Frauen, die auf ältere Männer stehen
Wenn die Sekretärin ihren Chef heiratet, vermuten ihre Kollegen spontan nur ein einziges Motiv: Sie liebt ihn nicht wirklich. Sie ist einfach nur hinter seinem Geld her. Genau derselbe Gedanke drängt sich den meisten Menschen auf, wenn sie eine auffallend junge Frau an der Seite eines deutlich älteren Mannes sehen.
Vermutlich ist er reich, lautet die Schlussfolgerung, denn weshalb sollte sich sonst ein junges Ding mit straffen Schenkeln und einem festen Busen mit einem Mann einlassen, der seine besten Tage längst hinter sich hat.
Doch wie es oft so ist, sieht auch hier die Wahrheit oft völlig anders aus, als es sich einfache Gemüter vorstellen können.
Ja es gibt sie, attraktive junge Frauen, die sich ganz bewusst an ältere Männer heranmachen, um ein Stück ihres Reichtums abzubekommen und ein Teil ihres Lebensstils zu sein - von Wohnung in exklusiver Lage über die Mitgliedschaft im Golfclub bis hin zur Segeljacht. Bei ihnen fällt es mir persönlich schwer, die Grenze zwischen echter Zuneigung und Prostitution zu ziehen. Die Betreffenden werden es zwar heftig abstreiten. Aber wie kann man es anders bezeichnen, wenn sie in einer Beziehung leben, die nach dem Mott läuft, lass mich deinen jungen Körper genießen und ich nehme dafür an meinem Reichtum teil? Weshalb ist die eine eine Nutte, weil sie ihren Körper für ein paar Stunden oder eine ganze Nacht vermietet, und die andere handelt aus ehrenhaften Motiven, nur weil der Bezug zwischen Leistung und Gegenleistung weniger direkt ausfällt?
Eine andere Variante ist mir begegnet, als ich mich in Dating-Portalen tummelte und auf der Suche nach einer neuen Frau fürs Leben war. "Ich reise unheimlich gerne und liebe es, mich in Luxushotels verwöhnen zu lassen," meinte eine der Kandidatinnen und fügte hinzu: "Also muss der Mann auch genügend Geld haben, um öfter verreisen zu können." Mit anderen Worten, ich lass mich gerne von ihm im Hotelzimmer vernaschen, wenn das Haus fünf Sterne hat und er den Urlaub bezahlt. Freundschaft? Partnerschaft? Liebe? Prostitution? Auch hier fällt es schwer, die Motive richtig einzuordnen.
Wüste ich als Mann, dass das Weib an meiner Seite nur deshalb freudestrahlend zu mir aufsieht, weil ich ihr gebe, was sie haben will, würde ich weit mehr von ihr verlangen, als die Beine breit zu machen und sich von mir ficken zu lassen. Ich würde Unterwerfung von ihr fordern, die Bereitschaft, mir aufs Wort zu gehorchen und sich meinem Willen unterzuordnen. Und zwar ohne wenn und aber. Dafür aber mit der Gewissheit, dass sie bestraft wird, wenn immer ich Grund hatte, mich ?ber sie zu ärgern. Dann kann sie gerne das Luxusweibchen an meiner Seite spielen. Denn wenn sie zu Schmerzen und Tränen bereit ist, weiß ich, dass sie nicht nur von meinem Reichtum lebt, sondern einen Preis dafür bezahlt.
Wobei man die jungen Frauen nicht außer acht lassen sollte, dieweder monetäre Interessen haben, noch gesellschaftlichen Status und Anerkennung gewinnen wollen, wenn sie sich einem wesentlich älteren Mann zuwenden. Es gibt nämlich auch jene, die es schätzen, von einem Mann geführt und geleitet zu werden. Sie wollen, dass er ihnen sagt, wo's langgeht. Sie finden innere Ruhe und Sicherheit dabei, wenn er ihnen die Verantwortung des Lebens abnimmt und ihnen das sorgenfreie Leben schenkt, nach dem sie sich sehnen. Dafür sind sie auch bereit, sichseiner Autorität unterzuordnen und seinen Willen als ihr Gesetz zu verstehen. Und sie sehen es als die natürliche Konsequenz an, für Verfehlungen zurechtgewiesen zu werden. Denn wer sich wie ein ungehorsames kleines Mädchen benimmt, der wird auch wie ein kleines Mädchen bestraft. Von dem Mann, dem sie dafür ihre Dankbarkeit und Liebe zeigen wird.