Wenn das Recht keine Bedeutung hat
Die Freiheit des Einzelnen ist entweder das Ergebnis von Macht, Einfluss und Wohlstand. Oder sie ist das Produkt einer zivilisierten Gesellschaft, in der Rechte und Gesetze einen hohen Stellenwert besitzen. Denn Gewalt und Missbrauch scheinen zur Natur des Menschen zu gehören und gewinnen sofort die Oberhand, wenn es keinen Staat mehr gibt, der die einen davor schützt und die anderen daran hindert.
Das wird immer wieder deutlich, wenn es zu Ausnahmezuständen kommt und kein Staat mehr da ist, der für Recht und Ordnung sorgen kann. Im Krieg zum Beispiel, wenn Menschenleben nichts mehr wert sind und der Lauf der Gewehre die Macht bestimmt. Dann zeigt so mancher anständige Bürger sein anderes Gesicht und nimmt sich, wovon er sonst nur träumen kann. Die junge Frau, die man zum Freiwild erklärt hat, weil die falsche Sprache spricht, zur falschen Religion, Rasse oder Volksgruppe gehört. Oder ganz einfach weil sie Frau ist und im Krieg dazu gehört, was in Friedenszeiten als Vergewaltigung verfolgt wird.
Denn solange es Kriege gibt, war die Frau die beliebteste Kriegsbeute. Zumindest wenn sie jung und attraktiv war. Schon die Bibel berichtet von den Kriegszügen des Volkes Gottes, bei dem die Männer vollständig dahingeschlachtet wurden, während man die Mädchen und jungen Frauen verschonte und als Sklavinnen mit nach Hause nahm. Daran hat sich nie wirklich etwas geändert und die arabischen Schlächter der ISIS sind nicht die Einzigen, die Frauen als Beute betrachten und schon Zwölfjährigen klar machen, dass sie nur auf der Erde sind, um ihrem Besitzer zu dienen und seine Lust zu befriedigen.
Auch in Diktaturen zählt das Recht des Einzelnen nur wenig und das der Frau noch weniger. Hier werden Recht und Gesetz vom Wohlwollen der Mächtigen bestimmt und ein Körper der Begehren weckt, wird entweder zum Besitz desjenigen, der Gefallen daran gefunden hat. Oder er wird zu einem wertvollen Gut, aus dem sich Kapital schlagen lässt. Denn luxuriöse Villen werden von bewaffneten Wächtern bewacht und was drinnen vorgeht, bestimmt allein der, der Macht und Einfluss besitzt.
Dasselbe trifft auch auf all diejenigen Länder zu, in denen die Armut groß und die Verzweiflung der Menschen entsprechend hoch ist. Da wird es schnell zur Regel, dass Arbeiterinnen zu Sklavinnen werden, die nicht nur ihrer flinken Hände, sondern auch ihres begehrenswerten Körpers wegen geschätzt werden. Die junge Frau aus Rumänien zum Beispiel die auf sizilianischen Gemüsefarmen Tomaten pflückt. Oder das Indio-Mädchen mit ihren verführerisch langen Haaren, das nicht anders kann, als ihrem Aufseher zu Willen zu sein und sich in die Scheune führen zu lassen.
Doch oft gernügt es schon, wenn die Macht nur dardurch entsteht, dass das Auge des Gesetzes weit weg ist und niemand da ist, um dem Recht Geltung zu verschafffen. Dann verfährt der Bauer mit seiner Frau, wie es ihm beliebt und ihr Körper wired zu seinem Besitz, ganz gleich, was irgend ein Gesetz dazu sagt. Denn wer ein Weib wirklich sein eigen nennen und beherrschen will, muss sich nur einen Ort suchen, an dem es keine Zeugen gibt. An dem er sie seinem Willen ausgeliefert ist und sich seinen Wünschen zu fügen hat, ganz gleich wonach es ihm gelüstet. Denn hier draußen auf dem Land ist er der Herr und sie hat zu gehorchen. Und es gibt niemanden, der Zeuge seines Zorns wird. Niemand, der die Striemen sieht, die sein Gürtel auf ihren Körper gezeichnet hat. Niemand, der ihr Flehen und Schreien hört. Und vermutlich auch niemand, der sich dafür interessiert. Denn wenn es darauf ankommt, halten Männer zusammen und keiner hat ein Problem damit, wenn einer von ihnen das tut, was sein angeborenes Recht ist. Und dazu gehört, dass er seinem Weib gelegentlich zeigt, wo sein Platz ist.
Nicht zu vergessen den Aspekt unserer Gesellschaft, für den man den Begriff White Slavery gefunden hat. Zwangsprostitution und Frauenhandel werden zwar öffentlich heftig veruteilt. Doch sie finden ganz selbstverdtändlich mitten in unserer Geserllschaft statt. Ohne dass sich jemand dafür interessiert. Und ohne die Staaten wirklich Interesse daran zeigen, daran wirklich etwas zu ändern. Weshalb auch? Schließĺich beruht dieses Geschäft auf einer breiten Männerwelt, die die nicht enden wollende Versorgung mit frischem Fleisch aus dem Osten zu schätzen weiß. Sie erfreuen sich der billigen jungen Mädchen, die sich willig geben und gehorsam tun, was von ihnen erwartet wird. Dass es sich hier um Sklavinnen handelt, die hinter unsichtbaren Gittern leben, nimmt niemand wahr. Und dass jede von ihnen regelmäßig Prügel bezieht, um ihre Demut zu erhalten, will niemand wissen.
Denn irgendwo ganz tief im Inneren der männlichen Seele steckt wohl ein Instinkt aus weit entfernter Vergangenheit, der nie seine Bedeutung verloren hat. Die Überzeugung, dass eine Frau einem Mann nie ebenbürtig ist, es nie wirklich war und es auch niemals sein wird. Das Bewusstsein, dass das Weib eigentlich sein persönlicher Besitz sein sollte und dazu bestimmt ist, seinem Willen unterworfen zu werden. Wobei es durchaus feingeistigen Exemplare unter den Männern gibt, die vor allem Verantwortung gegenüber dem Weib empfinden und tief sitzende Beschützerinstinkte gegenüber jedem weiblichen Wesen spüren. Doch es sind vor allem die einfachen Gemnüter, die das Bild zwischen den Geschlechtern prägen. Männer, die sich einfach nehmen, was sich ihnen bietet und sich unterwerfen as sich ihnen nicht widersetzen kann. Solche, die am liebsten den Stock zur Hand nehmen würden, wenn sie nicht pariert und es dort auch tun, wo es kein Gesetz dagegen gibt. Und jene, für die ein Weib lediglich Beute ist, die zum Besitz gemacht werden will, um das Ego zu befriedigen und die Triebe auszuleben.