In der Zeitung wird man lesen, dass unbekannte Männer offenbar arabischer Herkunft eine Frau vergewaltigt haben. Nachts in einem Park, der um diese Zeit zwar gut beleuchtet, aber menschenleer war. Dort gibt es Tische und Bänke, an denen sich im Sommer junge Familien zum Picknick treffen. Einer der Tische kam der nächtlichen Clique offenbar gerade recht, um sich die junge Frau vorzunehmen. Dort ließen sie sie auch zurück. Bewusstlos, nackt bis zum Bauchnabel, versudelt, geschunden, mit Spuren ihrer Aggression am ganzen Körper.

Es sollte einer der wenigen Fälle dieser Art werden, die aufgeklärt wurden. Ein zufälliger Spaziergänger hatte wohl das nächtliche Vergnügen gestört und die Polizei gerufen, ohne selbst einzugreifen oder seine Identität zu preiszugeben. Das Auftauchen uniformierter Beamten hatte die Männer in die Flucht geschlagen, doch sie waren nicht ortsunkundig und gerieten in eine Sackgasse. Pech für sie, aber ideal für die Polizei, denn so konnten sie die ganze Gruppe auf einmal einfangen und in Gewahrsam nehmen.

Männer? Eigentlich nicht wirklich. Der Älteste war zweiundzwanzig, der Jüngste gerade mal sechzehn. Alle konnten sie nicht wirklich begreifen, was ihnen vorgeworfen wurde. Schließlich hatte eine Frau nachts allein nichts auf der Straße zu suchen und so eine junge Frau ganz besonders nicht. Wäre es ihre Schwester gewesen, hätte man sie vor das Familiengericht gebracht und Vater hätte ihr vor den Augen aller eine ordentliche Tracht Prügel verabreicht. Viel mehr hatten sie schließlich auch nicht getan, nämlich sie ordentlich verprügelt. Und man hatte sich mit ihr vergnügt. Denn weil sie in dieser unschicklichen Kleidung herumgelaufen war, hatte man sie für eine Nutte gehalten und entsptrechend behandelt. Eine Frau, die sich so in der Öffentlichkeit zeigt, muss schließlich eine Nutte sein. Und eine Nutte ist nichts wert. Sie gehört jedem und muss damit rechnen, für ihren unsittlichen Wandel büßen zu müssen. Ganz besonders, wenn es eine Ungläubige ist.

Für einen Moslem folg eben die Welt klaren Gesetzen. Und dazu gehört, dass das Weib zeitlebens der Besitz eines Mannes ist. Erst ist es der Vater, der argwöhnisch darauf achtet, dass ihr Ruf tadellos bleibt und ihr Verhalten nicht die Ehre der Familie beschmutzt. Später ist es dann der Ehemann, der das alleinige Recht auf sie hat. Er ist der Einzige, vor dem sie sich nackt zeigen darf. Er allein darf ihre Schönheit genießen. Und er hat das Privileg, über sie zu verfügen, wann immer ihn nach der Feuchtigkeit zwischen ihren Schenkeln gelüstet. Das bedeutet nicht, dass ein Moslem keine Liebe für sein Weib empfindet. Aber er wird in ihr nie die Frau an seiner Seite sehen, wie man es in der westlichen Welt gerne ausdrückt. Für sie ist sie vor allem da, um seine Triebe zu befriedigen, seine Kinder zu gebähren und sein Leben von all den Lästigkeiten zu befreien, die eines Mannes nicht würdig sind.

"Eine Frau in Tränen zu sehen ist in Kabul ein alltäglicher Anblick. Niemand nimmt Anstoß daran. Niemand denkt auch nur eine Sekunde darüber nach. Allah ist groß und Allah hat die Frau dem Mann als Dienerin gegeben. Als solche hat sie zu gehorchen und wenn sie es nicht tut, wird sie eben bestraft. Mit dem Stock. Mit einem Lederriemen, wie man ihn in jedem Basar kaufen kann. Oder mit einer geflochtenen Riemenpeitsche. Darüber entscheidet allein ihr Herr und es gibt keinen Mann, der nicht stolz darauf ist, die Weiber in seinem Haus unter Kontrolle zu haben." Das sind die Worte eines jungen Afghanen, der das Glück hatte, Sohn betuchter Eltern zu sein und im Westen studiert zu haben.

"Als ich noch bei meinen Eltern lebte, gab es für die weiblichen Mitglieder der Familie öfter Grund zum Weinen. Mein Vater hatte drei Ehefrauen. Sein größtes Interesse galt natürlich der Jüngsten, die er schon mit sechzehn geheiratet hatte. Sie hatte nicht nur unter seiner Strenge zu leiden, sondern auch unter der Eifersucht ihrer älteren Mitfrauen. Diese stellten ihr immer wieder Fallen, um sie anschließend bei meinem Vater zu verraten. Er hat nie darauf verzichtet, sie nach oben zu nehmen und zu züchtigen. Doch er kehrte nie sofort wieder zurück, nachdem ihr Schreien verklungen war. Die älteren Frauen quittierten es mit bissiger Mine. Meine älteren Brüder grinsten wissend. Ich habe erst später erfahren, dass es zu den größten Vergnügen eines Mannes zählte, ein Weib erst zum Schreien zu bringen, um sich dann ihres Körpers zu bemächtigen, während er von den frischen Spuren seiner Züchtigung gezeichnet ist."

Eine junge Irakerin schrieb ein Buch über das Los der Frauen unter dem Schleier. Sie war selbst in einem streng religiösen Haus aufgewachsen und hatte die Wirren des Krieges genutzt, um sich nach Europa durchzuschlagen und dort ein neues Leben anzufangen. "Mein Vater hatte zwei Peitschen. Sie hingen beide an der Wand direkt neben dem Hauseingang. Die eine war für das Vieh. Die andere war für seine Frau und für mich."