner Disziplin zusammenhalten kann. Und er vertraute dabei  auf einen schmiegsamen Ledergürtel, der sich mit jedem Hieb wunderbar an weibliche Rundungen anpasste, um seine brennende Spur auf der Haut und vor allem im Gedächtnis zurückzulassen. Was könnte eine bessere Methode sein, um den Kampfgeist zu erzeugen, ohne den im Sport nun mal nichts geht?

Der Riemen lag demonstrativ und für jeden Besucher gut sichtbar im Büro des Trainers. Er war breiter als ein normaler Hosengürtel und gut einen Meter lang. Für denjenigen, der seine Funktion zu deuten wusste, war er äußerst beeindruckend. Und er war schön schmiegsam, denn er wurde von seinem Besitzer sorgfältig gepflegt und regelmäßig gefettet. Rief er eines der Mädchen in sein Büro, um ihr eine Standpauke zu halten, dann ging dies selten ab, ohne dass das die Betreffende mit unübersehbaren Striemen am Körper den Raum verließ. Ein Umstand, den jede in der Mannschaft kannte und der dennoch niemals nach außen dringen würde. Weil jede wusste, dass eine siegreiche Mannschaft zusammenhalten musste.

Es war also gut für die Moral der Mannschaft, wenn jede einzelne Spielerin Angst davor hatte, den gefürchteten Lederriemen zu spüren. Es förderte die Disziplin. Es stärkte den Willen, zu siegen. Es war das Geheimnis des Erfolgs, auch wenn niemand sich getraute, es auszusprechen. Denn ihr Trainer war wie ein Vater für die Mädchen. Er war derjenige, der sie mit einer Mischung aus Angst, Disziplin und Chorgeist zum Sieg führen würde. Und als Vater hatte er das Recht, diejenigen zu bestrafen, die nicht ihr Bestes gaben.

Der Erfolg gab ihm Recht. Doch Siege ließen sich nicht erzwingen, denn auch die gegnerische Mannschaft hat Chorgeist und gab ihr Bestes. Also blieb es nicht aus, dass der HSV Irgendwo auch das eine oder andere Spiel verlor und die Mädchen mit gesenktem Kopf das Spielfeld verließen, während die Sieger gefeiert wurden. 

Dann waren sie traurig, denn niemand stand gerne als Verlierer da. Sie hatten Tränen in den Augen, denn sie wussten, dass sie enttäuscht hatten und nicht gut genug gewesen waren. Sie zitterten insgeheim, denn ihr Trainer würde sie spüren lassen, dass sie versagt hatten. Er würde ihnen zeigen, dass es unter seiner Führung und Herrschaft nur zwei Alternativen gab: Siegen und gelobt zu werden oder verlieren und bestraft zu werden. Erst alle zusammen und dann eine nach der anderen.

Wenn der Siegeswillen nachließ, brachte er den Lederriemen ins Spiel. Er hielt ihn lässig und stumm drohend in der Hand, während er das Team trainierte und unerbittlich zu Höchstleistungen antrieb. Manchmal pickte er sich eine heraus, um ein Exempel zu statuieren. Dann holte er mit dem Riemen aus und schlug zu. Bei Training. Bei der Vorbereitung auf das nächste Spiel. Bei der mentalen Vorbereitung auf den Sieg. Dann kreischte die Betroffene auf, während ein roter Striemen auf ihrem nackten Schenkel aufflammte.  Dann war er der alte Lehrmeister, der seinen Schülerinnen mit auf den Weg gab, was sie fürs Leben lernen sollten. Denn es ist überall dasselbe: Der Gewinner wird mit Ruhm überschüttet, der Verlierer wird bestraft.

Er wartete, bis sie sich alle ausgezogen hatten und unter der Dusche standen. Dann nahm er den Lederriemen zur Hand und wenig später stand er unter der Tür des Duschraums. Es war ein einziger, großer Raum, der keinerlei Privatsphäre bot. Normalerweise scherzten und lachten die Mädchen hier ausgelassen, während sie sich den Schweiß des Spiels vom Körper wuschen und nach der erbitterten Anstrengung die Wärme des Wasserstrahls genossen. Sie waren guter Laune und bespritzten sich kreischend wie kleine Kinder. Heue hingegen herrschte Stille im Raum und ein Dutzend junger, nackter Körper stand stumm unter den Duschen, während sich der Raum mit Dampf füllte.

