Generation Z: Die Generation, die nie erzogen wurde

Eine Generation, die nie gefordert wurde, kommt jetzt in die Arbeitswelt. Sie wurden von hysterischen Müttern zur Schule gefahren, damit sie auch wirklich sicher ankommen. Sie haben akademische Titel, sind aber kaum in der Lage, zwei fehlerfreie Sätze zu schreiben. Sie können weniger als jede Generation vor ihnen, haben aber die höchsten Ansprüche.

Diese Generation gibt es nur in der westlichen Welt. Während im asiatischen Raum weiterhin Disziplin und Leistung zählen, ist die Jugend in Berlin, Frankfurt und München im Überfluss groß geworden und wuchs im Bewusstsein auf, dass ihnen alles zusteht, ohne dass sie sich um irgendetwas bemühen müssen.

Es ist die Generation der Einzelkinder. Sie waren Vaters Stolz und Mutters Liebling. Sie sind nie ohne Smartphone zu sehen und tragen überteuerte Markenklamotten, die gerade angesagt sind. Ihnen wurde nie ein Wunsch abgeschlagen und sie haben nie das Wort „nein“ gehört. Sie wurden gewaltfrei erzogen und können sich gar nicht vorstellen, dass in den Schulen früher der Rohrstock herrschte. Ihre Mütter würden nie die Hand erheben und ihre Väter wissen nicht, wofür früher ein Hosengürtel benutzt wurde.

Bei Quora flackert immer wieder eine Diskussion über die „richtige“ Erziehung auf. Da wird dann ganz aufgeregt von psychischen Schäden geredet, wenn sich ein Kind eine Ohrfeige einfängt. Kinder, die sogar auf eine richtige Tracht Prügel zurückblicken, erleiden dabei angeblich ein Trauma, das nur ein Psychologe wieder beseitigen kann.

Vor allem amerikanische Diskussionsteilnehmer zeigen sich hysterisch. Ganz besonders, wenn es sich um Frauen handelt. Ein Vater, der seiner Tochter den Arsch versohlt, ist natürlich ein verkappter Kinderschänder, der noch ganz andere Dinge mit ihr tun würde, wenn er könnte. Eine Mutter, die auf die erzieherische Wirkung der guten alten Haarbürste schwört, trifft auf einen Sturm der Entrüstung, der bis hin zur Androhung rechtlicher Konsequenzen reicht.

Als eine in Kalifornien lebende Koreanerin in der Runde auftauchte und meinte, es sei für sie völlig normal, von ihrem Ehemann gezüchtigt zu werden, wenn sie etwas getan hatte, das ihr verboten war, traf sie erst auf eine Welle von Mitleid und man rat ihr, nächstes Mal die Polizei zu rufen und den Mann hinter Gitter zu bringen. Als sie dann meinte „Nein, ich liebe meinen Mann und es ist meine Pflicht als Frau, ihm gehorsam zu sein“, war plötzlich von unterentwickelten Ländern die Rede, in denen die Frauen noch wie Sklavinnen behandelt wurden. Da half dann auch das Argument nicht, dass Ehescheidungen in Korea noch immer die Ausnahme sind, während ein Jawort in Amerika eigentlich keine große Bedeutung habe.

Klar, Amerika ist der Nebel der Welt und für Amerikaner ist alles, was in der übrigen Welt passiert entweder unbekannt oder irgendwie abartig. Mein Hinweis, dass die Prügelstrafe zu Hause und in den Schulen in gut zwei Dritteln aller Länder noch heute so praktiziert wird, wie schon vor zweihundert Jahren, stieß unter auf eine Mischung von Unglauben und Entrüstung.

Aber zurück zur Generation Z, die es ja in unterschiedlichen Ausprägungen in vielen Teilen der westlichen Welt gibt:

Eigentlich sollten ja sowohl die Schule als auch die Erziehung zu Hause das Ziel haben, junge Menschen auf die Realitäten des Lebens vorzubereiten. Doch seitdem das Schulsystem hier im Land zu einem Experimentierfeld für die unterschiedlichsten sozialistischen Experimente geworden ist, hat es eine entscheidende Umkehr gegeben. Prüfungen werden generell kritisch gesehen und die, die es noch gibt, wurden im Laufe der Jahrzehnte so abgeschwächt, dass man schon ein ziemlicher Trottel sein muss, um sich nicht erfolgreich durch die Multiple-Choice-Fragen zu hangeln. Wichtig ist schließlich nicht, die Spreu vom Weizen zu trennen, die Fleißigen von den Faulen und die Intelligenten von den Dummköpfen. Wichtig ist vor allem, die weniger begabten Schüler zu unterstützen und die Unterschiede zu den Begabten möglichst klein zu halten.

Früher wurde eine Tochter, die eine fünf nach Hause gebracht hat, gleich mal auf ihr Zimmer geschickt und bekam bis zur nächsten und hoffentlich besseren Note Hausarrest. Abends erfuhr ihr Vater von dem, was allgemein als „Faulheit“ interpretiert wurde, und sie bekam erst einmal eine ordentliche Tracht Prügel. Heute rennt die Mutter entrüstet zum Lehrer und beschwert sich darüber, dass ihre hochbegabte Tochter nicht richtig gefördert worden sei. Sie verlangt, den unfähigen Lehrer aus dem Schuldienst zu werfen und die Note rückgängig zu machen.

Die Tochter merkt sich das natürlich und sie lernt dabei nur eines: Ich kann zwar nichts, aber ich bin hübsch und werde schon deshalb später erfolgreiche sein. Und wenn nicht, sind die Anderen schuld daran, denn ich bin schließlich die Königin und die ganze Welt hat sich gefälligst um mich zu drehen.

Eine chinesische, koreanische oder japanische Schülerin hätte ganz selbstverständlich von ihrem Vater das Paddel, den Rohrstock oder den Riemen zu spüren bekommen. Und sie hätte sich gleich danach auf ihren verstriemten Hintern gesetzt, um alles zu tun, damit sie so eine Demütigung nie wieder erfahren muss.

Schläge sind zwar nicht das einzige Erziehungsmittel. Aber bei einem Kind sind sie das einzige Mittel, das wirklich Wirkung zeigt. Und ein Teenager schämt sich nicht nur abgrundtief, wenn es heißt, den Rock auszuziehen und das Höschen abzustreifen, um sich Vater so zu zeigen, wie es ein Mädchen eigentlich nie tun sollte. Ein Mädchen in diesem Alter wird danach alles, aber auch wirklich alles tun, damit Vater nie wieder Gelegenheit erhält, ihre Weiblichkeit zu sehen, während sie unter seine Hieben zuckt. Und ein Mädchen, das schlicht und einfach dumm ist, wird eben damit leben müssen, dass es öfter mal nackt gemacht wird, um bestraft zu werden.

Denn in Asien ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass ein Mädchen nackt zu sein hat, wenn eine Bestrafung angesagt ist.