Renitenz muss man ihnen austreiben
Junge Menschen brauchen Führung. Sie brechen aus, wenn man sie nicht an der kurzen Leine führt. Sie begehren auf, wenn man sie nicht in ihre Schranken verweist. Sie verlieren jeden Halt, wenn ihnen niemand klare Regeln setzt. Sie werden widerspenstig sein, wenn ihnen niemand Gehorsam beigebracht hat. Sie werden sich auflehnen, wenn sie keine Angst vor Strafe haben. Sie werden aus der Reihe tanzen, wenn man sie nicht von klein auf an Gebote und Verbote gewöhnt hat. Das weiß jeder Erzieher, auch wenn er es nicht offen aussprechen darf. Und das wird in jedem Erziehungsheim praktiziert, wo es diese Einrichtung noch gibt.
Zum Beispiel in der Tschechei, in der es noch heute zu den häuslichen Gepflogenheiten zählt, dass Kinder bestraft werden, wie es immer war und auch Töchter den Stock zu spüren bekommen, wenn sie sich nicht so benehmen, wie man es von ihnen erwartet. Vor einiger Zeit gab es dazu einen Fernsehbericht, in dem eine Familie gezeigt wurde und die Eltern ganz selbstverständlich davon berichteten, dass beide Kinder (ein Junge und ein Mädchen) durchaus den Rohrstock spüren würden, wenn sie sich daneben benehmen.
Doch ein strenges Elternhaus ist noch immer besser, als in einem Heim aufzuwachsen. Dabei ist es unerheblich, ob eine Waise vom Schicksal zu diesem Leben verurteilt wurde, oder ob es sich um ein „scher erziehbares“ Mädchen handelt, das seine Eltern nicht mehr in den Griff bekommen. Auch junge Straftäterinnen landen in der Tschechei öfters mal im Erziehungsheim. Besonders Mädchen mit einem Hang zur Aufsässigkeit wird man dort den verlangten Gehorsam beibringen. Denn ein Heimzögling hat zu parieren und wenn er das nicht tut, muss man es ihm eben lehren.
In einem Land, in dem man weiß, wie ein Mädchen zu erziehen ist, neigen ja Teenager nicht in größerer Zahl dazu, sich aufzulehnen oder gar offene Rebellion zu zeigen. Doch in diesem von der Kirche geführten Heim für junge Mädchen am Rande von Prag sind mehrere hundert Mädchen zu Hause. Und die verbringen hier das letzte Jahr hinter den Mauern eines Gebäudes, das einst als Kloster erbaut worden war. Mit anderen Worten, sie befinden sich in einem Alter, in dem die Kindheit bereits abgeschlossen ist und es nur noch darum geht, sie auf ihre Rolle im Leben vorzubereiten. Und die besteht entweder aus einem Dasein als fleißige Arbeiterin oder als treue Ehefrau.
Wo viele Mädchen sind, gibt es natürlich auch immer welche, die Ärger machen und sich partout nicht fügen wollen. In diesem Fall handelt es sich dabei um Mädchen, die fast schon junge Frauen sind und bei denen es nicht zu helfen scheint, wenn man besonders streng mit ihnen umgeht und sie trotz ihres Alters immer wieder die Rute der Zucht spüren lässt.
Für solche besonders kritischen Fälle ist die Strafkammer gedacht. Sie befindet sich in einem abgelegenen Teil des historischen Gebäudekomplexes, wo ein renitentes Mädchen eingeschlossen und einer ganz speziellen Behandlung unterzogen wird. Was dort geschieht, geschieht ohne mitwissende Zeugen. Das einzige Fenster zur Außenwelt ist vergittert und mehrfach verglast. Die Mauern sind dick und lassen keinen Laut nach außen dringen. Die massive Eingangstür ist stets verschlossen und wird sich erst wieder öffnen, wenn die Erzieher der Meinung sind, den rebellischen Geist ihres Zöglings für immer gebrochen zu haben. Bei einigen dauert das nur Tage. Aber es gibt auch besonders hartnäckige Mädchen, die erst nach Wochen die gewünschten Veränderungen zeigen.
Für die Erzieher ist das ohne Bedeutung. Sie haben Zeit. Sie wissen, wie man mit aufsässigen Mädchen umgehen muss. Und sie sind entschlossen, ihre Aufgabe um jeden Preis und zum Erfolg zu führen.