Der Trainer schritt die lange Reihe der Duschen ab, die alle entlang der Außenmauern des gefliesten Raumes montiert waren. Er benutze viele Worte, um seiner Enttäuschung Ausdruck zu verleihen, während sich seine Spielerinnen in ihrer Nacktheit alles andere als wohlfühlten. Dann wiederholte er seine Runde. Seine Stimme war deutlich schärfer und mit jeder verurteilenden Aussage holte er aus und schlug zu. Er achtete darauf, dass jede einzelne mehrmals das Ziel des bissigen Leders wurde. Er nahm mit Befriedigung das satte Klatschen des schmiegsamen Riemens auf nackter, nasser Haut wahr. Er hörte das schrille Aufkreischen der Getroffenen. Er sah die roten Striemen auf straffen Schenkeln und Hinterbacken, die sich dabei bildeten und sein Ärger wurde nach und nach von einem Gefühl der Befriedigung abgelöst.

Sie verdienten es, bestraft zu werden. Er hatte sie wochenlang trainiert und auf Sieg getrimmt, aber sie hatten versagt. Sie hatten nicht ihr Bestes gegeben und waren einfach nicht gut genug gewesen, um die gegnerische Mannschaft zu schlagen. Eigentlich verdiente es jede von ihnen, gefesselt und ausgepeitscht zu werden. Aber das ging hier in den Duschräumen des Stadions, natürlich nicht.

Deshalb war das nur ein erster Vorgeschmack. Denn er würde dafür sorgen, dass sich so eine Blamage nie wiederholte. Nicht, solange er ihr Trainer war.

Es war zwar ein verlorenes Spiel, aber noch war nicht alles verloren und es bestanden durchaus noch Chancen, als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Der Trainer ließ ihnen daher keine Zeit und setzte schon am Montag das Training für das nächste Spiel an. Und er versprach ihnen nicht nur, dass es das härteste Training sein würde, das sie jemals erlebt hatten. Er kündigte auch an, dass er sich jede von ihnen einzeln vorknöpfen würde.

Genau das tat er dann auch. Er musste nicht dabei sein, während sich die Gruppe aufwärmte und für das Training bereitmachte. Also nutze er die Zeit, um sich an jedem Trainingstag eines der Mädchen herauszugreifen und sich in der Abgeschiedenheit seines Büros gründlich mit ihr zu beschäftigen. Er hatte während des verlorenen Spiels genau aufgepasst und jede von ihnen genau beobachtet. Er hatte sich eingeprägt, welche Fehler sie gemacht hatte, und genau die waren der Inhalt eines eingehenden Gesprächs zwischen Trainer und Spielerin. Doch nicht nur das. Als die Unzulänglichkeiten geklärt waren, forderte er sie auf, aufzustehen und ihr Trikot auszuziehen. Dann wurde sie angewiesen, sich über einen der Ledersessel in seinem Trainerbüro zu beugen und bezog ein gutes Dutzend scharf durchgezogener Hiebe auf den sportlich festen Arsch,  die ihr eine Lehre sein sollten.

An jedem Trainingstag war eine von ihnen dran. Jeden Tag nahm er sich einen anderen Mädchenhintern vor, bis die gesamte Mannschaft den Ernst der Lage erkannt hatte. Er wusste, dass er das leuchtende Vorbild für diese jungen Gänse war, die ihren ganzen Ehrgeiz daransetzten, ihrem Trainer zu gefallen und den Sieg einzufahren, für den sie angetreten waren. Manche waren regelrecht verliebt in ihn. Die meisten sahen in ihm so etwas wie einen Vater, der nur ihr Bestes wollte und natürlich das Recht dazu hatte, jede einzelne von ihnen zu bestrafen, wie man eben ein Mädchen eben bestraft, das Vaters Erwartungen nicht erfüllt hat.

In anderen Disziplinen beginnt man übrigens mit der Ausbildung aussichtsreicher Kandidatinnen bereits im Kindesalter, um die gewünschten körperlichen Fähigkeiten herauszubilden. In einer Dokumentation chinesischer Balletttänzerinnen war zum Beispiel zu sehen, wie der Ballettmeister mit dem hölzernen Paddel in der Hand neben seiner Schülerin steht, um ihre Übungen zu überwachen, die er ihr aufgetragen hat. Schon ein Fehler genügte, um das harte Holz auf ihren kleinen Hintern eintreffen zu lassen, bis es die Übung gemeistert hatte. Chinesische Eltern sind mächtig stolz darauf, wenn ihre Tochter zum erlesenen Kreis der Mädchen zählt, die eines Tages im chinesischen Staatsballett auftreten werden. Ein paar kräftige Schläge auf den Po sind nur ein geringer Preis dafür, um diesen Stolz zu befriedigen.