Erziehung, die ein Leben lang wirkt

Was Erziehung angeht, hat Papst Franziskus eine eindeutige Meinung. Bei einer Generalaudienz mit Vätern im Jahre 2015 brachte er klar zum Ausdruck, was für ihn einen guten Vater ausmacht: Er vermag mit Bestimmtheit zu korrigieren, ohne dabei das Kind zu entmutigen. Als ein Vater erklärte, er würde selbstverständlich seine Kinder schlagen, „aber niemals ins Gesicht, um sie nicht zu demütigen“, meinte der Papst nur: „Wie schön, er muss sie bestrafen, aber er tut es gerecht.“

Ich selbst hatte nur einmal im Leben Kontakt mit der Katholischen Kirche. Das war im katholischen Kindergarten einer schwäbischen Großstadt. Dort herrschte Schwester Walburga und sie tat es mit eiserner Hand. Zeigte sich eines der ihr anvertrauten Kinder widerspenstig, setzte es kurzerhand eine Tracht Prügel. Bei den Jungs mit einem dünnen Rohrstock. Bei den Mädchen mit einem Lederriemen. Den Jungs wurde dafür die Hosen Stramm gezogen. Den Mädchen wurde der Rock hochgeschlagen und das Höschen stramm zwischen die Pobacken gezogen. Schwester Walburga schien es zu gefallen, wenn sie dabei laut kreischten und inbrünstig Besserung versprachen.

Bei den Jungs war die Sache nach einem Dutzend Hieben erledigt. Die Mädchen hingegen mussten erst vor der Erzieherin auf die Knie gehen und demütig die Hand küssten, die sie soeben gezüchtigt hatte.

Das passt in das Bild, das der Kriminologe Christian Pfeifer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) in einer Studie zeichnet: „Wir hatten die Chance, 45.000 Jugendliche zu fragen, 500 waren evangelisch-freikirchlich – immer noch gilt: Je gläubiger die Eltern sind, desto mehr schlagen sie zu.“ Zitiert wird in diesem Zusammenhang auch der Prediger Ivo Sasek: „Wenn Kinder widerspenstig und böse sind, so schone Deine Rute nicht. Du gibst ihnen zwei, drei zünftige Streiche hinten drauf und schon ist der Wille wieder gereinigt.“ Auch die Freikirchler Michael und Debi Pearl empfahlen in ihrem Buch die Rute als „Instrument der Liebe“ und rieten Eltern, ihr Kind niemals mit der Hand zu schlagen.

Pfeifer hat auch eine Erklärung für die Untersuchungsergebnisse parat: "Es scheint so, dass es sich hier um stark fundamentalistisch orientierte Menschen handelt, das sind Machtmenschen. Der Typ Mensch, der sich entscheidet, einer solchen Religion anzugehören, hat einen eher autoritären Charakter."

Die großen Kirchen haben zwar heute viel von ihrem Einfluss verloren und tendieren eher dazu, sich dem Mainstream anzupassen. Aber ihre geistige Grundlage ist nach wie vor die Bibel und die wurde in einer Zeit geschrieben, in der klare Verhältnisse herrschten, die auch ein Jesus nie infrage stellte. Damals war eben der Mann das Haupt seiner Frau und für die galt dieselbe Grundregel wie für die Kinder: Gehorsam. Und wenn es daran mangelte, dann kam eben der Stock zum Einsatz. Oder die Peitsche. Eine einfache Denkweise, die besonders bibeltreue Menschen noch heute als das Maß der Dinge sehen. Von der Ehefrau wird daher Demut und Unterwürfigkeit erwartet und Kinder haben zu gehorchen, sonst heißt es: „Geh auf dein Zimmer und mach dich bereit.“

Das Ergebnis zeigt nicht selten ein Leben lang Wirkung. Irgendwann in den 90er Jahren hatte ich eine kurze Affäre mit einer Frau, bei der mir das sehr deutlich wurde. Ich nenne sie hier einfach mal Karen. Am Anfang erschien sie mir auffallend schüchtern und seltsam verklemmt. Sie war das, was ich eine Frau auf den zweiten Blick nenne. Sie kleidete sich betont unauffällig und man musste schon etwas genauer hinsehen, um unter der schmucklosen Fassade ein durchaus attraktives Weib zu entdecken.