Der Raum ist spärlich möbliert und bietet nicht mehr Komfort als eine Gefängniszelle. In der Mitte steht ein massives Bett aus weiß lackiertem Stahlrohr. Es ist mit Lederriemen ausgestattet, deren Aufgabe offensichtlich ist. Von der Decke hängen zwei Ketten, die eine aufrecht stehende Fixierung des Mädchens erlauben. Auch deren Zweck erfordert nicht viel Fantasie. In die ansonsten kahlen Wände sind massive Eisenringe eingelassen. Unmittelbar vor dem Fenster steht ein einfacher Holztisch, der zum Lernen und Essen genutzt werden kann. Die dafür vorgesehene Sitzgelegenheit ist ein schlichter Hocker mit ungepolsterter Sitzfläche. Eine Toilette aus Edelstahl, ein kleines Waschbecken und eine Dusche ohne jegliche Abtrennung bilden die sanitäre Einrichtung der Zelle. Über mehrere Kameras an der Decke ist die Insassin jederzeit im Blick und muss daher rund um die Uhr auf jegliche Privatsphäre verzichten.
In dieser Umgebung geradezu deplatziert wirkt ein brauner Ledersessel, der in einer Ecke des Raumes platziert ist. Die Insassin wird später erfahren, dass dieser nicht für sie bestimmt ist und sie ihn auch nicht benutzen darf.
In einem Mädchenheim gibt es natürlich keine Extravaganzen, was die Kleidung der Mädchen angeht. Wer hier untergebracht ist, wird sich mit einem einfachen Kleid oder Rock begnügen müssen, dessen modischer Stil wohl noch aus dem vergangenen Jahrhundert stammt. Dazu gibt es weiße oder schwarze Strümpfe für den Sommer und eine wärmende Strumpfhose für die kältere Jahreszeit. Jeans, T-Shirts und andere unweibliche Kleidungsstücke sind natürlich tabu. Ein Mädchen hat eine Bluse zu tragen und die Bewegungen ihres Busens mit einem geeigneten BH unter Kontrolle zu halten. Und weiter unten trägt es weiße Baumwollschlüpfer, alles andere als sexy wirken, aber ihren Zweck erfüllen.
Wer in der Strafkammer landet, dem werden jedoch selbst solche elementaren Kleidungsstücke aberkannt. Alles, was es hier gibt, ist ein unförmiges weißes Hemdchen, das nur in einer Einheitsgröße zur Verfügung steht und eigentlich nicht viel mehr als eine schlichter Überwurf ist. Ist das Mädchen von eher kleinem Wuchs, dürfte die Länge ausreichend sein, um seinen Körper ausreichend zu bedecken. Handelt es sich um ein eher schlankes und hochgewachsenes Exemplar, kann es froh sein, wenn es ihm zumindest über den Po reicht.
Aber es geht hier ja auch nicht um Bekleidung. Es geht darum, jederzeit problemlos Zugriff auf den Körper des Mädchens zu haben. Das aufsässige Weib ist schließlich hier, um erzogen zu werden. Und Erziehung bedeutet vor allem Schläge. Viele Schläge. Heftige Schläge. Einprägsame Schläge. Schläge auf seinen großen, kleinen oder wie auch immer ausgeprägten Hintern, den der Herr schließlich extra für diesen Zweck geschaffen hat. Und dafür ist es wichtig, dass der Po mit einem Handgriff freigelegt werden kann. Oder dass sie ohne Umstände vollständig entkleidet werden kann.
Wobei die Erziehung in der Strafkammer nach dem Prinzip lernen, belohnen und bestrafen erfolgt.
Zum Lernen stehen ausgewählte Bücher religiöser Autoren zur Verfügung. Sie handeln von den Tugenden des Weibes und vermitteln eine genaue Vorstellung davon, was eine demütige und fügsame Ehefrau ausmacht, die ihrem Mann Freude bereitet und Gottes Wohlgefallen findet. Dabei geht man davon aus, dass die Leserin dieser Bücher von so einem Ideal weit entfernt ist und zur Einsicht gebracht werden muss, dass sie nicht um ihrer selbst auf der Welt ist, sondern um die Gebote des Herrn zu erfüllen und ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen.
Die Aufgabe besteht darin, die weisen Gedanken dieser Bücher zu verinnerlichen, ausgiebig darüber zu meditieren und zu einem Teil des eigenen Denken und Handelns zu machen. Das Ganze findet unter der strengen Aufsicht eines Erziehers statt, der sich jeden Tag davon überzeugt, ob das Mädchen auch gewissenhaft seiner Aufgabe nachgekommen ist und aus dem Gelernten die entsprechenden Schlüsse gezogen hat.
