Kurze Leine für eine läufige Hündin
Sie ist hübsch und sie weiß es. Eine Frau, die Männerblicke anzieht. Und die nicht viel tun muss, um im Mittelpunkt zu stehen. Sie genießt es, begehrt zu werden. Und sie ist hungrig nach Leben, nach Erlebnissen, nach immer neuen Abenteuern. Eine wie sie ist frei wie ein Vogel, der von Ast zu Ast flattert und es nirgends lange aushält. Sie hat sich noch nie richtig verliebt, aber schon viele Betten gesehen. Bis er kam. Der Mann, der sie zu nehmen wusste. Einer, der von ihr Besitz ergriff und der sie an die Kandare nahm.
Er hatte sie lange Zeit beobachtet und sie wusste, dass ihm gefiel, was er sah. Doch im Gegensatz zu all den anderen war er nicht näher gekommen. Er hatte nicht scheinbar zufällig ihre Nähe gesucht, um Nettigkeiten auszutauschen und ihr Komplimente zu machen. Kurzum: er hatte nicht um ihre Gunst gebuhlt. Er hatte schlicht und einfach gewartet, bis sie selbst die Initiative ergriff.
Sie weiß nicht, weshalb sie es tat. Weshalb sie schließlich die Gruppe verlassen hatte, in der sie sich aufgehoben fühlte. Weshalb sie Kontakt zu diesem Fremden gesucht hatte, der zwar Interesse an ihr signalisierte, aber sich offensichtlich nicht auf das übliche Ritual einlassen wollte. Doch da war etwas, das sie faszinierte. Etwas, dem sie nicht widerstehen konnte. Ein Impuls, der ihren Kopf übernahm und ihren Körper in seine Richtung steuerte.
Er war kein Jüngling wie die anderen. Kein Student von der Uni, der ein weiteres Abenteuer suchte. Keiner von der Sorte, der sie den ganzen Abend mit den Augen auszog und sie so schnell wie möglich ficken wollte. Und sie spürte, dass er keine der üblichen Liebschaften werden würde, die so schnell zu Ende waren, wie sie begonnen hatten.
Er hatte sie lange fixiert, keine Frage. Und er hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass sie ihm zusagte. Sie unter all den anderen Studentinnen, von denen sie umgeben war. Doch er gab ihr keinen Grund, sich geschmeichelt zu fühlen. Er fragte, was sie trinken wolle und wies ihr den Platz neben sich an der Theke zu. Keine Komplimente. Kein Smalltalk. Nichts.
Sie wusste nicht viel von ihm, als sie ihm später folgte. Dafür wusste er so ziemlich alles über sie. Denn er war derjenige gewesen, der die Fragen stellte, und sie hatte seine Gesellschaft damit verbracht, ihm zu antworten. Bis nur noch wenige Leute in der Lounge waren und der entscheidende Augenblick näher rückte. Sie wusste nicht, wie viele Drinks sie gehabt hatte, als er dem Barmann ein Zeichen gab und wortlos paar Geldscheine überreichte. Dafür hatte er kaum etwas getrunken. Wenigstens kam ihr das so vor.
„Ich hab einen Wagen in der Nähe. Fahren wir zu mir.“
Es war keine Frage, keine Aufforderung, kein Vorschlag. Es war eine Feststellung. Ihre Clique war schon längst weitergezogen. Also folgte sie ihm, ohne darüber nachzudenken. Er war ein gutes Stück älter als sie. Ein Mann, der mit festen Füßen im Leben stand. Der erste richtige Mann in ihrem Leben. Einer, zu dem sie aufblickte und vor dem sie Achtung hatte.
Seine Wohnung war beeindruckend. Spärlich möbliert, aber geschmackvoll eingerichtet. Kein Vergleich zu der billigen Studentenbude, in der sie normalerweise die Kerle abschleppte, die scharf auf sie waren.
Er holte Champagner aus dem Kühlschrank und sie stießen an. Es war das erste Mal, dass er sie berührte. Nur sanft an der Schulter, aber immerhin. Sie fühlte sich deplatziert in seinem Zuhause, irgendwie schäbig in ihrer einfachen Jeans und dem strassbesetzten T-Shirt. Aber er irgendwie hatte sie das Gefühl, hierher zu gehören. Sie war ihm gefolgt und jetzt war sie in seiner Hand. So war das im Leben. Hatte eine Frau erst einmal Zustimmung gezeigt, war sie fällig. Sie wusste, worauf sie sich eingelassen hatte und es war klar, was passieren würde. Ganz gleich, ob auf der Matratze in ihrer Bude oder in einem richtigen Bett. Und das hatte er, da war sie sich ganz sicher.
Er nahm ihr das Glas ab und ging zur Küche. Als er zurück kam, stand sie vor seiner CD-Sammlung und las Namen, von denen sie noch nie gehört hatte. „Alles alte Jazz-Klassiker,“ meinte er und trat hinter sie. Sie spürte die Wärme seines Körpers. Seine Rechte schob ihr Haar beiseite und sie spürte seine Lippen auf ihrem Halsansatz. Seine Hände erkundeten ihren Körper, ertasteten den Ansatz ihrer Brüste, fuhren ihre Taille entlang und schlossen sich um ihren Bauch. Er drehte sie zu sich herum und ihre Lippen trafen sich zu einem einvernehmlichen Kuss. Es war ein langer Kuss, ein gieriger Kuss, der keinen Zweifel daran ließ, dass er sie begehrte. Seine Arme waren um ihren Körper geschlungen, während er sie fest an sich drückte. Irgendwann lösten sie sich, wanderten nach unten und ergriffen Besitz von ihren Pobacken. Sie spürte, wie sie hochgehoben wurde und klammerte sich mit beiden Beinen um seinen Körper.
