Wenn Mütter Töchter hassen
Mütter und Töchter haben eines gemeinsam. Sie sind beides Frauen. Das klingt zwar banal, doch diese simple Tatsache wirkt wie ein Keil, der sich im laufe der Jahre ganz langsam und kaum wahrnehmbar zwischen beide schiebt. Denn Frauen sind nicht solidarisch. Sie tendieren zu Neid und Missgunst. Und sie können richtig grausam sein. Daher ist nicht selten die eigene Mutter die größte Feindin einer Tochter. Das wurde vor allem früher deutlich. Damals, als Frauen noch automatisch den Namen des Mannes annahmen. Als man noch heiratete, um eine Familie zu gründen und dafür ein Leben lang zusammen zu bleiben.
Als Kinder noch richtig erzogen wurden und nicht einfach irgendwie heranwuchsen. Als dafür vor allem die Frau zuständig war, während der Mann die Rolle des übermächtigen Vaters im Hintergrund spielte.
Damals gehörte es einfach dazu, dass die Tochter übers Knie gelegt wurde, wenn sie etwas angestellt hatte. Wenn sie beim Spielen ihr Kleid zerrissen hatte. Wenn trotz mehrmaliger Ermahnung ihr Zimmer nicht aufgeräumt war. Oder wenn sie einfach nur ihrer Mutter widersprochen hatte. Und es war die Mutter, die den Kochlöffel hervorholte, um dem jungen Ding eine Lehre zu erteilen. Denn Kinder hatten zu gehorchen und Mädchen ganz besonders.
Jungs natürlich auch, aber ihnen ließ man eher schon durchgehen, was man bei einem Mädchen nicht tolerierte. Zerrissene Hosen gehörten genauso zum Heranwachsen wie blutige Knie. Dumme Streiche mussten einfach sein. Väter wussten das und Mütter sahen darüber hinweg. Es waren halt Jungs.
So richtig interessant wurde es jedoch, wenn sich das Mädchen allmählich zur Frau und der Junge zum Mann wandelte Beide sahen sich plötzlich mit anderen Augen und wurden verlegen, wenn sie sich allzu nahe kamen. Die jungen Damen begannen, sich für Liebesromane zu interessieren. Bei den jungen Männern regte sich der Forschergeist. Sie fanden es ungemein erregend, einen Blick in die Mädchen-Umkleide der Turnhalle zu werfen. Dort konnte man doch tatsächlich erste weibliche Kurven sehen und vielleicht sogar die erst nackte Haut an einer Stelle, die sonst sorgsam verborgen blieb.
Das Ergebnis waren feuchte Träume, die sich natürlich auf dem Bettlaken abzeichneten und somit nicht unentdeckt blieben. Der junge Mann wachte mit einem Steifen auf und entdeckte, dass es sich ungemein gut anfühlte, ihn mit der Hand zu bearbeiten. Das Ergebnis war nicht selten ein ernstes Gespräch mit dem Vater. Der hatte zwar dasselbe in seiner Jugend auch getan. Aber er sah es jetzt als seine Verpflichtung an, vor den Gefahren der Selbstbefriedigung zu warnen. Angeblich wurde man davon ja krank, ja es soll sogar Fälle von Blindheit gegeben haben.
In der Folge wurde nicht selten auch der Pfarrer hinzugezogen. Der galt schließlich als Autorität, was Sitte und Anstand anging. Aber auch er hatte nur die üblichen Warnungen parat. Er sprach von Selbstbefleckung, ohne genau definieren zu können, was er mit diesem Begriff eigentlich meinte. Er redete von unkeuschen Gedanken, die es zu vertreiben galt und riet zu kalten Duschbädern, falls sich das Problem erneut zeigte.
