Die Umweltaktivistin, die Vaters Rute fürchtet
Sie war ein junges Mädchen. Ein Teenager von gerade mal sechzehn Jahren, der für sein Alter noch recht kindlich wirkte. Jeder kannte ihren Namen und für manche war sie eine Heldin schlechthin. Sie schwänzte den Unterricht und kämpfte stattdessen für die Umwelt. Das machte sie zum Idol der Jugend. Doch keiner fragte, weshalb sie das tat. Keiner wunderte sich, wer dahinter steckte und dafür sorgte, dass sie quer durch den Kontinent reisen und ihre Botschaft verbreiten konnte. Alle schienen naiv zu glauben, dass ein unscheinbarer Teenager das alles aus eigener Kraft geschafft hatte.
Doch die Wirklichkeit sah wie so oft völlig anders aus. Denn auch diese kleine Heldin, die jeder aus den Medien kannte, hatte einen Vater. Einen ehrgeizigen Vater. Einen Mann, der erfolgreich sein wollte und dabei von seiner gesamten Familie Unterstützung erwartete. Auch von seiner Tochter.
Er war ein Mann, der ehrgeizige Ziele verfolgte. Und der gewohnt war, zu bekommen, was er wollte. Dabei war er als Geschäftsmann nicht zimperlich. Genauso, wie er als Ehemann und Vater verstand, seinen Willen durchzusetzen und notfalls mit Druck dafür sorgte, dass das geschah, was seinen Absichten entsprach.
Er war ein Mann mit konservativen Ansichten. Und er war ein religiöser Mann, der fest an den Ratschlag der Bibel glaubte, dass ein Vater seinem Sohn oder seiner Tochter mit der Rute der Zucht erziehen soll. Nur wenige Eingeweihte wussten, was es mit der großen Tonvase auf sich hatte, die direkt im Empfangsraum seines schmucken Holzhauses stand. Sie enthielt stets eine Sammlung frischer Weidenruten, die sorgfältig von jeglichem Blattwerk befreit worden waren und einen äußerst dekorativen Anblick boten. Für die meisten war es tatsächlich nur eine hübsche Dekoration, die vermutlich von der Dame des Hauses dort platziert worden war. Die anderen sahen sich wissend an und nickten zustimmend mit Blick auf die beiden heranwachsenden Töchter des Hausherrn.
Denn es war nicht seine Frau, sondern er, der den schönen Brauch eingeführt hatte. Gleich nach ihrer Hochzeit und nach dem eindringlichen Rat seines Vaters. Der nämlich hielt die hübsche junge Frau seines Sohnes für eine Spur zu vorlaut und meinte, dass er sie gleich von Anfang an zähmen sollte, bevor ihr unabhängiger Geist außer Kontrolle geriet. Eine Frau hatte demütig zu sein. Sie hatte zu schweigen, wenn ihr Ehemann redete. Und sie hatte kein Recht, ihm zu widersprechen. Ganz besonders nicht im Beisein anderer.
Es gab zwischen ihnen ein eingespieltes Ritual, das sich stets auf dieselbe Weise wiederholte, wenn seine Liebste wieder einmal über die Stränge geschlagen hatte. Oder wenn sie eine seiner Anweisungen missachtet hatte. Dann schickte er sie nach unten, um ein Dutzend frischer Ruten zu holen. Sie wusste, dass er im Schlafzimmer auf sie wartete. Dort wies er sie an, sich zu entkleiden, während er ihr geduldig dabei zusah und wieder einmal darin bestätigt wurde, dass sie doch eine äußerst begehrenswerte Frau war. Dann musste sie sich am Fußende des gemeinsamen Ehebettes niederknien und vornüber beugen. Es war die Position der Demut, wie ihm schon sein Vater verraten hatte. Die Position, die einer Frau deutlich machte, wer der Herr im Haus war und wessen Willen sie sich beugen musste.
Sie hatte einen schön gerundeten, aber eher kleinen Hintern und es genügten meist ein halbes Dutzend wohl gezielter Hiebe, um sie an ihre Rolle als Ehefrau zu erinnern. Danach beteten sie gemeinsam und Ihr Fehlverhalten war gesühnt und vergeben. Natürlich erregte ihn die Ausübung seiner Pflicht und er schätzte es sehr, wenn sie sich für ihre verdiente Züchtigung bedankte, indem sie seine Hose öffnete und ihn so bediente, wie es jeder Mann zu schätzen weiß. Denn Sie war eine äußerst begehrenswerte Frau und es war ihm geradezu eine Freude, sie von Zeit zu Zeit zurechtweisen zu können.
Die Erziehung des Mädchens hatte er anfangs allein seiner Frau überlassen. Dass auch sie dabei mit äußerster Strenge vorging, war dabei natürlich selbstverständlich. Schließlich war das ein christliches Haus und er legte Wert auf eine wohlerzogene Tochter, die ihm alle Ehre machte.
Doch die schwierige Phase eines Mädchen beginnt, wenn es sich allmählich zur Frau entwickelt. Dann offenbaren sich auch erste Zeichen von Rebellion und es wird eine männliche Hand benötigt, um den notwendige Gehorsam wieder herzustellen und den Kopf von fehlgeleiteten Gedanken zu befreien. Als verantwortungsvoller Vater erkannte er den Zeitpunkt, an dem er die Erziehung übernehmen musste. Und er griff dafür natürlich ebenfalls auf eine Handvoll Weidenruten zurück, die grell aufleuchtende Striemen auf junger Haut hinterließen und in Windeseile für den erwarteten Gehorsam sorgten.
Gehorsam war schließlich das oberste Gebot eines Kindes und speziell für eine Tochter war es wichtig, diese Tugend schon von Klein auf zu verinnerlichen. Nur so würde aus einem braven Kind ein gelehrsamer Teenager werden, der es nicht wagen würde, seinem Vater zu widersprechen und die Voraussetzungen bot, anderen Jugendlichen ein leuchtendes Vorbild zu sein. Weil es der Wille des Vaters war und weil es dessen Ziele förderte.
Nein, das ist nicht die Geschichte der kleinen Umweltgreta aus Schweden. Aber es gibt böse Zungen, die durchaus behaupten, es könnte so oder ähnlich gewesen sein. Zum Beispiel wie in dieser kleinen Kurzgeschichte beschrieben ist.