Ein Musikinstrument zu lernen, ist pure Fleißarbeit. Da heißt es üben, üben und nochmals üben. Ganz gleich, ob es darum geht, einer Violine einigermaßen hörbare Töne zu entlocken oder ein ganzes Stück auf dem Klavier fehlerfrei zu spielen. Das ist umso schlimmer, weil es meist die Eltern sind, die darauf bestehen, dass ihr Tochter ein Instrument lernt, wie es sich in bestimmten Kreisen ganz einfach gehört. Und wenn sie nicht den nötigen Fleiß zeigt, dann muss eben der Stock her, um die gewünschte Motivation zu erzeugen. Oder man nimmt gleich einen Lehrer, der die nötige Strenge walten lässt.
Hans Mechler ist Schulrektor und ist tagtäglich mit dem Nachwuchs anderer Leute konfrontiert. „Die meisten Kinder wachsen heute einfach irgendwie auf,“ so seine Beobachtung. „Aber es gibt auch einige, bei denen man spürt, dass sie das Ergebnis einer konsequenten Erziehung sind. Und wenn ich dann die Eltern kennenlerne, wird auch sehr schnell deutlich, welche Vorstellungen dahinter stecken. Es sind ehrgeizige Eltern, die geradezu darauf versessen sind, dass aus dem Sohn oder der Tochter später mal etwas wird. Eltern aus Familien, in denen jeder einen akademischen Titel trägt und die alles tun, um diese Tradition aufrecht zu halten.“
Das Experiment wurde an der Washington University durchgeführt. 88 Studenten wurden einer Folge schneller Lichtblitze und Klickgeräusche ausgesetzt und sollten anschließend beurteilen, ob mehr Signal von links oder rechts gekommen waren. Für eine richtige Schätzung gab es Geld. War die Schätzung falsch, verringerte sich das Konto wieder. Ohne aufs Detail einzugehen, das Ergebnis war eindeutig: Die Angst vor Verlust war eine größere Antriebskraft als die Aussicht auf Gewinn. Bis zu dreimal größer war der Einfluss, den der Verlust des Geldes auf das Verhalten der Studenten hatte. „Negatives Feedback ist also effektiver als positives Feedback, wenn es darum geht, das Verhalten zu ändern", schussfolgerte daher der Wissenschaftler Jan Kubanek. Anders gesagt: Die Angst ist vor Strafe ist dreimal besser als die Hoffnung auf Belohnung.
Sie war zwölf, als Ihre Mutter zum zweiten Mal heiratete. Von da an lebte sie in Westfriesland. Ihr Zuhause war ein kleines Klinkerhaus, wie man sie hier überall sieht. Es lag am Rande eines winzigen Dorfes nicht weit vom Deich entfernt und gehörte der Mutter ihres Stiefvaters - eine verbitterte alte Frau, die sie von nun an „Oma“ zu nennen hatte. Und die ihr Leben auf eine Art und Weise prägen würde, von der eine Zwölfjährige noch keine Ahnung hat.
Mütter und Töchter haben eines gemeinsam. Sie sind beides Frauen. Das klingt zwar banal, doch diese simple Tatsache wirkt wie ein Keil, der sich im laufe der Jahre ganz langsam und kaum wahrnehmbar zwischen beide schiebt. Denn Frauen sind nicht solidarisch. Sie tendieren zu Neid und Missgunst. Und sie können richtig grausam sein. Daher ist nicht selten die eigene Mutter die größte Feindin einer Tochter. Das wurde vor allem früher deutlich. Damals, als Frauen noch automatisch den Namen des Mannes annahmen. Als man noch heiratete, um eine Familie zu gründen und dafür ein Leben lang zusammen zu bleiben.
Zwar bin ich nie auf der Couch gelegen, aber das Leben hat es so gewollt, dass ich mehrere Psychologen zu meinen Freunden zähle. Und da Psychologie ein hoch interessantes Thema ist, hatte ich mit ihnen schon stundenlange Gespräche und entsprechende Einblicke in die menschliche Psyche. Warum gibt es hoch aggressive Gesellschaften und andere, in denen es weitgehend friedlich zugeht? Ist die Neigung zu Gewalt angeboren oder anerzogen? War früher alles besser, weil Kinder streng erzogen wurden? Stimmt es, dass Religion Lust töten und Gewalt fördern kann?
Es war am Freitag Morgen. Ich saß in meinem Lieblingscafé und wartete auf einen Gesprächspartner. Am Nebentisch zwei Frauen. Schlichte Erscheinung, aber nicht unattraktiv, vermutlich Mitte dreißig, höchstens vierzig. Sie taten es mir gleich und nutzten das üppige Frühstücksbuffet. Das heißt, sie begnügten sich mit dem Minimum, einem Schälchen Müsli mit Joghurt und einem Teller mit frischen Früchte. Hausfrauen, vermutete ich. Wer sonst hat um zehn Uhr morgens Zeit, im Café zu frühstücken und dabei ausgiebig zu plaudern?
Kinder sind neugierig. Sie gehen mit weit geöffneten Augen durch die Welt. Sie sammeln Eindrücke, machen Erfahrungen und machen entscheidende Erfahrungen fürs Leben. Daran musste ich denken, als mir Jenny begegnete. Sie spricht mit dünner Stimme, eine zierliche Frau Mitte dreißig, leidlich hübsch und vom Leben geprägt.
Es gibt sie noch, die Internate, in denen die alten Traditionen gepflegt und noch immer nach den altbewährten Methoden unterrichtet wird. Sie tragen große Namen mit einer langen Geschichte und liegen an abgeschiedenen Orten, umgeben von prachtvollen Parks. Dicke Mauern verhindern jeden Einblick von außen. Verschlossene Eisentore signalisieren unmissverständlich, dass hier ungebetene Gäste unerwünscht sind.
„Geh auf dein Zimmer“, lauteten die einfachen Worte, die Gabriele mit ihrer Jugendzeit verbindet. Worte ihres Vaters, die sie noch heute zusammenzucken lassen. Und die unweigerlich ein Gefühl von Angst in ihr aufkommen lassen. nSie ist heute eine erwachsene Frau und ihr Vater ist längst gestorben. Aber die Angst ist geblieben.
Julien Offray de La Mettrie
Männliche Dominanz zwischen Spanking und BDSMSpanking ist die heimliche Welt der Erregung zwischen Macht, Dominanz und Erziehung. Spanking bewegt sich im Spannungsfeld der BDSM-Szene und ist dennoch völlig anders. In früheren Generationen war Spanking ein ganz alltäglicher Vorgang. Damals kümmerten sich strenge Mütter und eifrige Gouvernanten um die Aufzucht der Brut. Vätern, Lehrern und Ehemännern hingegen war es eine heimliche Lust, besonders unter dem Weibervolk für Zucht und Ordnung zu sorgen. Dabei ging es darum, weibliche Demut hervorzubringen und jede Form von Widerspenstigkeit auszurotten. Es ging um Bestrafung, Züchtigung und Zurechtweisung. Und es kamen Rohrstock, Weidenrute, Reitgerte, Lederriemen oder Peitsche zum Einsatz, um weibliche Hintern mit Striemen zu versehen und weibliche Gedanken zu formen. In weiten Teilen der Welt ist das noch immer tägliche Praxis. Anderswo gibt es eine BDSM- oder Spanking-Szene, wo Menschen das ausleben, was ganz offensichtlich ein fester Bestandteil unserer Veranlagung ist. |
The spanking world of male dominance.
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