Das tat es natürlich und da es alles andere als unangenehm war, lernte der Jüngling damit zu leben. Es war seine einzige Möglichkeit, Sex zu erleben, und das würde auch längere Zeit so bleiben. Denn Sex brachte die Gefahr einer Schwangerschaft mit sich und Sex vor der Ehe war daher äußerst problematisch. Für die Kirche war es eine der größten Sünden überhaupt. Für die betroffenen Familien eine Schande, die man nur durch eine schnelle Heirat aus der Welt schaffen konnte.
Und so träumten junge Männer von der süßen Nachbarin und malten sich aus, wie es wohl unter ihrem züchtigen Kleid aussah. "Ich habe sie mit dem Fernglas von meinem Zimmer aus beobachtet, wie sie im Garten arbeitete und Blumen pflanzte," erinnert sich Paul K. und ergänzt: "Am schönsten waren die Momente, wenn sie sich bückte und ihr Hinterteil schön rund hervortrat. Oder im Sommer, wenn sie etwas luftigere Bekleidung trug und ich hin und wieder einen tiefen Blick in ihre Bluse werfen konnte."
Spät abends wurden dann diese Eindrücke verarbeitet. Tatsächliche Beobachtungen vermischten sich mit Fantasie und und eine kräftige Hand verwandelte den Rausch der Sinne in einen kräftigen Samenerguss. Der jedoch wurde sorgsam in einem Taschentuch aufgefangen, um peinliche Spuren zu verwischen und unliebsame Gespräche zu vermeiden.
Dass Jungs für Selbstbefriedigung bestraft wurden, kam eigentlich eher selten vor und das auch nur in ganz besonders religiösen Familien, die unkeusche Gedanken für etwas ganz Schlimmes hielten und der Meinung waren, unreine fleischliche Gelüste könne man dem eigenen Sohn nur mit einem kräftigen Rohrstock austreiben.
Dass auch ein junges Mädchen sexuelle Gelüste entwickeln konnte, war zu jeder Zeit zu ungeheuerlich, um auch nur erwähnt zu werden. Masturbation hatte etwas mit dem ungestümen Geschlechtstrieb des Mannes zu tun, den der Herr so eingerichtet hatte, damit er nach einem Weib strebte, um es zu heiraten und ihm möglichst viele Kinder zu schenken.
Doch die Natur kann man nicht in Ketten zwingen. Und was ein gesundes Mädchen ist, das merkt auch irgendwann, dass sich zwischen seinen Beinen nicht nur ein Haarwuchs gebildet hat, den man verlegen als Schamhaar bezeichnete. Es stellt auch fest, dass die faltig feuchte Welt zwischen Venushügel und After eine Quelle äußerst wohliger Gefühle sein kann, wenn man sich nur ein wenig damit beschäftigt.
Streng religiös erzogene Mädchen schreckten natürlich davor zurück, sich „da unten“ zu berühren und baten ihren Gott inständig um Vergebung, wenn sich dennoch Gelüste in diese Richtung zeigten. Denn es war die Mutter, die ihnen eingeschärft hatte, dass ein anständiges Mädchen „so etwas“ nicht tut und ihnen streng verboten hatten, sich nachts heimlich bis in die verbotene Zone unterhalb des Bauchnabels vorzuwagen.
Mütter sind in dieser Lebensphase meist schon über das Alter hinaus, in dem sie lustvolle Gefühle entwickeln. Das stürmische Verlangen der ersten Jahre ist längst verflogen und die Lust ist einem Frust gewichen, der an der Psyche zehrt. Meist klammern sich Frauen in dieser Lebensphase an die Religion. Sie entwickeln ein geradezu fanatisches Moralempfinden und reden ständig davon, was sich gehört und was nicht. Und sie sie Töchter haben, werden sie zu besonders strengen Müttern, die jedes unzüchtige Verhalten unnachgiebig bestraften.
