Frauen schlägt man nicht. Oh doch.
Bei Quora stellte jemand die Frage, „Darf man Frauen unter keinen Umständen schlagen? Was hältst du davon.“ Die Antworten waren überraschend. Und sie zeigten, dass Männer mehrheitlich wohl keine Schläger sind. Im Gegenteil. In Nahezu allen Antworten wurde Gewalt in der Beziehung grundsätzlich abgelehnt. Aber es wurde auch klargestellt, dass sich ein Mann durchaus nicht alles gefallen lassen muss und dass es Situationen gibt, in denen er ihr durchaus auch eine Ohrfeige verpassen kann. Mindestens.
„Wenn sie mich schlägt, dann fängt sie eine und zwar schneller als sie denken kann,“ lautete eine Reaktion, die in allen nachfolgenden Kommentaren unwidersprochen blieb. Vor allem aber drehten sich fast alle Antworten nicht um die Frage, ob man Frauen schlagen dürfe, sondern wann und unter welchen Umständen. Männer sind also per se nicht gewalttätig. Aber sie lassen sich auch nichts gefallen und von einer Frau erst recht nicht.
Da wird zum Beispiel eine nächtliche Auseinandersetzung geschildert. Beide waren heftig aneinander geraten. Man giftete sich an. Man beschimpfte sich. Die Auseinandersetzung eskalierte. Sie ging mit den Fäusten auf ihn los. Er hielt sie an beiden Handgelenken fest und warnte sie eindringlich, damit aufzuhören. Doch sie war voll in Fahrt und ließ sich durch nichts besänftigen. Sie hämmerte mit den Fäusten gegen ihn (was einen Mann wohl nicht erschüttern kann). Am Ende schlug sie ihm ins Gesicht.
Genau das hätte sie nicht tun sollen. Damit war das Maß voll und schneller als sie sich versah, trug ihr Oberschenkel den sich schnell rot verfärbenden Abdruck seiner Rechten. Ein lautes, klatschendes Geräusch erfüllte den Raum. Ihr Wortschwall war augenblicklich zu Ende. Statt dessen rieb sie sich ihre brennende Haut und sah ihn ungläubig an.
Er hatte sie noch nie geschlagen, auch wenn sie ihn schon mehrmals gereizt hatte. Doch dieses Mal hatte er ihr ein Stoppzeichen gesetzt. Unmissverständlich. Und sie hatte begriffen.
Die beiden hatten noch in derselben Nacht den heftigsten Sex ihres Lebens. Denn ein Streit lässt sich nicht immer vermeiden. Aber was vorbei ist, ist vorbei. Danach ist Versöhnung angesagt und die Sache ist vergessen. Und wie kann man sich besser versöhnen, als wenn man den ganzen Frust und Ärger in einen heftigen Fick packt?
Am nächsten Morgen beim Frühstück hat er es ihr gesagt. Ganz leise, völlig ruhig und unmissverständlich: „Tue das nie wieder. Das nächste Mal lege ich dich übers Knie und versohl dir den Hintern, bis du nicht mehr sitzen kannst.“
Man hat Männern schon im Kindergarten beigebracht, dass man Mädchen nicht schlägt. So etwas tut man einfach nicht, denn Mädchen sind schwächer und man muss sie beschützen. Mutter hat das gesagt. Vater hat das gesagt. Auch die Kindergärtnerin hat es wiederholt gesagt. Schließlich war es eine Emanze, die schon aus Prinzip auf der Seite der Mädchen war. Mit der Folge, dass Jungs und Mädchen gleichermaßen in dem Bewusstsein aufgewachsen sind, dass ein Junge ein Mädchen einfach nicht schlagen darf. Von der umgekehrten Situation war allerdings nie die Rede.
Mädchen sind natürlich nicht dumm und haben schnell gemerkt, dass diese ganze Situation zu ihrem Vorteil ist. Also haben sie die Jungs geschlagen, wenn ihnen danach war. Schlug einer zurück, gab es ein lautes Geschrei und die Kindergärtnerin ging dazwischen. Dann war der Junge der Böse und das Mädchen hat gelernt, wie das Leben läuft.