Sie wusste, dass sie feucht war und er wusste es auch.
Er ließ sie los und der Boden hatte sie wieder. „Geh ins Bad,“ sagte er nur und sie tat, was er von ihr verlangte. Sie zog sich aus, gab die zahlreichen Drinks des Abends von sich und ging unter die Dusche. Er sollte sie frisch und wohlriechend genießen und sie suchte sich unter den zahlreichen Tuben diejenige aus, die wohl für Frauen gedacht war. Sie war also nicht die Erste, die er zu sich eingeladen hatte.
Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, war er nirgends zu sehen. Sie hatte sich einen weißen Bademantel übergeworfen, den sie im Bad gefunden hatte, und ging auf Entdeckungsreise. Es war eine große Wohnung, stellte sie fest. Und es gab noch ein zweites Bad, denn von irgendwo her war rauschendes Wasser zu hören. Sie fand das Schlafzimmer und sah, dass alles bereit für sie war. Das Bett war aufgeschlagen und der Rest des Champagners stand bereit. Das würde kein Fick der üblichen Art werden. Hier hatte sie zum ersten Mal das Gefühl verführt zu werden.
Sie spürte seine Hände auf ihren Schultern. Sie ließ es geschehen, dass er ihr den Bademantel abstreifte, senkte die Augen, während er langsam um sie herum schritt und sie von allen Seiten begutachtete. „Du bist hübsch,“ sagte er nur, nahm sie an der Hand und führte sie zum Bett. Sie waren beide nackt und sie konnte sehen, dass sein Schwanz bereits auf sie reagierte.
Er setzte sich auf die Bettkante und öffnete die Beine. Er brauchte keine Worte, um ihr zu sagen, was er von ihr verlangte. Sie zögerte. Einem fremden Mann am Schwanz zu lutschen war eigentlich nicht ihre Vorliebe. Sie ging auf die Knie, aber sie begann nicht mit dem, was er von ihr erwartete, sondern sah ihn an. Langsam schüttelte sie den Kopf.
„Du wirst jetzt tun, was ich von dir erwarte. Wenn du nicht gehorchst, werde ich dich bestrafen, wie man ungehorsame Mädchen bestraft.“ Er hatte ganz ruhig zu ihr gesprochen. Doch seine Worte waren die Worte eines Mannes, der keinen Widerspruch duldete.
„Ich verstehe nicht...“ Ungehorsam? Bestrafen? Was hatte sie da gerade gehört?
„Du verstehst sehr wohl, meine Liebe.“
Sie erstarrte und spürte, wie sich Widerstand in ihr formte. Für einen Augenblick dachte sie darüber nach, ob sie einfach aufstehen und gehen sollte. Es war Wochenende und wie an jedem Wochenende hatte sie sich sauber rasiert und war bereit für alles. Aber dieser Befehlston missfiel ihr definitiv. Normalerweise war sie es, die die Spielregeln bestimmte. Sie machte die Kerle an und ließ sich so ficken, wie sie es gerne hatte. Und sie entschied darüber, ob einer danach besser wieder ging, oder bis zum Frühstück bleiben durfte. Meist hatte sie nach einer Nacht genug. Hin und wieder wurde eine kleine Freundschaft draus. Selten dauerte es länger als ein paar Wochen.
Sie hatte einen Augenblick zu lange gezögert. Er packte sie derb am Oberarm, zerrte sie über seinen Schoß und hielt sie mit der Linken eisern im Griff, während er mit der Rechten ausholte und ihr ein Dutzend klatschende Schläge verpasste. Sie strampelte und schrie, aber sie hatte keine Chance, sich aus seiner Umklammerung zu lösen.
Als er sie losließ, rappelte sie sich befreit auf. Ihr Atem ging schwer und beide Hände klammerten sich um ihre Pobacken, die wie Feuer brannten und eine befremdliche Hitze ausstrahlten. Sie tänzelte in gekrümmter Haltung auf der Stelle, während er seine Position veränderte, auf das Bett rutschte und sie mit unvermindert aufgerichtetem Penis ansah.
„Komm zu mir, oder brauchst du noch eine Ermunterung?“
Wieder war da dieser Fluchtimpuls. Doch es war auch eine Veränderung in ihr vorgegangen. Ihre ganze Körpermitte war in eine wohlige Hitze getaucht und sie wusste, dass sie vor Erregung geradezu tropfte. Sie wusste es und sie wollte nicht, dass er es sah. Also bemühte sie sich, ihre Beine geschlossen zu halten, während sie langsam auf ihn zu kroch. Seitlich neben ihm kniend bezog sie Stellung und senkte ihren Kopf, um zu tun, was er verlangte.
Sie war wie Wachs in seinen Händen, tat gehorsam, was er von ihr verlangte und ließ sich von ihm auf eine Art nehmen, wie sie noch kein Mann genommen hatte. Er beherrschte das gesamte Repertoire zwischen zärtlichen Liebkosungen und einem heftigen Ritt von Hinten, während er sie mit kräftigen Schlagen anfeuerte. Sie endete mit einem heftigen Orgasmus, der sich wie eine Explosion in ihr ausbreitete und überwältigender war als alles, was sie bisher erlebt hatte.
Dieses Mal war sie es, die bis zum Frühstück bleiben durfte. Sie hatte tief und fest geschlafen und er hatte bereits frische Brötchen geholt, als sie endlich wach wurde.
„Wir sehen uns morgen Abend um acht beim Italiener in der Gartenstraße,“ sagte er, bevor er sie zum Abschied küsste.
Sie wusste, dass sie da sein würde. Und sie spürte, dass sie die Kontrolle über ihr Leben verloren hatte.