Zu wissen, dass die eigene Tochter dabei ist, genau die Lust zu entdecken, an die man bestenfalls noch Erinnerungen hat, ist für manch eine Mutter einfach unerträglich. Also gilt es, ihr diese Lust auszutreiben, ihr sündiges Verlangen abzutöten und ihre unkeuschen Gedanken auszulöschen. Das ist zwar noch nie gelungen. Aber in ihrem geradezu fanatischen Streben nach Moral wird die ältere Frau vor keinem Mittel zurückschrecken, um dem jüngeren Weib die missgönne Freude zu nehmen.
Und genau hier kommt ihr sadistische Moment ins Spiel. Ihre Bereitschaft zur Heimtücke und zur Grausamkeit gegenüber jeder anderen Frau, die sie mit Neid und Missgunst erfüllt. Und eine Tochter, die bereits menstruiert und weibliche Formen angenommen hat, gilt in ihren Augen als Frau. Noch dazu als junge Frau, auf die man neidisch sein kann, weil sie in der vollen Blüte der Jugend steht, während sie selbst bereits sichtbar am Dahinwelken ist.
Also gilt es, dem unverschämt jungen Ding zu zeigen, was noch übrig ist: Macht.
Es sind daher die Mütter, die ihre Töchter besonders grausam züchtigen. Sie holen selbst bei den kleinsten Verfehlungen den Rohrstock hervor und zeigen der Siebzehnjährigen, wer in diesem Haus das Sagen hat.
Sie wird natürlich nackt sein, wenn sie bestraft wird, denn das erzeugt zumindest die Illusion, dass sie nach wie vor das kleine Mädchen von früher ist. Und ihre Tortur wird erst zu Ende sein, wenn sich erste blutige Spuren zeigen und die Botschaft unvergesslich in das Bewusstsein der jungen Dame hineingeprügelt wurde.
Boshafte Mütter dieser Sorte pflegen in dieser Phase ein perfides System der Überwachung. Sie durchwühlen Schränke und Schubladen der Tochter auf der Suche nach Anhaltspunkten, die eine Bestrafung rechtfertigen. Sie inspizieren morgens sorgfältig das Bettlaken und nehmen jeden Fleck zum Anlass, der offensichtlichen Sünderin Moral und Anstand einzubläuen. Sie schnüffeln heimlich am Höschen der läufigen Tochter und wissen genau, wann sich diese mit einem Mann getroffen hat, dessen Nähe automatisch zu verräterischen Körpersäften zwischen ihren Beinen führte. Sie geben sich als die Wächterin ihrer Tugend ihrer Tochter und leben in Wirklichkeit doch nur ihren eigenen Frust aus.
Iris M. erinnert sich: "Meiner Mutter blieb schlicht und einfach nichts verborgen. Sie sagte mir auf den Kopf zu, dass ich mich in der vergangenen Nacht da unten berührt hatte und mir blieb gar nichts anderes übrig, als es reumütig zuzugeben. Doch Reue nutze nichts. Auch jedes Flehen um Vergebung war umsonst. Selbst wenn ich beteuerte, es nie, nie, nie wieder zu tunänderte das nichts an der Tatsache, dass eine Bestrafung fällig war. Die gab es aber nicht auf der Stelle, sondern erst am Nachmittag, wenn ich von der Schule nach Hause gekommen war und meine Hausaufgaben gemacht hatte. Dann stand sie plötzlich in meinem Zimmer und hatte den Stock in der Hand. Sie wusste genau, dass mein Vater ein weiches Herz hatte. Oft genug war mir schon eine Tracht Prügel erspart geblieben, auch wenn Mutter sie für dringend nötig hielt. Deshalb war sie irgendwann dazu übergegangen, mich zu verdreschen, bevor er nach Hause kam. Ich war damals immerhin schon vierzehn und es war erniedrigend, mich ausziehen und aufs Bett legen zu müssen, bevor sie mit dem Stock ausholte. Gott sei Dank trug ich fast immer Jeans, sodass meine Freundinnen nicht sehen konnten, dass meine Schenkel und mein Po voller Striemen waren."