Sex mit ihr war eigentlich nur im Dunkeln möglich und selbst dann musste ich sie erst von einem züchtig langen Nachthemd befreien, unter dem sie ganz selbstverständlich noch ein Höschen trug. Das erste Mal kam fast schon einer Vergewaltigung gleich. Sie war gerade mal bereit, ihr Nachthemd bis über den Bauchnabel nach oben zu schieben und es schien auch nur eine einzige Position zu geben, die sie für zulässig hielt. So richtig nackt und bei vollem Tageslicht habe ich sie erst zu sehen bekommen, als ich mir eines Tages das Recht nahm, ins Badezimmer zu gehen, während sie noch damit beschäftigt war, sich nach der Dusche abzutrocknen. Ich habe ihr einfach das Badetuch aus der Hand genommen und bin hinter sie getreten, während sie von meinen Händen von oben bis unten erkundet wurde. Im Spiegel konnte ich sehen, dass sie dabei die Augen fest geschlossen hielt. Aber ihr Körper verriet sie schließlich. Sie zitterte förmlich vor Verlangen und sie ließ es geschehen, dass ich sie einfach zum Bett trug, um zum ersten Mal ihre unverhüllte weibliche Schönheit zu bewundern, während ich sie heftig von hinten nahm.

Ihre Eltern zählten zu einer dieser besonders strenggläubigen Gruppierungen am rechten Rand der katholischen Kirche. Nacktheit gab es in dieser Familie nicht. Außer wenn es Vater für notwendig hielt, seine Tochter zu bestrafen. Dann zerrte er ihr das Nachthemd nach oben und entfernte das lästige Höschen, um ihr mit seinem Ledergürtel rot aufflammende Striemen auf Po und Schenkel zu zeichnen. Mit anderen Worten: nackt sein, hatte sie viele Jahre ihres Lebens nur in Verbindung mit einer Tracht Prügel erlebt. Die Bibel ermunterte Ja Väter ausdrücklich dazu, auch wenn das die Theologen heute gerne wegargumentieren.

Bei aller Schüchternheit konnte Karen auch überaus herausfordernd sein. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass sie es förmlich darauf anlegte, mich zu provozieren. Sie schien wissen zu wollen, wie weit sie mit mir gehen kann und sie schien es zu mögen, wenn ich irgendwann einfach ein Machtwort sprach, um der Situation ein Ende zu setzen. Bis ich kapierte, dass diese Frau einen Mann brauchte, der ihr klar sagte, was sie zu tun und zu lassen hatte. Und dass sie förmlich darum bettelte, für ihr Fehlverhalten bestraft zu werden.

Also gab ich ihr, was sie wollte, und versohlte ihr als Antwort auf ihre Streitsucht auf die ganz traditionelle Art den Hintern, bis sie sich wieder in ein braves und gefügiges Mädchen verwandelt hatte. Ich vermute, sie hatte sich früher nach einer Züchtigung mit den Fingern zum Orgasmus gebracht. Auf jeden Fall triefte sie geradezu vor Verlangen, während sie sich mit glühendem Hintern auf dem Bett zusammenrollte und zeigte keinerlei Widerstand, wenn ich sie in die richtige Position brachte, um sie nach Strich und Faden durchzuficken.

Frauen, die eine strenge Erziehung erlebt haben, sind in einer Weltzwischen festen Regeln, Verboten undStrafen aufgewachseln. Sie haben von klein auf gelernt, dass man sich entweder fügen muss, oder die Konsequenzen für Ungehorsam zu tragen hat. Und sie werden geradezu instinktiv einen Mann suchen, bei dem sie genau dieses Prinzip wiederfinden. Ein Mann, der sie an die kurze Leine nimmt und ihnen klare Regeln setzt. Denn mit Freiheit können sie nicht umgehen, eigenständiges Denken haben sie nie gelernt und Entscheidungen überlassen sie gerne ihrem Mann, der auch die Verantwortung dafür übernimmt.

Es sind die Frauen, die ständig versuchen, ihre Grenzen auszuloten. Sie wollen wissen, wie weit sie mit ihm gehen können, ohne dass es Konsequenzen für sie hat. Sie brauchen nicht den verständnisvollen Partner, der Rücksicht auf sie nimmt. Sie wollen den starken Mann, der ihnen den Weg weist und richtig unangenehm werden kann, wenn man sich ihm widersetzt. Einen Mann, der genau weiß, was er will und sich von einer Frau nichts sagen lässt. Einen richtiger Kerl, der sie durchs Leben führt, auf den sie sich verlassen können und der das Zeug dazu hat, sie zu beschützen. Der darf sie dann auch bestrafen, wenn sie es verdient hat, denn das gehört irgendwie mit dazu.