Wobei jeder Tag in der Strafkammer einem festgelegten Ritual folgt. Morgens um sieben ist Aufstehen angesagt. Danach hat das Mädchen Zeit, die Toilette zu benutzen und sich ausgiebig mit seiner Körperhygiene zu beschäftigen. Punkt acht Uhr betritt sein Erzieher den Raum. Er bringt seinem Zögling das Frühstück und nimmt in dem für ihn vorgesehenen Sessel platz, um das Mädchen beim Essen zu beobachten.
Als Nächstes folgt die Hygiene-Inspektion. Sie muss sich dafür rücklings auf das Bett legen und anschließend die Beine hochstellen und weit spreizen. Ist sie sorgfältig rasiert, wie es jedem Mann gefällt? Ist ihre Muschi sauber bis in die Tiefen ihrer Schamlippen? Er wird es eingehend untersuchen und sie dann auffordern, sich auf allen Vieren auf das Bett zu knien, damit er auch ihren Po einer eingehenden Inspektion unterziehen kann. Es ist üblich, ein ungehorsames Mädchen nackt zu machen, bevor man es bestraft. Dass es damit alles preisgibt, was es als Weib auszeichnet, gehört zur Natur der Sache. Genauso, wie ein Erzieher das Recht hat, jeden Körperteil seines Zöglings in Augenschein zu nehmen, um nachzuprüfen, ob es seinen Anweisungen Folge geleistet hat.
Ist ihr Erzieher mit ihrer Körperpflege zufrieden, hat sie Glück gehabt. Ist er es nicht, wird er sie mit den Händen an das Kopfteil des Bettes fesseln und sie mit einer kurzen Lederpeitsche lehren, dass eine Frau stets sauber und für ihren Mann bereit zu sein hat. Sie wird ihre Bestrafung natürlich mit lautem Kreischen begleiten. Doch das wird auch an diesem Tag nicht das einzige Mal sein, dass man ihr Klagen hören wird.
Hat sie die ihr aufgetragenen Abschnitte des Buches sorgfältig gelesen und sich Zeit genommen, darüber nachzudenken? Er wird es überprüfen. Und er wird sie auffordern, ihm auf dem Bett kniend die entscheidenden Sätze vorzulesen lassen, während er ihre Kehrseite mit frischen Striemen versieht. Der restliche Vormittag ist ihrem persönlichen Fitnesstraining gewidmet. Dafür ist ihr unförmiges Kleidungsstück nur hinderlich. Also wird sie nackt sein. Ihre Übungen führt sie unter Anleitung einer der Erzieherinnen durch, die über eine Pilates-Ausbildung verfügt und genau weiß, was den Körper eines jungen Mädchens schön straff und geschmeidigt hält. Ihr bevorzugtes Hilfsmittel ist eine schmiegsame Reitgerte, die sie immer dann anwenden wird, wenn sie nachlassenden Eifer zu erkennen glaubt.
Nach der morgendlichen Sitzung hat die junge Dame Zeit, ihre Wunden zu lecken und über sich und den Grund nachzudenken, der sie in diesen Raum gebracht hat. Mittagessen erhält sie nur, wenn ihr Erzieher zufrieden mit ihr war.
Der Nachmittag ist dem Lernen, Meditieren und Verinnerlichen vorbehalten. Um sechs Uhr gibt es Abendessen und um acht gehen die Lichter aus. Doch sie wird nicht zu Bett gehen, bevor sie nicht einen weiteren Denkzettel erhalten hat. Sie ist schließlich hier, um bestraft zu werden. Und diese Strafe wird sie an jedem einzelnen Tag beziehen. Wobei es ihrem Erzieher überlassen bleibt, welche Variante er sich dieses Mal für sie ausgedacht hat. Wenn er mild gestimmt ist, bleibt es vielleicht bei einer väterlichen Tracht Prügel mit der flachen Hand. Aber es kann auch sein, dass sie ans Bett gefesselt wird, um die Peitsche, den Lederriemen oder das Paddel zu spüren. Unter traditionell denkenden Erziehern ist man sich schließlich einig, dass das beste Erziehungsmittel für ein weibliches Wesen noch immer darin besteht, es zum Wimmern, Heulen und Schreien zu bringen, während ihre Hinterbacken die Hitze der Zurechtweisung spüren.
Es passiert nur ganz selten, dass ein Mädchen zweimal den Weg in die Strafkammer antreten muss.