Die meisten jungen Frauen überstehen diese oftmals schmerzhafte Phase ihres Lebens und heiraten irgendwann den Mann, der sie alles vergessen lässt. Zu ihrer Mutter werden sie zeitlebens ein gespanntes Verhältnis haben. Denn sie war es, die sie als Kind übers Knie legte und mit dem Kochlöffel verdroschen hatte. Sie war es, die bei jeder schlechten Note den Rohrstock zur Hand genommen hatte, um sie die unterstellte Faulheit zu bestrafen. Und sie war es, die extra von der Weide am Bach ein Dutzend dünner, schmiegsamer Zweige abgeschnitten hatte, um daraus eine Rute zu binden, die weit schmerzhafter war als Rohrstock und Kochlöffel zusammen.
Wie gesagt, für die meisten Frauen ist das irgendwann einmal nur noch Erinnerung. Doch einige von ihnen werden von diesen Erinnerungen nicht mehr loskommen. Zu sehr haben sie sich in ihr Gedächtnis eingeprägt und in ihrer Psyche Spuren hinterlassen. Zu tief war das Gefühl von Ohnmacht und Ungerechtigkeit, um es einfach zu vergessen. Und zu eng die Verbindung zwischen sexueller Lust und unweigerlicher Bestrafung, um beides jemals trennen zu können.
Monika G. berichtete über ihre Jugend in den 60er Jahren: "Ich habe heute noch ein schlechtes Gewissen, wenn mein Mann mich da berührt, wo man sich eigentlich nicht anfassen sollte. Meine Mutter war sehr religiös. Und sie war sehr streng. Wollte ich mit den anderen Mädchen in den Beatschuppen - damals gab es noch keine Diskos - dann ging das nur, wenn ich zu Hause erzählte, dass ich bei meiner besten Freundin war. Gott sei Dank haben ihre Eltern mitgespielt und wenn meine Mutter anrief, um sich nach ihr zu erkundigen, haben sie ihr erzählt, dass wir gerade oben seien und Schallplatten anhören würden. Einmal wurde ich von einem Jungen nach Hause begleitet und wir haben uns unten an der Ecke geküsst. Ich weiß nicht, wie Mutter es herausbekommen hat, aber am nächsten Morgen hat sie mich zur Rede gestellt und so gesagt, sie wüsste genau, was gestern Abend vorgefallen war. Natürlich bezog ich draufhin eine saftige Tracht Prügel mit dem Gürtel und hatte erst mal zwei Wochen Hausarrest."
Ähnlich erging es auch Petra G., deren Teenager-Zeit ebenfalls in die roaring Sixties fiel, als die Jugend den Aufstand probte und Klamotten trug, über die die Alten nur den Kopf schüttelten: "Ich habe mich einfach geschämt, mit diesem altmodischen Faltenrock zur Schule zu gehen, auf den meine Mutter bestand. Also habe ich mir von meinem Taschengeld einen Mini gekauft, wie ihn all die anderen Mädchen auch trugen, wenn sie nicht gerade diese superengen Jeans anhatten. Den habe ich dann bei meiner Freundin deponiert und habe ihn jeden Morgen dort angezogen, bevor ich zur Schule ging. Als ich nach der Schule wieder nach Hause kam, trug ich dann wieder den Faltenrock und alles war gut. Doch irgendwann ist meine Mutter dahinter gekommen und sie war - gelinde gesagt - schockiert. Als ich nach Hause kam, empfing sie mich mit einer saftigen Ohrfeige. Dann zerrte sie mich sofort in mein Zimmer, zerrte mir die Kleider vom Leib und hat mich verdroschen wie nie zuvor. Wer schon einmal Hiebe mit einer Reitgerte bezogen hat, wird sich vorstellen können, wie ich danach aussah. Auf jeden Fall bekam die Schule eine Entschuldigung wegen Krankheit und ich durfte zu Hause bleiben und meine Wunden lecken."