Doch es gab immer auch Jungs, die das Spiel durchschaut haben. Bei ihnen hatten die Mädchen keine Chance. Sie bezogen vielleicht nicht direkt im Kindergarten eine Ohrfeigen. Aber irgendwann am Nachmittag waren sie dran. Und dann wurden sie richtig verprügelt. Denn was ein richtiger Junge ist, der lässt sich von einem Mädchen einfach nicht schlagen. Meist war die Abreibung nur einmal notwendig. Danach hatte sie ihre Lektion gelernt und er hatte seine Ruhe. Denn Jung sind nicht grundsätzlich aggressiv. Aber sie haben einen Sinn für Gerechtigkeit.
Irgendwann in den 60er Jahren herrschte im Kindergarten noch Zucht und Ordnung. Kindergärtnerinnen waren damals nicht liebe Tanten, die sich um die Kleinen kümmerten. Sie fühlten sich als Erzieherinnen und Erziehung musste weh tun. Einen dünnen Rohrstock gab es daher in jedem Kindergarten und der wurde bei den Mädchen genauso angewandt wie bei den Jungs. Wobei meist nicht lange nach dem Wie und Warum gefragt wurde. Hatten sich zwei lautstark gestritten oder waren gar aufeinander losgegangen, wurden sie getrennt und erhielten beide eine Tracht Prügel. Das war damals so und die Eltern fanden das ganz richtig.
Heute wachsen Kinder zwar auf, ohne jemals einen Rohrstock gespürt zu haben. Aber ob sich das positiv auf die Gesellschaft ausgewirkt hat, darf bezweifelt werden. Bei vielen Beziehungen hat man zumindest den Eindruck, dass das Zusammenleben nichts als ein ständiger Machtkampf ist. Jede Kleinigkeit muss ausdiskutiert werden und wenn sie nicht ihren Willen bekommt, nervt sie so lange, bis er schließlich resigniert und einknickt. Wie kann es auch anders sein. Schließlich sie das schon von Klein auf gelernt. Einfach lange genug nerven und die Göre bekommt, was sie will. Am Anfang das Spielzeug aus der Fernsehwerbung und später die Schuhe mit dem angesagten Markenlogo.
Dabei liebt sie zwar einen starken Mann und will, dass er die Entscheidungen für sie trifft. Doch sie ist eben verwöhnt und es müssen ihre Entscheidungen sein. Sonst gibt es Zoff, Liebesentzug und lautstarken Streit bis nach Mitternacht. Kein Wunder, dass so eine Beziehung nicht ewig funktioniert und meist schon nach Monaten zu Ende ist.
Wobei das vielleicht heute die Regel ist, aber durchaus Ausnahmen bekannt sind. Paare, bei denen die Rollen klar verteilt sind und sie zufrieden ihre Aufgaben wahrnimmt, weil sie weiß, dass er sich um alles kümmert, worauf es im Leben ankommt. Und wer sich kümmert, der entscheidet auch und bestimmt wo‘s langgeht. Schließlich ist sie die Frau und trägt seinen Namen und sie hat ihn geheiratet, weil er ein richtiger Mann ist, der Verantwortung übernimmt und für seine Familie da ist.
Es ist nicht diese Art von Frauen, die grün und blau geschlagen im Frauenhaus landen. Denn verantwortungsbewusste Männer würden ihre Frau nie mit den Fäusten traktieren. Nicht in der Dunkelheit des Schlafzimmers und erst recht nicht vor den Augen der Kinder. Aber das müssen sie auch gar nicht. Denn sie haben eine Frau geheiratet, die ganz Frau ist und Ihre Rolle kennt. Im Idealfall ist sie in einem strengen Elternhaus aufgewachsen, wo man noch auf Gehorsam bestand und einer Tochter nichts durchgehen ließ. Sie wäre nie zum Jugendamt gelaufen, nur weil sie zu Hause Dresche bezogen hatte. Und sie würde nicht im Traum daran denken, sich lautstark mit ihrem Mann zu streiten oder ihn gar zu schlagen.
Denn er ist ein richtiger Mann und würde sich so etwas nie gefallen lassen. Vermutlich würde sie den Streit mit einem glühenden Po beenden und würde in den folgenden Tagen alles tun, um die Sache wieder gut zu machen. Es gibt eben grundlegende Unterschiede zwischen Mann und Frau. Unterschiede, die einfach da sind und schon immer da waren. Die nichts mit besser oder schlechter zu tun haben, sondern nur mit unterschiedlichen Eigenschafen, Stärken und Schwächen.
Es spricht daher nichts dagegen, wenn der Stärkere der Schwächeren zeigt, wohin der Weg geht und dass jedes Abweichen davon Konsequenzen hat.